Eiserne Töne

„Wild“ und „keine Energie“: Klartext vom 1. FC Union nach Zitter-Sieg!

Die Köpenicker sind mit dem 1:0-Sieg beim Greifswalder FC nicht zufrieden und üben deutliche Selbstkritik. 

Author - Sebastian Schmitt
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Nicht nur Matchwinner Yorbe Vertessen sieht die Leistung des 1. FC Union in Greifswald kritisch.
Nicht nur Matchwinner Yorbe Vertessen sieht die Leistung des 1. FC Union in Greifswald kritisch.Matthias Koch/imago

Der 1. FC Union schrammt nur knapp an der Pokal-Blamage vorbei und gewinnt bei der Premiere von Bo Svensson (45) auf der Trainerbank mit Ach und Alu-Krach beim Regionalligisten Greifswalder FC mit 1:0 (0:0). Die Köpenicker Profis atmen nach dem Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals einmal ganz tief durch - und sparen danach nicht mit Selbstkritik.

Offensiver und attraktiver will der 1. FC Union unter Svensson spielen. Davon war nach der langen und intensiven Vorbereitung beim ersten Pflichtsiel der neuen Saison allerdings überhaupt nichts zu sehen. Weil die Eisernen hinten anfällig und vorne harmlos agieren, wird die erste Pokalrunde beim Viertligisten vielmehr zur Zitterpartie. Erst Joker Yorbe Vertessen lässt die Leistung vergessen und redet danach genau wie Kapitän Christopher Trimmel und Mittelfeldchef Rani Khedira Klartext. 

1. FC Union: Rani Khedira sieht in Greifswald „viel Krampf“

Yorbe Vertessen: „Ich denke, wir müssen kritisch sein. Wir haben gewonnen, das ist das Wichtigste, aber die Leistung war heute unter unserem eigentlichen Level. Wir müssen jetzt schauen, was wir verbessern können. Ich freue mich natürlich über mein Tor – ich denke, es war der dritte Ballkontakt nach meiner Einwechslung. Natürlich möchte ich immer von Anfang an spielen, aber auch wenn ich eingewechselt werde, gebe ich mein Bestes – und heute bin ich der Matchwinner.“

Rani Khedira und die Profis des 1. FC Union wurden nach der dürftigen Vorstellung in Greifswald natürlich trotzdem von den Fans des 1. FC Union gefeiert. 
Rani Khedira und die Profis des 1. FC Union wurden nach der dürftigen Vorstellung in Greifswald natürlich trotzdem von den Fans des 1. FC Union gefeiert. Matthias Koch/imago

Christopher Trimmel: „Die Energie hat heute gefehlt, es war ein bisschen wild. Jeder hat sein Ding versucht und wir hatten keine guten Abläufe. Klar, der Gegner hat es nicht schlecht gemacht, aber wir haben ihnen auch in die Karten gespielt. Wir haben schlecht begonnen – gleich am Anfang hatte Greifswald gleich mal zwei gute bis sehr gute Chancen. In der Halbzeitpause hat das Trainerteam dann klare Worte gewählt. Ich glaube, das einzig Positive waren heute die Einwechslungen, weil es wichtig war, noch mal neue Power reinzukriegen. Gott sei Dank haben wir es am Ende geschafft – aber vom Niveau her war es viel zu wenig.“

1. FC Union: Auch Bo Svensson nicht zufrieden

Rani Khedira: „Wenn man die ersten Minuten betrachtet, hätte das Spiel auch anders ausgehen können. Da hätten wir in Rückstand geraten können. Mit andauernder Spieldauer haben wir es dann besser gemacht und ein paar Dinge angepasst. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg – aber es war auch viel Krampf dabei.“

Trainer Bo Svensson: „Es war schön, wieder an der Seitenlinie stehen zu können. Mit der Leistung können wir nicht ganz zufrieden sein, aber das wissen die Jungs auch. Heute hat einiges gefehlt, gut war nur, dass wir mit solch einer Leistung weitergekommen sind. Die Jungs von der Bank haben uns besser gemacht, trotzdem hat das meiste nicht gepasst.“ ■