Berlin im Stau-Chaos – und die Frankfurter Allee ist der unangefochtene Spitzenreiter. Auf keinem anderen Abschnitt im gesamten Straßennetz der Hauptstadt stockt der Verkehr so erbarmungslos wie hier. Zwischen der Skandinavischen Straße in Lichtenberg und dem Strausberger Platz in Friedrichshain heißt es stadteinwärts oft: Nichts geht mehr! Das wurde jetzt von der Senatsverkehrsverwaltung in Berlin bestätigt. Sie reagierte damit auf eine Anfrage der Grünen-Politikerin Antje Kapek.
Auch in Richtung stadtauswärts verwandelt sich die Frankfurter Allee in ein endloses Stau-Chaos. Besonders betroffen: Der Abschnitt zwischen der Lichtenberger Rathausstraße und dem Hönower Weg, wo die Straße schon als Alt-Mahlsdorf bekannt ist. Kein Wunder, dass dieser Streckenabschnitt es in die Top 6 der schlimmsten Staufallen geschafft hat.
Aber die Frankfurter Allee ist nicht der einzige Staumacher in Berlin. Die Karl-Marx-Straße in Neukölln hat sich den zweiten Platz auf der Liste der Staufallen gesichert. Seit über einem Jahrzehnt wühlen sich dort unermüdlich Baustellen durch den Asphalt und treiben die Autofahrer zwischen Grenzallee und Hasenheide in den Wahnsinn. Auf Platz drei gesellt sich die berühmt-berüchtigte Ausfallstraße über den Mehringdamm und Mariendorfer Damm, wo zwischen Tempelhofer Ufer und Teltowkanal der Verkehr regelmäßig zum Erliegen kommt.
2023 wurden 82.565 Staustunden verzeichnet
Doch das ist längst nicht alles: Auf Platz vier folgt die Schlesische Straße/Puschkinallee zwischen Alt-Treptow und dem Schlesischen Tor, ein weiteres Epizentrum des Verkehrsinfarkts. Die Prenzlauer Allee reiht sich ebenfalls in die Liga der Stau-Champions ein: Zwischen der Auffahrt zur A114 und der Christburger Straße steht der Verkehr oft komplett still – da hilft nur noch starke Nerven und gute Musik im Auto.

Und obwohl die Stauzahlen in Berlin leicht gesunken sind – 2023 wurden immerhin noch 82.565 Staustunden verzeichnet –, bleibt das Verkehrschaos allgegenwärtig. Grünen-Politikerin Antje Kapek hat eine klare Meinung dazu: Die Verkehrswende muss endlich ernst genommen werden, wird sie vom „Tagesspiegel“ zitiert. Ihre Botschaft: Mehr Straßen führen nicht zu weniger Stau, sondern locken nur noch mehr Autos auf Berlins Straßen – eine bittere Pille für alle, die sich täglich durch die verstopften Straßen kämpfen müssen. ■