Meteorologe warnt vor neuem Hochwasser

Horror beim Wetter! Starkregen, Gewitter, Flut: Es ist noch nicht vorbei

Der Süden Deutschlands kämpft mit der Flut – doch es ist noch lange nicht vorbei. Wetter-Experte Dominik Jung warnt vor neuen gefährlichen Unwettern.

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Die Lage im Süden spitzt sich weiter zu - und auch bis Mitte Juni verheißen die Prognosen über die Regensummen nichts Gutes.
Die Lage im Süden spitzt sich weiter zu - und auch bis Mitte Juni verheißen die Prognosen über die Regensummen nichts Gutes.wetter.net/Youtube

Das Hochwasser hält den Süden Deutschlands in Atem, nach schweren Regenfällen in Baden-Württemberg und Bayern stehen wieder ganze Landstriche unter Wasser. Die Flut hat verheerende Folgen: Tausende Menschen mussten bereits evakuiert werden, mehrere werden vermisst, ein Feuerwehrmann kam bei Pfaffenhofen ums Leben. Und am Nachmittag soll es in den betroffenen Gebieten erneut schütten. Da fragen sich viele: Wie geht es weiter mit dem Wetter? Meteorologe Dominik Jung von wetter.net warnt: Zwar soll sich die Lage ab Montag wieder etwas beruhigen – doch die Hochwasser-Gefahr ist noch lange nicht gebannt …

Nach dem Hochwasser im Süden: Gefahr beim Wetter ist noch nicht gebannt!

Die nächsten Tage lässt der Regen etwas nach, aber: Jetzt noch nicht! „Heute Nachmittag drohen nochmal schwere Gewitter im Flutgebiet, Unwetter-Vorwarnungen sind bereits ausgegeben worden vom Deutschen Wetterdienst“, sagt Jung. Genau in den schon betroffenen Regionen in Baden-Württemberg und in Bayern drohen eng begrenzt Startregen-Wetterlagen mit 50 bis 70 Litern Regen pro Quadratmeter. „Obendrauf noch zu dem, was schon gefallen ist“, sagt Jung. Bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter seien in der Spitze vom Himmel gekommen.

Und nun drohen neue regionale Unwetter. Aber: Nicht nur in den betroffenen Gebieten soll es regnen. „Auch in Sachsen, Thüringen, Berlin und Brandenburg kann es am Nachmittag das eine oder andere gefährliche Gewitter geben.“ Bis zum Montagmittag könnten die Regenfälle in einigen Regionen andauern. Und: Auch dann ist es scheinbar nicht vorbei – laut Ensemble-Prognosen könnte es auch Mitte Juni noch einmal zu heftigen Niederschlägen kommen, sagt Jung. „Nochmal starker Gewitterregen, nochmal Hochwasserpotenzial im Süden unseres Landes – und die Temperaturen fahren Achterbahn.“ Es sei keine Stabilität beim Wetter zu erkennen – die Menschen in den betroffenen Gebieten müssten sich auf weitere Hochwasser einstellen.

Teile von Meckenbeuren im Süden Baden-Württembergs sind überschwemmt. Und das Wetter bleibt auch in den kommenden Wochen noch unberechenbar...
Teile von Meckenbeuren im Süden Baden-Württembergs sind überschwemmt. Und das Wetter bleibt auch in den kommenden Wochen noch unberechenbar...Felix Kästle/dpa

Erst einmal könnte sich die Lage ab Montag aber wieder etwas beruhigen. „Erstmal gibt es weniger Regen, die Ausnahme ist der Südosten.“ Hier könne es noch einmal kräftige Schauer und Gewitter geben. Doch dann scheint wieder die Sonne, die Temperaturen erreichen 16 bis maximal 23 Grad. Der Dienstag bringt dann neue Schauer und Gewitter aus dem Westen, im Osten können sich die Menschen bei bis zu 25 Grad über einen Sommertag freuen. Und auch am Mittwoch bleibt es unbeständig: Es gibt neue Schauer und Gewitter in Teilen Deutschlands, dazu aber auch warme Temperaturen und Sonnenschein.

Chaos beim Wetter: Am kommenden Wochenende drohen im Süden neue Regenfälle

Am Wochenende drohen dann wieder neue Regenfälle im Süden – „es hört einfach nicht auf“, sagt Dominik Jung. „Weitere Schauer und Gewitter, zum Teil Starkregenfälle bis zum Sonntag“ kommen auf uns zu, sagt er. „Neues Hochwasser ist hier möglich, ein neuer Pegelanstieg – mal gucken, wie weit es nach oben geht. Für genaue Prognosen ist es noch etwas zu früh.“ Doch die Vorhersagen der Regensummen bis Mitte Juni lässt nichts Gutes erahnen – da ist die Rede von Teilweise bis zu 150 Litern Niederschlag pro Quadratmeter.

Vor allem für Kritiker hat Dominik Jung klare Worte übrig: Immer wieder wird Meteorologen wie ihm unnötige Panikmache vorgeworfen. Doch der aktuelle Fall zeigt, dass die Vorhersagen auch oft ziemlich korrekt sind. Man könne in Süddeutschland sehen, wie gefährlich ein solches Hochwasser sein kann. Die Menschen, die vorher von Panikmache gesprochen hätten, „sollten mal den Ball ganz flach halten, mal in sich gehen und nachdenken bei den Bildern, ob das vielleicht so gut gewesen ist, die Kommentare zu schreiben. Es bringt schon etwas, rechtzeitig zu warnen und nichts herunterzuspielen, wir haben es erlebt.“ ■