Berlin-Elif Eralp, Spitzenkandidatin der Linken für die Abgeordnetenhauswahl in der Hauptstadt, übt heftige Kritik am geplanten Zaun rund um den Görlitzer Park in Kreuzberg. Sie nennt das Vorhaben „absolut unsinnig“ und sieht darin eine klare Verschwendung von Steuergeldern.
Elif Eralp findet Kai Wegners Plan in Kreuzberg „irrational“
Sind die Maßnahmen rund um den Görlitzer Park wirklich sinnvoll? Der Berliner Senat plant, die Anlage nachts abzuriegeln: im Winter zwischen 22 und 6 Uhr, im Sommer ab 23 Uhr. Dafür sind 16 stählerne Tore, acht vandalismussichere Drehkreuze und zusätzlich rund 300 Meter Zaun vorgesehen, die die Lücken noch schließen sollen – neben den bereits bestehenden etwa zwei Kilometern Umzäunung.
Die Arbeiten sollen in den kommenden Tagen abgeschlossen sein, die nächtliche Schließung im März 2026 starten. Doch Elif Eralp ist kein Fan von Bürgermeister Kai Wegners (CDU) Projekt: „Das meiste Kriminalitätsgeschehen finde gar nicht im Park statt, sondern in dessen Umfeld. Und auch nicht primär in der Nacht, sondern tagsüber“, erklärt sie im Interview mit der Deutschen Presseagentur (dpa).
Deshalb sei die nächtliche Sperrung „völlig irrational“, betont Eralp weiter. „Das macht gar keinen Sinn.“ Die Politikerin kenne den Görlitzer Park gut – durch Spaziergänge mit ihren Kindern und frühere Wahlkreisarbeit.
Eralp würde den Görlitzer Park „wieder öffnen“
Die Linken-Politikerin ist überzeugt: Dealer und Konsumenten würden durch den Zaun nicht verschwinden, sondern ausgerechnet in umliegende Hauseingänge verdrängt – mit allen negativen Folgen: „Es beschweren sich dann natürlich die Anwohner, wenn Menschen sich dort eine Spritze setzen und dann Utensilien da rumliegen oder in den Hof uriniert wird“, sagt Eralp.
„Das findet aber verstärkt statt, wenn Menschen aus dem Park verdrängt werden. Deshalb halte ich das für eine absolut unsinnige Maßnahme, die Steuermittel vergeudet“, kritisiert Eralp. „Und deswegen würde ich den Park auf jeden Fall wieder öffnen.“
