Antänzer und Verfolgungsjagd

Union-Stürmer Kevin Volland: So war das wirklich mit dem Uhren-Überfall

„Das war schon ein Berliner Hollywood-Streifen“, so redet Kevin Volland über den dramatischen Überfall wegen seiner Luxusuhr.

Teilen
Union-Stürmer Kevin Volland verletzte sich beim Uhrenüberfall und trug beim 0:2 gegen Dortmund einen Verband an der linken Hand.
Union-Stürmer Kevin Volland verletzte sich beim Uhrenüberfall und trug beim 0:2 gegen Dortmund einen Verband an der linken Hand.Kirchner-Media/imago

Union-Stürmer Kevin Volland (31) wurde Opfer eines sogenannten Antänzers, der ihm seine Luxusuhr klauen wollte. Jetzt redet Volland im Podcast „Copa TS“ zum ersten Mal über die dramatische Nacht am Rosenthaler Platz.

„Das war schon ein Berliner Hollywood-Streifen“, kann der Stürmer mit ein paar Tagen Abstand schon wieder lockerer mit dem Schock umgehen. Aber witzig war es ganz bestimmt nicht. Denn Volland zog sich bei dem Überfall auch noch eine Handverletzung zu und musste danach mit Verband beim 0:2 gegen Borussia Dortmund spielen.

Zwei Wochen vorher passierte es. Volland war nach dem 1:0-Sieg in Hoffenheim mit Jerome Roussillon und Kapitän Christopher Trimmel und ein paar anderen in Mitte feiern. „Wir wollten noch weiterziehen. Dann kam so ein Antänzer. Er hat mich von hinten befummelt, hat mir die Hand auf die Schulter gelegt. Ich dachte erst, es sei vielleicht Trimmi, der aus dem Späti kommt.“

Volland: „Er hat am Handgelenk rumgefummelt und dann die Uhr weggerissen“

Nein, es war nicht Trimmel, sondern ein gemeiner Dieb. „Mit der einen Hand fummelt er dir am Hals rum, da schaust du natürlich hin. Mit der anderen Hand fummelt er am Handgelenk rum. Er hat das Uhrenarmband aufgesprengt und weggerissen. An der Uhr waren noch Blutspuren und das Armband war gerissen“, so Volland weiter.

Doch Unioner halten zusammen. Es begann eine wilde Verfolgungsjagd. „Ich bin ihm erst mal eineinhalb Minuten hinterher. Jerome Roussillon saß schon im Taxi, hat das mitbekommen und ist ihm mit dem Taxi hinterher. Ich habe zweimal versucht, ihn zu stoppen. Einmal sind wir beide auf den Boden geknallt, aber er ist weitergelaufen. Nach eineinhalb Minuten konnte er nicht mehr. Ich konnte auch nicht mehr“, so Volland.

Volland: „Bei der Verfolgungsjagd sind wir auf den Boden geknallt“

Ehrlich gibt der Stürmer zu: „Wenn er noch einmal abgebogen wäre, wäre ich wohl auch stehen geblieben. Ich habe ihn dann festgehalten, Rouss kam 20 Sekunden später dazu.“ Der Antänzer hatte bei der Flucht die Uhr schon weggeschmissen. Volland: „Er hat die Uhr in einen Schacht geworfen, als er gemerkt hat, dass wir immer wieder rankommen.“

Volland erstattete danach Anzeige und betont, dass die Uhr gar nicht so teuer war, wie zunächst geschrieben wurde. „Ich würde mir niemals eine Uhr für 180.000 Euro kaufen.“ Und er hat seine Lehre aus dem Überfall gezogen: „Was ich mir ankreiden muss, ist, die Uhr in Berlin getragen zu haben. Ich werde in Berlin keine Uhr mehr anziehen. So viel zu dem Thema.“ ■