Unterschiedliche Prognosen

Schnee-Alarm beim Wetter: Was sagen die Wettermodelle wirklich?

Polarluft bringt Frost und erste Schneefälle. Doch wie viel Schnee kommt wirklich? Zwei Wettermodelle liefern völlig unterschiedliche Prognosen.

Author - Stefan Henseke
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Meteorologe Dominik Jung zeigt die erwarteten Schneehöhen nach dem amerikanischen GFS-Wettermodell: Nach dem gibt es am Sonntag flächendeckend eine Schneedecke – nur im Osten bleibt es fast schneefrei.
Meteorologe Dominik Jung zeigt die erwarteten Schneehöhen nach dem amerikanischen GFS-Wettermodell: Nach dem gibt es am Sonntag flächendeckend eine Schneedecke – nur im Osten bleibt es fast schneefrei.wetter.net/youtube

Der goldene Herbst ist auf jeden Fall vorbei. Die Polarluft hat uns im Griff, in dieser Woche bleibt es meist nasskalt. Mit nächtlichen weißen Überraschungen! Sagt zumindest das eine Wettermodell. Doch das andere will davon nichts wissen, wie Meteorologe Dominik Jung von wetter.net verwundert erklärt.

„Wie erwartet sind die polaren Luftmassen bis nach Deutschland vorgedrungen“, sagt Dominik Jung. Stellenweise gab es am Morgen sogar Luft- und auch Bodenfrost. Und das wird uns laut dem Wetterexperten auch die gesamte Wetterwoche begleiten.

Geschlossene Schneedecke am Sonntag?

Die kalten Höhenluftmassen bleiben uns mindestens bis zum Wochenende erhalten. Jung spricht davon, dass es hier und da Schnee geben könnte. Vor allen Dingen in mittleren und höheren Lagen. Dann aber das große Aber.

Deutschland wartet auf den ersten Schnee – doch bis der wirklich dauerhaft kommt, könnte es in Berlin noch eine ganze Weile dauern.
Deutschland wartet auf den ersten Schnee – doch bis der wirklich dauerhaft kommt, könnte es in Berlin noch eine ganze Weile dauern.Sebastian Gollnow/dpa

Schneehöhen in Deutschland: Beim Wetter bleibt es spannend

Dominik Jung verspricht uns Spannung in Sachen Schneehöhen. Der Meteorologe ist ganz verwundert über die Prognosen der beiden konkurrierenden Wettermodelle. Das amerikanische GFS-Modell „haut“ in der neuesten Prognose für den Sonntag flächendeckend Schnee voraus, vom Norden bis in den Süden, sagt er. In den Höhenlagen seien fünf bis zehn Zentimeter möglich, auch in den westdeutschen Mittelgebirgen. Es soll sogar zum Teil eine geschlossene Schneedecke geben.

Das laut Jung sonst „so forsche europäische Wettermodell“ aber sagt für Sonntag fast überhaupt keine Schneehöhen voraus, schon gar nicht in tieferen Lagen. „Auch sehr erstaunlich“, fügt der Meteorologe hinzu. Nach dieser Prognose bleibt nur im Südosten ein bisschen was liegen. Und das auch nur in höheren Lagen. Mal ein, mal zwei, mal drei Zentimeter – nicht mehr.

Wird es bald glatt auf Berlins Straßen? Auch in der Hauptstadt wird auf den ersten Schnee des Jahres gewartet. Kommt das winterliche Wetter bald hier an?
Wird es bald glatt auf Berlins Straßen? Auch in der Hauptstadt wird auf den ersten Schnee des Jahres gewartet. Kommt das winterliche Wetter bald hier an?Soeren Stache/dpa

So wird das Wetter bis Samstag

Jetzt aber kommt erst mal Regen. Der Dienstag bringt im Norden und Westen meist trübes Regenwetter, heißt es bei wetter.net. Im Rest des Landes wechseln sich Wolken, Auflockerungen und besonders im Süden einige sonnige Abschnitte ab. Kühl ist es aber überall. Die Höchstwerte liegen nur noch zwischen 3 und 8 Grad.

Am Mittwoch bleibt es im Osten und Süden Deutschlands überwiegend trocken, mit gelegentlichen Auflockerungen. Im Westen und Norden ziehen hingegen dichte Wolken auf und bringen Regen, der im Bergland teils als Schnee fallen soll. Die Temperaturen liegen zwischen 2 und 7 Grad.

Am Donnerstag zeigt sich das Wetter vielerorts trüb: Dichte Wolken bringen wiederholt Regen, wieder soll im Bergland Schnee fallen. Die Temperaturen bleiben nasskalt bei 1 bis 7 Grad.

Spannend wird es dann ab Freitag: wetter.net berichtet, dass es in Alpen zunehmend auch in tieferen Lagen schneien soll, am Samstag soll sich der Schneefall dann langsam nordwärts ausbreiten. Jedenfalls, wenn das amerikanische Wettermodell recht behält ...