Autos rutschen in Straßengräben, Hunderte Flüge fallen aus. Seit Tagen warnen Meteorologen vor Glatteis in Deutschland – jetzt ist die Eisrutsche da. Im Laufe des Tages wird sie sich von Süden und Westen nach Nordosten vorarbeiten. Lesen Sie im Glatteis-Liveticker die aktuellen News zu dem Thema.
Berlin wird die Glatteis-Wetterfront erst am Nachmittag erreichen. Mittags fällt im Südwesten von Brandenburg Schnee, der sich Richtung Nordosten über Berlin bis in die Uckermark ausbreitet. Abends geht der Schnee in Regen über. Dabei herrscht laut Wetterdienst die Gefahr, dass der Regen gefriert und es Glatteis gibt. In der Nacht zum Montag breitet sich der Regen in der Region weiter aus. Autofahrer sollten dennoch vorsichtig bleiben, denn es kann weiter glatt sein.
Lesen Sie hier den aktuellen Wetterbericht: Glatteis, Kurz-Frühling, Schnee: Eine wilde Wetter-Achterbahnfahrt trifft uns>>
19.00 Uhr: Trotz Schneefalls zieht die Polizei eine positive Bilanz

Berlin schrammt am Glättechaos vorbei. Zwar setzt der Schneefall wie erwartet ein, das Verkehrschaos bleibt allerdings aus. Nur verreinzelt gibt es Glätteunfälle. Meldungen über Schäden oder gar Verletzte gibt es keine.
16.38 Uhr: Berliner Flughafen BER halbiert Fluglandungen
Wegen drohenden Eisregens halbiert der Hauptstadtflughafen BER die Zahl der Landungen ab 17 Uhr vorsorglich. Dann dürften nur noch etwa 20 statt 40 Maschinen pro Stunde landen, sagte eine Sprecherin der dpa. So solle eine sichere Abfertigung der Flugzeuge gewährleistet werden. Die Airlines entschieden selbst, welche Flüge durchgeführt würden, sagte die Flughafen-Sprecherin. Sie rate allen Passagieren, sich bei den Fluggesellschaften zu informieren. Starts seien von den Einschränkungen nicht betroffen.
16.35 Uhr: Eisregen bremst S-Bahn aus
Der Eisregen bringt in Hannover die S-Bahn aus dem Takt. Es kommt Weichen-Störungen im ganzen Liniennetz der S-Bahn Hannover. Besonders betroffen: die Linien S3, S4, S6 und S7. Es kommt zu Verspätungen, Ausfällen sowie Teilausfällen.
16.25 Uhr: 32-Jähriger prallt mit Auto gegen Streifenwagen
In Mannheim krachte ein Autofahrer in eine gesicherte Unfallstelle. Der 32-Jährige prallte mit seinem Auto gegen einen Streifenwagen, der mit Blaulicht, Warnblinker und der Aufschrift „Glätte“ eine Unfallstelle absicherte. Der Mann habe die Straßenverhältnisse unterschätzt, wie die Polizei mitteilt. Verletzt wurde niemand.
15.00 Uhr: Zwischenbilanz der Polizei im Südwesten
Infolge der Glätte kam es zu zahlreichen Verkehrsunfällen im gesamten Bundesgebiet. Meist blieb es bislang jedoch bei Blechschäden und leichten Verletzungen. Ein Großteil der witterungsbedingten Unfälle sei darauf zurückzuführen, dass Menschen mit Sommerreifen auf schneebedeckten Fahrbahnen unterwegs gewesen seien, sagte eine Sprecherin der Polizei in Freiburg (Baden-Württemberg). Sie ging davon aus, dass die Unwetterwarnungen viele Menschen vom Autofahren abhalten würden.
14.21 Uhr: Züge der Deutschen Bahn bis zu 30 Minuten verspätet
Das Winterwetter verursachte in einigen Regionen auch Störungen im Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn kam es im Raum Frankfurt am Main zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten sowie Zugausfällen. Betroffen waren vor allem Fernverbindungen. Einzelne ICE zwischen Hamburg und Stuttgart wurden umgeleitet. Auch andernorts kam es wegen zugeschneiter Bahnsteige oder eingefrorenen Weichen zu Störungen.
