Honig ist viel mehr als ein Süßungsmittel: Schon unsere Vorfahren kannten seine heilenden Eigenschaften. Doch wenn es um „Manuka-Honig“ geht, erreicht der Hype eine neue Dimension. Dieses rare Naturprodukt aus Neuseeland und Australien wird nicht nur wegen seines kräftig-herben Geschmacks geschätzt, sondern vor allem wegen seiner angeblich einzigartigen Wirkung. Doch was macht Manuka-Honig so besonders, was bedeutet „MGO“, und worauf sollten Verbraucher achten?
Was ist Manuka-Honig überhaupt?
Manuka-Honig wird ausschließlich aus dem Nektar der Blüten des Manuka-Strauchs gewonnen, der nur in bestimmten Regionen Neuseelands und Australiens wächst. Die neuseeländischen Māori nutzten diesen Honig schon vor Jahrhunderten als Heilmittel. Doch seine internationale Bekanntheit verdankt er dem Inhaltsstoff Methylglyoxal, kurz „MGO“.
Was ist MGO und warum ist es so wichtig?
MGO ist das Zauberwort, das Manuka-Honig von herkömmlichem Honig unterscheidet. Dieses natürliche Zuckerabbauprodukt entsteht, wenn die Bienen den Blütennektar zu Honig verarbeiten. Während herkömmlicher Honig nur geringe Mengen MGO enthält, weist Manuka-Honig bis zu 100 Mal höhere Konzentrationen auf. Das verleiht ihm seine antibakterielle Wirkung, die sowohl in der Naturmedizin als auch in der Schulmedizin geschätzt wird.
Wie wirkt Manuka-Honig?
Ob bei Wundheilung, Erkältungen oder Magenbeschwerden – Manuka-Honig wird gerne als „Wundermittel“ angepriesen. Tatsächlich zeigt medizinisch geprüfter Manuka-Honig in Studien, dass er Bakterien hemmen und die Wundheilung unterstützen kann. Doch Vorsicht: Die meisten im Handel erhältlichen Produkte sind Lebensmittel und keine Medizinprodukte.
Warum ist Manuka-Honig so teuer?
Mit bis zu 80 Euro pro 250-Gramm-Glas gehört Manuka-Honig zu den teuersten Honigen der Welt. Der Preis hängt stark vom MGO-Gehalt ab, der oft als Qualitätsmerkmal beworben wird. Doch hohe Preise locken auch Fälscher an: Immer wieder tauchen gestreckte oder gefälschte Produkte auf dem Markt auf. Verbraucher sollten deshalb auf Zertifizierungen durch Organisationen wie die „Unique Manuka Factor Honey Association“ achten.

Wie erkennt man echten Manuka-Honig?
Eine klare Kennzeichnung oder ein einheitliches Siegel gibt es leider nicht. Doch Produkte, die von renommierten Branchenverbänden geprüft wurden, sind ein guter Anhaltspunkt. Zudem sollte die Verpackung den MGO-Wert angeben – auch wenn hohe Werte nicht automatisch eine bessere Wirkung garantieren.
Manuka-Honig: Viel mehr als nur Trend?
Die Forschung zu Manuka-Honig zeigt vielversprechende Ergebnisse. Dennoch bleibt er ein Luxusprodukt, das nicht zwingend notwendig ist. Herkömmlicher Honig aus heimischer Produktion kann ähnliche Eigenschaften haben und schont den Geldbeutel und die Umwelt.
Honig ist in Deutschland streng reguliert: Laut Honig-Verordnung muss er ein naturbelassenes Produkt sein, das nur aus Honig besteht. Wer regionale Imker unterstützen möchte, findet mit „Deutschem Honig“ oder regionalen Herkunftsangaben gute Alternativen.