„Es ist ernst“, schreiben die Betreiber des Clubs SchwuZ in einem Instagrampost. Der größte queere Club der Stadt und weit und breit hat Insolvenz angemeldet,er steht auf der Kippe.
Dennoch wolle man nicht aufgeben, so die Macher. Schließlich ist das SchwuZ seit fast 50 Jahren eine Institution. Für viele Besucher ist der Club wie ein zweites Wohnzimmer. Das SchwuZ sei ein Ort für „queere Kunst, Community, Familie, Widerstand. Hier haben viele von uns gefunden, wonach wir gesucht haben: ein Zuhause, unsere Wahlfamilie und Freiheit.“
Queere Community soll das SchwuZ retten
Dieser Ort soll bleiben und deswegen brauche man nun die Unterstützung der Gäste: „Jetzt zählt jeder und jede. Kommt zurück. Feiert mit uns. Teilt diesen Post. Zeigt, dass das SchwuZ gebraucht wird.“
Nach der Busche in Friedrichshain droht nun einem weiteren Queer-Tempel das Aus. Dabei ist das SchwuZ, die Abkürzung steht für Schwulen-Zentrum, ein Pionier in der Szene. Alles fing 1977 an, die ersten Räume für das Treffen von damals noch diskriminierten Schwulen, stellte Rosa von Praunheim. Nach mehreren Umzügen wurde der Club am Mehringdamm heimisch. Von dort 2013 der Umzug in die ehemalige Kindl-Brauerei an der Rollbergstraße in Neukölln.
Rosenstolz-Sängerin AnNa R. stand hier als erste Frau auf der Bühne und wurde erst später zum gefeierten Star der Szene. Künstler wie Rick Astley, Blondie, Boy George und Erasure gaben Konzerte im SchwuZ.

Das SchwuZ steht nun vor großen Herausforderungen. Zuletzt kamen immer weniger Besucher. Preise von zehn bis zwanzig Euro für ein Party waren vielen zu hoch. Der Weg nach Neukölln nicht immer geheuer. Wie in der gesamten Gastro-Szene machten steigende Kosten durch Mindestlohn-Erhöhung und höhere Getränkepreise auch vor dem SchwuZ nicht Halt.
SchwuZ-Chefin Katja Jäger sagte der Berliner Zeitung noch vor wenigen Monaten, dass der Club mit den Folgen der Inflation, gestiegenen Betriebskosten und verändertem Ausgehverhalten kämpfe. Mit Entlassungen versuchte man, drastisch Kosten zu sparen. Bisher ohne Erfolg. „In manchen Monaten machte der Club Verluste von bis zu 60.000 Euro!“, schreibt B.Z. Nun kommt es auf die Community an. Kann Sie den Club retten?