Arbeitskampf

An den Airports: Drohen im Mai wieder Streiks? Bei BVG noch alles offen

Verdi hat eine Pressemitteilung mit dem Titel „Keine Entwarnung an Flughäfen“ verschickt. Nur bis zur Schlichtung, die in der Woche nach Ostern stattfinden soll, herrscht Friedenspflicht.

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Bei einem Warnstreik am BER: Streikende befestigen ein Plakat im Terminal.
Bei einem Warnstreik am BER: Streikende befestigen ein Plakat im Terminal.Jörg Carstensen/dpa

In Berlin gibt es Anfang Mai zwei lange Wochenenden. Dank zweier Feiertage (1 und 8. Mai, beides Donnerstage) kann man mit jeweils einem Urlaubstag vier Tage frei machen. Viele planen gerade Kurztrips nach Rom, Paris oder London. Doch ein Streik könnte den Plänen einen Strich durch die Rechnung machen, nach Ostern könnten wieder Streiks bei den Bodenverkehrsdiensten (BVD) der Flughäfen drohen. Deutschlandweit. Und auch ein Streik bei der BVG ist lange noch nicht vom Tisch.

Verdi hat eine Pressemitteilung mit dem Titel „Keine Entwarnung an Flughäfen“ verschickt und baut damit Druck auf. „Die Arbeitgeber weigern sich, das Ergebnis der TVöD-Verhandlungen (Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, die Redaktion) wertgleich auf die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste zu übertragen und haben stattdessen ein unzureichendes Angebot vorgelegt“, sagte vor wenigen Tagen Oliver Bandosz, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi. „Das ist kein wertschätzender Umgang.“

Flughäfen: Über die Osterfeiertage herrscht Friedenspflicht

Verdi hat deshalb die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt und die Schlichtung angerufen. Gut für alle Osterurlauber: Vor und während der Schlichtung, die in der Woche nach Ostern stattfinden soll, herrscht Friedenspflicht. Schlecht für alle, die danach in den Urlaub fliegen wollen: Scheitert die Schlichtung, könnte es schon ab dem 28. April wieder Streiks geben, die den Flugverkehr lahmlegen. Denn ohne Abfertigung der Passagiere gehen keine Flieger in die Luft.

Verdi und die 30.000 Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste (Gepäck- und Passagierabfertigung, Vorfeld- und Transportdienste, Reinigung, Frachtabfertigung) sind sauer, dass die Arbeitgeber nicht die Eckdaten des gerade ausgehandelten Tarifvertrags für den Öffentlichen Dienst übernehmen wollen.

Die Arbeitgeber hatten dabei eine Verlängerung der Laufzeit des BVD-Entgelttarifvertrags um weitere zwölf Monate gefordert. Im Gegenzug für die Verschlechterung forderte Verdi unter anderem einen finanziellen Ausgleich sowie einen Tag Zusatzurlaub für Gewerkschaftsmitglieder. Das wiederum lehnten die Arbeitgeber ab.

BVG-Mitarbeiter stimmen ab: Ja zum Tarifabschluss?

Fast zeitgleich wird feststehen, ob es erneut zu Streiks bei der BVG kommt. Bis zum 28. April stimmt die BVG-Belegschaft darüber ab, ob sie dem Tarifabschluss zustimmen, den Arbeitsgeber und die Gewerkschaft Verdi vor kurzem ausgehandelt haben.

Der Monatslohn der BVG-Fahrer soll sich inklusive Schichtzulagen um 585 Euro erhöhen, für Mitarbeiter, die in der Verwaltung tätig sind, steigt das Monatsgehalt um 430 Euro. Die Mitarbeiter können nun entscheiden, ob sie das angebotene Geld annehmen oder den Tarifabschluss ablehnen und sich somit „für einen unbefristeten Erzwingungsstreik“ aussprechen, sagt Verdi-Sprecher Kalle Kunkel.

Die Mitarbeiter der BVG stimmen bis zum 28. April darüber ab, ob sie den ausgehandelten Tarifabschluss annehmen (Symbolfoto).
Die Mitarbeiter der BVG stimmen bis zum 28. April darüber ab, ob sie den ausgehandelten Tarifabschluss annehmen (Symbolfoto).Michael Ukas/dpa

Im schlimmsten Fall der Fälle könnten also Anfang Mai die BVG und die Flughäfen bestreikt werden.