Stau-Frust in Berlin

Unglaublich: So viele Stunden stehen Berliner Autofahrer im Stau!

Wie schlimm der Verkehr in Berlin wirklich ist, zeigt jetzt eine Studie: Danach haben Autofahrer hier 2023 mehrere Tage im Stau gestanden …

Author - Sharone Treskow
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Der Verkehr in der Hauptstadt ist so schlimm, dass regelmäßige Autofahrer im Jahr 2023 insgesamt mehrere Tage im Stau standen!
Der Verkehr in der Hauptstadt ist so schlimm, dass regelmäßige Autofahrer im Jahr 2023 insgesamt mehrere Tage im Stau standen!Sabine Gudath/Imago

Wer regelmäßig mit dem Auto in Berlin unterwegs ist, weiß: Hier steht man ständig im Stau! Für viele gehört es zum Alltag, durch die Hauptverkehrsstraßen zu schleichen – und langsam oder überhaupt nicht voranzukommen. Doch von wie viel verschwendeter Zeit sprechen wir hier eigentlich? Diese Frage wird jetzt von einer Stau-Erhebung für Berlin beantwortet. Das Ergebnis ist erschreckend.

Berliner standen letztes Jahr 64 Stunden im Stau

Das tägliche Pendeln in Berlin wird immer mehr zur nervenaufreibenden Geduldsprobe, wie der neueste Traffic Index des Navigationsdienstes TomTom offenbart. Demnach verbrachte der durchschnittliche Berliner Autofahrer, der eine zehn Kilometer lange Strecke zur Arbeit bewältigt, im Jahr 2023 satte 64 Stunden im Stau! Das sind zwei Tage und 16 Stunden, die allein in einem Jahr hinterm Steuer abgesessen werden mussten. Der Wert liegt zwei Stunden und 30 Minuten höher als im Vorjahr 2022.

Der schlimmste Stau-Tag im Jahr 2023 war laut des Reports übrigens der 16. März: Hier haben Autofahrer für eine Strecke von 10 Kilometern durchschnittlich 26 Minuten und 30 Sekunden gebraucht.

Auch insgesamt gleichen die Stoßzeiten in Berlin eher einem Schneckentempo: Zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends bewegten sich die Berliner mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von lediglich 24 km/h durch die Straßen.

Berlin weltweit auf Platz 42 der schlimmsten Stau-Städte

Stau auf der A113 stadteinwärts im November, Alltag in Berlin.
Stau auf der A113 stadteinwärts im November, Alltag in Berlin.Imago/Frank Sorge

Berlin rangiert mit seinen 64 Stunden auf dem fünften Platz der deutschen Städte mit den meisten Staus. Spitzenreiter in diesem wenig schmeichelhaften Ranking waren die Hamburger, deren Pendler ganze 74 Stunden im Stau ausharren mussten – gefolgt von München (72 Stunden), Wiesbaden (71 Stunden) und Leipzig (65 Stunden).

Weltweit betrachtet belegt Berlin den 42. Platz in Sachen Verkehrsfluss. Laut der Studie benötigte der durchschnittliche Berliner für die zehn Kilometer lange Strecke im vergangenen Jahr genau 22 Minuten.

128 Euro mehr Sprit wegen Stau

Das endlose Warten im Berliner Verkehrsdschungel ist nicht nur nervenaufreibend, es hinterlässt laut TomTom auch Spuren in der persönlichen Klimabilanz – und im Geldbeutel! Die Analyse zeigt, dass der durchschnittliche Berliner während seiner Stauzeit 165 Kilogramm klimaschädliches CO₂ in die Luft gepustet hat – für den Ausgleich müssten 91 Bäume gepflanzt werden. Zudem schluckte allein das Warten im Stau für die zehn Kilometer lange Arbeitsstrecke im Jahr etwa 128 Euro für Spritkosten.

„Letzte Generation“ schuld an den hohen Zahlen?

Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation sorgte 2023 beinahe täglich für Straßenblockaden.
Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation sorgte 2023 beinahe täglich für Straßenblockaden.Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Gründe für Stau sind vielfältig: Mal sind Baustellen schuld, mal gab es einen Unfall oder es sind einfach zu viele Autos auf einmal unterwegs. Natürlich muss man sich gerade in Bezug auf das Jahr 2023 auch die Frage stellen, wie viele Stunden die Klimaaktivisten der Letzten Generation zu dem Stau-Konto der Berliner beigetragen haben!

Immerhin waren die Klima-Kleber vergangenes Jahr besonders hartnäckig in der Hauptstadt unterwegs und haben mit ihren Blockaden täglich wichtige Verkehrsknotenpunkte blockiert, teilweise über Stunden.

Aus der Studie von TomTom geht leider nicht hervor, wie viele Stau-Stunden die Aktivisten 2023 verursacht haben. Aber man kann es sich ungefähr vorstellen, wenn man sich die Bilanz der Berliner Polizei zur Letzten Generation anschaut: 320.000 Arbeitsstunden haben die Klima-Kleber die Beamten vergangenes Jahr gekostet, es gab insgesamt 550 Störaktionen. Der KURIER berichtete. ■