Von O bis O – diese Regel kennt wahrscheinlich jeder Autofahrer, wenn es um den Wechsel der Winter- und Sommerreifen geht. Es wird also höchste Zeit für einen Termin in der Werkstatt, oder? KURIER verrät, ob ein Werkstattbesuch wirklich nötig ist und worauf Sie in Sachen Winterreifen dringend achten sollten.
Wann sollten Sie auf Winterreifen umsteigen?
Der Wechsel auf Winterreifen sollte nicht erst bei Schneefall erfolgen. Schon im Herbst wird es gefährlich, wenn Laub und morgendlicher Bodenfrost die Straßen rutschig machen. Auch wenn die bekannte Faustregel „O bis O“ – also von Oktober bis Ostern – oft genannt wird, hat diese keinen rechtlichen Hintergrund. Entscheidend ist das Wetter! Wenn es also früher kalt wird, sollten Sie rechtzeitig umrüsten, um Bußgelder zu vermeiden.
Was besagt die situative Winterreifenpflicht?
In Deutschland gibt es keine feste Winterreifenpflicht mit genauen Daten. Stattdessen gilt die situative Winterreifenpflicht. Das heißt: Bei Glatteis, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte müssen Winterreifen aufgezogen sein. Werden Sie mit Sommerreifen bei solchen Bedingungen erwischt, drohen Ihnen ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Bei einer Behinderung oder einem Unfall steigt die Strafe sogar noch.

Welche Winterreifen sind ab Oktober 2024 noch erlaubt?
Ab dem 1. Oktober 2024 dürfen nur noch Winterreifen mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) verwendet werden. Diese Reifen werden in speziellen Tests auf ihre Wintertauglichkeit geprüft. Reifen, die nur das ältere M+S-Symbol (Matsch und Schnee) tragen, sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr ausreichend. Die neue Regelung gilt übrigens auch für Ganzjahresreifen – also unbedingt auf das Alpine-Symbol achten!
Was hat es mit dem Zwei-Euro-Trick auf sich?
Sind Ihre Winterreifen aus dem Vorjahr noch okay? Hier kommt der geniale Zwei-Euro-Trick ins Spiel: Der silberne Rand einer Zwei-Euro-Münze ist exakt vier Millimeter breit. Diese Breite sollte auch das Profil Ihrer Winterreifen mindestens aufweisen. Stecken Sie die Münze in das Reifenprofil. Verschwindet der silberne Rand, dann haben Sie genug Profil. Andernfalls wird es Zeit für neue Reifen! Gesetzlich vorgeschrieben sind zwar nur 1,6 Millimeter, doch der ADAC empfiehlt mindestens vier Millimeter für maximale Sicherheit.
Wie alt dürfen Winterreifen sein und worauf sollten Sie noch achten?
Auch das Alter der Reifen spielt eine wichtige Rolle. Piero Scazzi vom ADAC rät, Winterreifen spätestens nach acht Jahren zu erneuern – unabhängig von der Profiltiefe. Ältere Reifen verlieren nämlich an Elastizität und damit an Grip. Prüfen Sie Ihre Reifen also regelmäßig nicht nur auf die Profiltiefe, sondern auch auf das Alter, um sicher unterwegs zu sein! ■