An der Tauentzienstraße, auf dem Kurfürstendamm und rund um den Breitscheidplatz kommt es regelmäßig zu Unfällen, bei denen Menschen verletzt oder getötet werden. Zuletzt war dies im Mai der Fall, als infolge eines Raser-Unfalls zwei Menschen ums Leben kamen. Die Polizei Berlin führt Teile der Tauentzienstraße und des Kurfürstendamms als Unfallhäufungsstelle. 593 illegale Autorennen zählte die Berliner Polizei im Jahr 2023.
Nun stellen Grüne und Linke gemeinsam im Abgeordnetenhaus den Antrag, mit baulichen Maßnahmen dem Rasen auf dem Tauentzien und rundum den Breitscheidplatz Einhalt zu gebieten.
Können Pop-up-Radwege Raser ausbremsen?
Die Idee im Antrag der beiden Parteien: Bus- und Fahrstreifen sollen mit einem geschützten Radfahrstreifen getrennt werden. Als schnelle Maßnahme könnte ein Pop-up-Radweg dafür sorgen, dass Raser nicht mehr so viel Platz zum Rasen haben.
Weiter sollen Temposchwellen und Bremskissen die Geschwindigkeit begrenzen. Auch zusätzliche Ampeln und Gehwegvorstreckungen sollen dafür sorgen, dass auf dem Boulevard gemächlich gefahren wird. Für alle, die das Gaspedal dennoch durchdrücken, sollen fixe und mobile Blitzer installiert werden. Weil Autorennen besonders oft in den Abend- und Nachtstunden stattfinden, soll die Polizei außerdem Schwerpunktkontrollen in den Nachtstunden durchführen.
Auch die AfD wollte in einer schriftlichen Anfrage an den Senat wissen, was er gegen die Raserei unternimmt.

Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek (59, CDU) antwortet auf die Frage, ob beim Leihen eines PS-starken Autos ein mindestens zehn Jahre alter Führerschein vorhanden sein sollte: Überhöhte Geschwindigkeiten könne man auch mit Kleinwagen erreichen. Abgesehen davon könne eine solche Regelung nicht nur für Berlin getroffen werden, sondern müsste im Bundesrecht umgesetzt werden. Auch die Mietwagenfirmen könne man nicht in Haftung nehmen.
Bauliche Veränderungen wie von Grünen und Linken gefordert lehnt der Senat ab. Dadurch lässt sich grob verkehrswidriges Verhalten nicht verhindern. Einengungen, Schwellen und Ähnliches würden auch BVG-Busse, Rettungsdienst und Feuerwehr behindern. ■