Die Union-Krise

Trainersuche beim 1. FC Union: Horst Heldt muss einen Kandidaten streichen

Wer wird denn nun Nachfolger vom gefeuerten Bo Svensson? Sportchef Heldt kann auf einen alten Bekannten nicht mehr zählen.

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Unions Sportchef Horst Heldt und Präsident Dirk Zingler berieten sich schon in Bremen nach der 1:4-Pleite bei Werder.
Unions Sportchef Horst Heldt und Präsident Dirk Zingler berieten sich schon in Bremen nach der 1:4-Pleite bei Werder.Imago Images/Hübner

Der 1. FC Union sucht nach der Beurlaubung von Bo Svensson (45) einen neuen Coach. Die Zeit drängt, denn am Donnerstag ist in Köpenick schon wieder Trainingsstart. Es gibt viele Spekulationen, ein Nachfolgekandidat ist seit Sonntag aus dem Rennen. André Breitenreiter (51) unterschrieb bei Zweitligist Hannover 96. Die Niedersachsen hatten sich vorher von Stefan Leitl (47) getrennt.

Breitenreiter, mit ihm hatte Unions Sportchef Horst Heldt (55) schon zweimal zusammengearbeitet. Auf Schalke (2015/16) und in Hannover von März 2017 bis Januar 2019. Der Gedanke, dass Heldt auf alte Bekannte bei der Trainersuche zurückgreift ist, ist naheliegend.

In seinem Portfolio als Manager gibt es jede Menge Fußballlehrer, die unter Heldt gedient haben. Seit 2006 arbeitet der Ex-Profi als Funktionär. Seine Netto-Amtszeit liegt bei rund 14 Jahren bei fünf verschiedenen Vereinen. 15 Trainer erlebte der erfahrene Heldt.

Heldts 15 Trainer: Von Trapattoni bis Svensson

Januar 2006: Horst Heldt und Trainer Giovanni Trapattoni bei einer gemeinsamen Pressekonferenz des VfB Stuttgart.
Januar 2006: Horst Heldt und Trainer Giovanni Trapattoni bei einer gemeinsamen Pressekonferenz des VfB Stuttgart.Imago Images/Sportfoto Rudel

Auf seiner ersten Station beim VfB Stuttgart von Januar 2006 bis Juni 2010 waren es Giovanni Trapattoni, Armin Veh (mit ihm wurde er 2007 Meister), Markus Babbel, Christian Gross und Jens Keller. Danach wechselte Heldt zu Schalke 04. Da hatte er es bis 2016 mit Felix Magath, Ralf Rangnick (musste damals wegen Burnout-Syndrom aufhören), Huub Steevens, wieder Jens Keller, Roberto di Matteo und Breitenreiter zu tun.

Im März 2017 stieg Heldt bei Hannover 96 ein. Dort beurlaubte er sofort Coach Daniel Stendl und ersetzte ihn durch Breitenreiter. Der sofortige Bundesliga-Wiederaufstieg im Mai 2017. Doch zwei Jahre später stiegen die Niedersachsen wieder ab. Heldt hatte im Januar 2019 noch Thomas Doll verpflichtet, half nichts.

Im November 2019 ging Heldt zum 1. FC Köln. Gleichzeitig kam Markus Gisdol als Trainer zum abstiegsbedrohten Bundesligisten. Die Geißbock-Elf rettete sich auf Platz 14. In der nächsten Saison musste Gisdol am 28. Spieltag gehen und wurde von Heldt durch Feuerwehrmann Friedhelm Funkel ersetzt. Köln konnte in der Relegation den Abstieg verhindern. Aber Heldt musste gehen. Vorher hatte er aber noch Steffen Baumgart für die darauffolgende Saison verpflichtet.

Klappt es Montag mit dem neuen Coach?

Beim 1. FC Union wurden Heldt und Svensson Ende Mai fast gleichzeitig verpflichtet. Nach nur einem halben Jahr muss der Sportdirektor jetzt einen neuen Coach präsentieren, der die Eisernen aus der Krise hinausmanövriert. Klappt es noch bis Montag? Im Favoritenkreis bleibt Markus Gisdol oder Fanliebling Steffen Baumgart, oder wird es doch jemand ganz anderes? Die Spannung steigt an der Alten Försterei. ■