13.50 Uhr: Flüge am BER gestrichen
Am Berliner Flughafen BER wurden vor allem Flüge nach Frankfurt, München und Amsterdam gestrichen. Viele Flüge sind verspätet. Die Ryanair-Maschine, die um 12.20 Uhr nach Manchester abheben sollte, steht immer noch am Boden. Voraussichtliche Abflugzeit: 15.15 Uhr. Sun Express XQ 161 (geplant: 13.25 Uhr) hebt erst um 14 Uhr ab.
13.43 Uhr Glätte-Warnung in Berlin
Der Deutsche Wetterdienst spricht für die Hauptstadt gleich drei amtliche Warnungen aus – vor markanter Glätte (19 bis 0 Uhr), Frost (12 bis 22 Uhr) und leichtem Schneefall (14 bis 20 Uhr).

13.40 Uhr: Glätte-Warnung für Brandenburg
Der Deutsche Wetterdienst meldet Warnungen vor markanter Glätte für folgende Landkreise und Städte in Brandenburg:
Prignitz (19 bis 0 Uhr)
Ostprignitz-Ruppin (19 bis 0 Uhr)
Havelland (19 bis 0 Uhr)
Brandenburg an der Havel (17 bis 22 Uhr)
Potsdam-Mittelmark (17 bis 22 Uhr)
Potsdam (17 bis 22 Uhr)
Teltow-Fläming (17 bis 22 Uhr)
Elbe-Elster (17 bis 22 Uhr)
Oberspreewald-Lausitz (17 bis 22 Uhr)
Spree-Neiße (17 bis 22 Uhr)
Cottbus (17 bis 22 Uhr)
Dahme-Spreewald (19 bis 0 Uhr)
Oder-Spree (19 bis 0 Uhr)
Frankfurt an der Oder (19 bis 0 Uhr)
Märkisch-Oderland (19 bis 0 Uhr)
Barnim (19 bis 0 Uhr)
Oberhavel (19 bis 0 Uhr)
Uckermark (21 bis 2 Uhr)
13.24 Uhr: Glätte-Warnung für Sachsen-Anhalt
Der Deutsche Wetterdienst meldet Warnungen vor markanter Glätte für folgende Landkreise in Sachsen-Anhalt:
Altmarkkreis Salzwedel (15 bis 21 Uhr)
Kreis Stendal (15 bis 21 Uhr)
Kreis Börde (13 bis 18 Uhr)
Magdeburg (15 bis 21 Uhr)
Kreis Jerichower Land (15 bis 21 Uhr)
Kreis Harz – Tiefland (13 bis 18 Uhr)
Kreis Harz – Bergland (Oberharz) (13 bis 18 Uhr)
Salzlandkreis (13 bis 18 Uhr)
Kreis Anhalt-Bitterfeld (13 bis 18 Uhr)
Dessau-Roßlau (15 bis 21 Uhr)
Kreis Wittenberg (15 bis 21 Uhr)
Kreis Mansfeld-Südharz (13 bis 18 Uhr)
Saalekreis (13 bis 18 Uhr)
Halle (Saale) (13 bis 18 Uhr)
Burgenlandkreis (13 bis 18 Uhr)
13.01 Uhr: Chaos am Flughafen Frankfurt
Der hessische Airport ist stark vom Glatteis in Deutschland betroffen. Gleich rund 120 Starts und Landungen mussten abgesagt werden. Grund: schlechte Sicht, das Enteisen der Maschinen und das nötige ständige Räumen von Start- und Landebahnen. Deshalb sind die Kapazitäten des Flughafens eingeschränkt. Annulliert wurden etwa Flüge nach Danzig (LH1376, 12.10 Uhr), Helsinki (AY1412, 11.35 Uhr) und München (LH106, 13.15 Uhr), viele Maschinen sind verspätet – etwa die nach Las Vegas (4Y 054, 13.10 Uhr statt 11.50 Uhr) oder Astana (LH648, 14 Uhr statt 12 Uhr).

