Schöne, heile Fußball-Welt – so gut ging es dem 1. FC Union schon lange nicht mehr. Nach anderthalb Jahren Achterbahn mit reichlich Absturzpotenzial kommt unter Steffen Baumgart wieder Ruhe in die Försterei. Auch, weil der Trainer ein bisschen was von Urs Fischer zurückgeholt hat.
„Unter Steffen Baumgart sind wir wieder stabiler“, sagt Manager Horst Heldt. Vieles hängt dabei an der Rückkehr zur Dreierkette. Wollte Baumgart bei seiner Amtsübernahme Anfang Januar noch den Viererverbund bei Union einführen, ist davon in den letzten Spielen keine Rede mehr.
Der 1. FC Union findet im Fischer-System zu alter Stärke
Sieben Punkte aus den Spielen in Frankfurt (2:1), gegen die Bayern (1:1) sowie dem 2:1 in Freiburg sprechen eine eindeutige Sprache. Hinten haben die Eisernen ihre Stabilität wieder gefunden und dadurch auch wieder Zeit, die eigene Offensive anzukurbeln.
Im System mit den drei Innenverteidigern falle es den Spielern leichter, erklärt Jannik Haberer die zurückgekehrte Stärke beim 1. FC Union: „Da gibt es klare Abläufe, jeder weiß, was der andere zu machen hat“, sagte der 30-Jährige. Hinzu kommt: „Gegen die offensivstarken Mannschaften tun wir uns ein bisschen leichter, wenn wir da ein bisschen tiefer stehen können und nicht selbst das Spiel machen müssen.“

Gegen Wolfsburg ist der 1. FC Union kein Außenseiter
Schon in der nächsten Partie am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg (17.30 Uhr) wird diese These auf dem Prüfstand stehen. Zwar steht der VfL in der Tabelle (9./38 Punkte) noch vor Union (13./30), aber die Ergebnisse der letzten Spiele (nur zwei Siege in den letzten zehn Partien) macht das Team von Ex-Unioner Kevin Behrens nun wahrlich nicht zum Favoriten.
Dementsprechend bremst Steffen Baumgart auch jede Euphorie nach dem Sieben-Punkte-Zwischenspurt. „Wenn man die nächsten Spiele sieht, dann weiß man aber, dass es immer wieder bei null losgeht", sagt Baumgart. Entsprechend sei die Situation „erst mal gut, mehr aber auch nicht“.