Berliner Verkehrschaos

Marode A100-Brücke: Feuerwehr muss sich durch Nebenstraßen „wurschteln“!

Wegen der kaputten Ringbahnbrücke müssen Rettungswagen umständliche Umwege fahren – die Berliner Feuerwehr warnt: Einsätze dauern deutlich länger.

Author - Veronika Hohenstein
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Durch die A100-Sperrung müssen Berlins Retter nun Umwege durch enge Nebenstraßen nehmen.
Durch die A100-Sperrung müssen Berlins Retter nun Umwege durch enge Nebenstraßen nehmen.Monika Skolimowska/dpa, Sebastian Gollnow/dpa

Der Abriss der kaputten Ringbahnbrücke auf der A100 bringt große Probleme für die Berliner Feuerwehr. Rettungswagen müssen jetzt längere Umwege fahren – denn auch die Halenseebrücke ist marode und darf nur noch von leichten Fahrzeugen benutzt werden. Was jetzt: Sind die Berliner wegen schlechterer Rettungswege in Gefahr?

In einer internen Mitteilung der Berliner Feuerwehr wird darauf hingewiesen, dass die Sperrung der Ringbahnbrücke auf der A100 den Einsatzdienst stark beeinträchtigt und mit großen Einschränkungen verbunden ist.

Laut B.Z. heißt es in dem Schreiben: „Durch die Vollsperrung der Ringbahnbrücke auf der A100 kommt es zu erheblichen Einschränkungen für den Einsatzdienst.“

Die Sperrung der A100-Brücke in Berlin führt zu massiven Verkehrsbehinderungen. Jetzt warnt die Berliner Feuerwehr vor „erhebliche Einschränkungen“ im Rettungsdienst.
Die Sperrung der A100-Brücke in Berlin führt zu massiven Verkehrsbehinderungen. Jetzt warnt die Berliner Feuerwehr vor „erhebliche Einschränkungen“ im Rettungsdienst.IMAGO/A. Friedrichs

Der Grund? Der komplette Verkehr wird über die ohnehin schon angeschlagene Halenseebrücke umgeleitet. Aber neue Nachberechnungen haben jetzt wohl gezeigt, dass sie in Richtung Norden nicht mehr viel aushält – deshalb dürfen Einsatzfahrzeuge dort nur noch unterwegs sein, wenn sie maximal 4,5 Tonnen wiegen. Und das ist wirklich ein Problem, weil ein normaler Rettungswagen gerne mal über 4,6 Tonnen wiegt. In Fahrtrichtung Süd soll es jedoch keine Einschränkungen geben.

„... müssen durch die Nebenstraßen wurschteln“

Nur leichtere Fahrzeuge wie Einsatzleitwagen, Notarzteinsatzfahrzeuge und Mannschaftstransporter mit maximal 4,5 Tonnen dürfen also Richtung Norden über die Brücke rollen. Ein normaler Rettungswagen mit 4,6 Tonnen muss umständlich und zeitraubend außen herumfahren.

Von der längeren Strecke sind Einsätze zu zentralen Kliniken betroffen, zu den DRK-Kliniken Westend, der Schlossparkklinik Charlottenburg oder dem Virchow-Campus der Charité – Fahrten dauern jetzt deutlich länger. „Die Stadtautobahn war unsere schnelle Rampe zu den Krankenhäusern, jetzt müssen wir uns durch die Nebenstraßen wurschteln“, sagte ein Feuerwehrmann der B.Z.

Schon länger gibt es zwischen Halensee und Spandauer Damm in Richtung Süden nur noch zwei Spuren. Richtung Norden läuft der Verkehr auf einer Gegenfahrspur – abgesichert mit mobilen Schutzwänden. Kommt es zum Unfall, helfen alle 500 Meter Notöffnungen für Polizei und Feuerwehr. ■