12.47 Uhr: Forellensterben auf der Autobahn A1
Bei einem Glatteis-Unfall auf der A1 bei Sittensen sind an die 7000 Forellen auf der Fahrbahn verendet und vier Menschen verletzt worden. Ein Fischtransporter, zwei Lkws und ein Auto waren an dem Unfall beteiligt. Von den sechs Unfallbeteiligten wurden vier verletzt – einer davon schwer. Die Fische, die ein Lkw transportierte, wurden auf der Fahrbahn verteilt und starben.
Nach ersten Erkenntnissen war die 56 Jahre alte Fahrerin eines Fischtransporters wegen der Glätte von der Straße bei Sittensen (Landkreis Rotenburg) in Richtung Bremen abgekommen und quer auf der Fahrbahn zum Stehen gekommen. Ein darauffolgender Lkw fuhr den Angaben zufolge in das Gespann rein und schob den Transporter durch eine Mittelschutzleitplanke.
12.42 Uhr: Unwetterwarnung im Vogtland
Am Sonntagvormittag breiteten sich in Sachsen vom Vogtland her weitere Schneefälle aus. Die sollten allerdings im Laufe des Tages in Regen übergehen, sodass auf Straßen und Gehwegen mit Glätte gerechnet werden muss. Für das Vogtland gilt bis zum Nachmittag eine Unwetterwarnung vor hoher Glättegefahr. Durch plötzlich überfrierende Nässe oder Regen bestehe Gefahr für Leib und Leben, heißt es in einer Mitteilung.
12.25 Uhr: In München werden Flüge gestrichen
Schnee und Glätte wirken sich auf den Flugverkehr am Airport München aus. Am Vormittag habe sich die Lage aber normalisiert, sagt ein Flughafensprecher. Einzelne Flüge wurden gestrichen – nach Angaben des Sprechers hatten die Airlines das zum größten Teil bereits gestern vorsorglich entschieden. Ansonsten sei es zum Glück nicht so schlimm gekommen, wie befürchtet.
Aufgrund des Winterwetters hatten die Fluggesellschaften nach Angaben eines Airport-Sprechers bereits am Samstag vorsorglich 35 Starts und Landungen annulliert und die Passagiere umgebucht. Geplant waren am Sonntag insgesamt rund 750 Starts und Landungen.
Zum Teil habe es Verspätungen gegeben, weil Maschinen enteist werden mussten. Wegen verminderter Sicht aufgrund des Schneefalls wurden auch die Abstände zwischen den Abflügen und Landungen zunächst vergrößert. Immer noch werden Flüge annulliert: etwa Flüge nach Frankfurt (LH109, 14 Uhr) oder Amsterdam (KL1856, 17.35 Uhr).
11.49 Uhr: Auto rutscht auf der A24 in Straßengraben
Bei einem Autounfall auf der A24 sind bei Meyenburg (Landkreis Prignitz) eine 30-Jährige und zwei Kinder im Alter von einem und sechs Jahren leicht verletzt worden. Der 40-jährige Fahrer des Autos sei am Freitag mit dem Wagen aufgrund „unangepasster Geschwindigkeit bei witterungsbedingter Schneeglätte“ von der Fahrbahn abgekommen, teilt die Polizei mit.
Anschließend landete das Auto im Graben und kam dort auf der Seite zum Liegen. Die drei anderen Insassen verletzen sich dabei leicht. Alle vier kamen zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus. Der Wagen musste abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden von etwa 15.000 Euro. Die Fahrbahn war für rund 30 Minuten gesperrt.
11.43 Uhr: Polizeiautoi überschlägt sich – fünf Verletzte
Ein Wagen der Bundespolizei hat sich wegen Glätte auf der A81 bei Engen in Fahrtrichtung Singen überschlagen. Bei dem Unfall nordwestlich des Bodensees im Kreis Konstanz erlitten nach Polizeiangaben fünf Beamte leichte Verletzungen. Der Fahrer habe aufgrund der schneeglatten Fahrbahn die Kontrolle über den Wagen verloren.
Das Polizeiauto kam demnach von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Die fünf Beamten konnten sich selbst aus dem Wagen befreien. Sanitäter brachten sie vorsorglich in eine Klinik. An dem Auto sei ein Totalschaden in Höhe von 70.000 Euro entstanden.