Unfassbare Preise

10 Quadratmeter für 149.000 Euro: Berlin, Hauptstadt der Mini-Wohnungen

Das Wohnraum in Berlin Mangelware ist, ist hinlänglich bekannt. Aber bei der Debatte geht es um mehr, als nur teure Mieten. 

Teilen
Berlin ist die Hauptstadt der Mini-Wohnungen. Das ergab eine Analyse zur Wohnfläche deutschlandweit.
Berlin ist die Hauptstadt der Mini-Wohnungen. Das ergab eine Analyse zur Wohnfläche deutschlandweit.IMAGO / Schöning

Jetzt mal „Butter bei die Fische“: Warum leben Hamburger und Berliner eigentlich in den kleinsten Wohnungen Deutschlands? Fakt ist: Nirgendwo anders wird hierzulande so an Wohnfläche gesparrt, wie in der Hanse- und der Hauptstadt. Hier kommt der große Wohnraum-Vergleich!

Eine Analyse des Spar- und Vergleichsportales Check24 ergab: Hamburger haben die kleinsten Wohnungen im Bundeslandvergleich. Bei Abschluss einer Hausratversicherung gaben Bewohner aus Hamburg im Jahr 2023 eine Wohnfläche von durchschnittlich 69,3 Quadratmetern an. Auch Berliner leben demnach in unterdurchschnittlichen kleinen Wohnungen. Dort liegt der Schnitt bei 70,7 Quadratmetern .

Wohnungen in Berlin vergleichsweise klein

„Die Größe der Wohnfläche in Deutschland variiert erheblich“, erklärt Cedric Pöppinghaus, Managing Director Hausratversicherung bei Check24 zu den neusten Zahlen und Daten. „Städte wie Hamburg und Berlin neigen durch begrenzten Raum und hohe Nachfrage zu kleineren Wohnungen, während im Saarland mit einer geringen Bevölkerungsdichte mehr Wohnraum pro Person zur Verfügung steht.“

In Berlin sind Wohnungen vergleichsweise klein.
In Berlin sind Wohnungen vergleichsweise klein.IMAGO / photothek

Das Fazit: Je kleiner der Wohnort, desto mehr Wohnfläche steht zur Verfügung. In Orten mit weniger als 100.000 Einwohner haben Verbraucher eine durchschnittliche Wohnfläche von 89,5 Quadratmetern. In Städten mit mehr als einer Million Einwohner sind es hingegen nur 71,4 Quadratmetern. Das ist ein Unterschied von 18,1 Quadratmetern oder satten 25 Prozent.

Kleinste Wohnung in Berlin zu stolzem Preis

Kein Wunder, dass man in Deutschlands größter Stadt Berlin mit seinen rund 3,8 Millionen Einwohnern auf verhältnismäßig wenig Raum leben muss. Hier kann man für einen knapp 10 Quadratmeter Wohnraum schon mal stolze 149.000 Euro zahlen, wenn man an Eigentum interessiert ist. So geschehen beispielsweise in der Riemannstraße im Kreuzberger Bergmannkiez. Not macht erfinderisch: Auch für solche Wohnungsinserate gibt es in Berlin Interessenten.

Übrigens: Die größten Wohnungen befinden sich im Saarland. Saarländer leben auf einer durchschnittlichen Wohnfläche von 99,9 Quadratmetern. Das sind 30,6 Quadratmetern oder rund 44 Prozent mehr als in Hamburg. Im Bundesschnitt beträgt die Wohnfläche 84,2 Quadratmetern.