Deutsch-polnische Ermittlungen

83 Autos in Berlin geklaut – Razzia gegen Autodiebe in Polen

Eine deutsch-polnische Ermittlergruppe war den Kriminellen auf die Spur gekommen, die eigens Werkstätten für das Zerlegen ihrer Beute betrieben.

Author - Kay Schöphörster
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Grenzübergang nach Polen in Frankfurt/Oder. Mit gefälschten Nummernschildern schafften die Diebe die Autos ins Nachbarland.
Grenzübergang nach Polen in Frankfurt/Oder. Mit gefälschten Nummernschildern schafften die Diebe die Autos ins Nachbarland.dpa

Ihre Mitglieder sollen 83 Autos, vor allem in Berlin, geklaut haben. Jetzt ist eine polnische Bande von Autodieben aufgeflogen. Am Mittwochmorgen schlug die Polizei in Polen in der Gegend um Posen zu und griff sich bei einer Razzia fünf Verdächtige im Alter zwischen 23 und 38 Jahren.

Im Rahmen eines länderübergreifenden Einsatzes waren zwölf Wohnungen und andere Räume durchsucht worden, wie die Berliner Polizei mitteilte. Dabei mit im Einsatz auch polnische Spezialeinheiten inklusive einer Anti-Terror-Einheit und insgesamt 150 Polizisten.

Polnische und deutsche Beamte hatten zuvor intensiv und verdeckt ermittelt.

Die Bande klaute vorrangig in Berlin

Laut Staatsanwaltschaft begannen die Kriminellen ihre Raubzüge Anfang 2024. Sie hatten es auf teure Autos in und um Berlin abgesehen. Mit falschen Nummernschildern schafften sie die Karossen nach Polen. Besonders beliebt bei den Autodieben waren die Marken Hyundai, Kia und Nissan. Die Ermittler gehen mindestens 83 geklauten Wagen im Wert von 1,9 Millionen Euro aus.

Die Autos wurden elektronisch geknackt und dann in Polen in extra eingerichteten Werkstätten sofort von Komplizen in ihre Einzelteile zerlegt. Die Polizei konnte vier Werkstätten identifizieren und 16 geklaute Autos beschlagnahmen. Daneben fand die Polizei Fahrzeugteile von über 100 Wagen, die zehn Diebstählen in Berlin zugeordnet werden konnten.

Autos in ihre Einzelteile zerlegt

Beschlagnahmt wurden auch zwei Geräte „zum Anlernen von Fahrzeugschlüsseln“, zwei elektronische Entwendungstools, mehrere Handys, Drogen und Bargeld.