Echte Handwerksbäcker sind seltener geworden – und obwohl DDR-Schrippen heute wieder ein echter Trend sind, gibt es sie nur noch selten. Für Brötchen-Fans im Osten von Berlin droht nun ein neuer, herber Schlag: Mit der Bäckerei Zessin schließt ein echter Berliner Handwerksbetrieb, in den drei Filialen des Bäckers in Prenzlauer Berg soll zum Jahresende Schluss sein. Der Bäckermeister geht in Rente.
Bäckerei Zessin in Prenzlauer Berg: Alle Filialen machen zu!
Der Mangel an guten Nachwuchskräften – er sorgt nun auch für das Ende der Bäckerei Zessin in Prenzlauer Berg. Drei Filialen in der Bötzowstraße, der Zionskirchstraße und der Choriner Straße sollen laut Berichten zum Jahresende schließen. Und das, obwohl die Bäckerei Kult ist: Vor allem an Wochenenden bilden sich an den Standorten der Bäckerei Schlangen, weil alle scharf auf Ost-Schrippen und die anderen Backwaren sind, die frisch aus den Öfen des Handwerksbetriebes kommen.

Doch der Fachkräftemangel macht auch vor der Bäckerei nicht Halt: Der Bäckermeister geht laut Informationen eines Lokal-Blogs in den Ruhestand, hat keinen Nachfolger für den Betrieb der Bäckereien gefunden.
Gegenüber dem „Tagesspiegel“ bestätigten mehrere Mitarbeiter die Schließung, wollten den Schritt aber nicht weiter kommentieren. „Dies ist eine persönliche Entscheidung der Familie Zessin. Mehr möchte ich dazu nicht sagen“, hieß es von einer Frau, die in der Bäckerei arbeitet. Eine andere sagte: „Ja, es stimmt. Mehr will ich dazu nicht sagen.“ Und auf die Frage des Berlin-Blogs Loky sagte eine Mitarbeiterin am Telefon: „Das ist eine Entscheidung des Chefs, und dazu wird er sich nicht äußern!“
Kult in der DDR: Berliner Bäckerei Zessin gibt es seit 1938
Die Bäckerei Zessin gibt es seit 1938 – und sie kommt auf sämtlichen Listen vor, mit denen die besten Bäckereien Berlins ausgezeichnet werden. Und auch die Reaktionen der Nutzer im Netz fallen begeistert aus. „Wir lieben die Bäckerei Zessin. Die besten Schrippen, Hefezöpfe, Erdbeerkuchen, Hefeteige“, heißt es bei einer Bewertung bei Google. „Alles ist selber gemacht mit Zutaten, die man noch erkennt. Und das zu fairen Preisen.“ Man hoffe, dass die Bäckerei mit den „weltbesten Schrippen“ dem Kiez noch lange erhalten bleibe.




