Mitgliederversammlungen beim 1. FC Union sind seit Jahren Partys. Lange vorbei sind die Zeiten, als die Eisernen Angst vor den eigenen Zahlen hatten. Was mittlerweile alljährlich von Präsident Dirk Zingler verkündet wird, geht den Anhängern runter wie Öl. Diesmal legte der Boss noch eine Schippe drauf, skizzierte die Zukunft des 1. FC Union auch mit Abstechern abseits des Fußballs.
Der Gedanke an einen Mini-Freizeitpark ließ sich nicht vermeiden, als Zingler über die neuen Baupläne sprach. Auf dem Areal um die Alte Försterei soll künftig zwar weder Achterbahn gefahren werden noch Dosenwerfen stattfinden. Aber die geplante Freiluftbühne für Konzerte, Kinoabende oder Theaterstücke passt auf den ersten Blick trotzdem nicht so recht in das Umfeld des Fußball-Bundesligisten.
„Wir bauen einen Standort, der mehr macht als nur Fußball spielen“
„Es soll ein Sport-, Kultur- und Musikzentrum entstehen. Wir bauen einen Standort, der mehr macht als nur Fußball spielen“, sagte Zingler. Die Mitglieder reagierten mit Applaus. Noch mehr Beifall kam auf, als der 59-Jährige die neue Mitgliederzahl von 62.722 bekannt gab. Zum Vergleich: Beim Lokalrivalen Hertha BSC sind es gut 10.000 Mitglieder weniger.

Und auch im Bereich Finanzen präsentierte Geschäftsführer Oskar Kosche Rekordzahlen aus der Saison 2022/2023. Die Köpenicker erzielten in der vergangenen Spielzeit Einnahmen von 174,143 Millionen Euro und damit etwa 50 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn nach Steuern im gesamten Konzern lag bei 18,087 Millionen Euro (2021/2022: 12,685). „Wir sind kerngesund“, fasste Zingler das Ergebnis zusammen.
Der 1. FC Union hat erstmals ein positives Eigenkapital von fast zwei Millionen Euro
Zu dem positiven Ergebnis trugen unter anderem höhere Einnahmen in den Bereichen Sponsoring sowie TV-Vermarktung bei. Erstmals erreichten die Eisernen ein positives Eigenkapital von 1,786 Millionen Euro.
In der laufenden Spielzeit soll das Eigenkapital weiter auf fast 13 Millionen Euro steigen. Seinen Gesamtumsatz will der Hauptstadtklub auf rund 190 Millionen Euro erhöhen. Der Aufwand für die Lizenzspielerabteilung, der sich 2022/23 auch aufgrund von Champions-League-Prämien auf etwa 60 Millionen Euro erhöht hatte, soll nur geringfügig anwachsen. Insgesamt rechnen die Köpenicker mit einem Konzernjahresüberschuss von fast elf Millionen Euro.