Spenden für Para-Surfer Neumann

Stark! Ex-Unioner Grischa Prömel reitet mit blindem Surfer auf einer Welle

Vergangenes Jahr gab Ex-Union-Profi Prömel dem blinden Surfer Ben Neumann Geld, damit er an der WM teilnehmen konnte. Jetzt trafen sich beide in München.

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Ex-Unioner Grischa Prömel ist in der Freizeit begeisterter Surfer. Jetzt traf er sich in München mit dem blinden Sportler Ben Neumann zum gemeinsamen Wellenritt.
Ex-Unioner Grischa Prömel ist in der Freizeit begeisterter Surfer. Jetzt traf er sich in München mit dem blinden Sportler Ben Neumann zum gemeinsamen Wellenritt.TSG Hoffenheim

Der eine ist Profi-Fußballer und verdient Millionen, der andere ist auch Spitzensportler, aber blind und hat wenig Geld! Also, was tun? Genau: unterstützen! Ex-Unioner Grischa Prömel (25, jetzt TSG Hoffenheim) macht genau das. Prömel gab dem blinden Surfer Ben Neumann (18) aus München Geld, damit er seine Sportträume verwirklichen kann. Starker Support, aber es geht noch weiter. Jetzt reiten sie sogar gemeinsam auf einer Welle.

Prömel sorgt eigentlich für Angriffswellen im Mittelfeld, doch er liebt in seiner Freizeit auch das Surfen am Strand. Als er vor einem Jahr von Ben Neumann erfuhr, der als Sechsjähriger sein Augenlicht verlor, war er vom jungen Para-Surfer, seinen Träumen und Zielen total ergriffen. Neumann brauchte Geld, um an der Para-Surf-WM in Kalifornien teilnehmen zu können, und startete einen Spendenaufruf. „Als ich von Bens Geschichte hörte, wusste ich, dass ich ihm unbedingt helfen wollte, seinen Traum zu verwirklichen“, erklärt Prömel. Er war begeistert und überwies Geld an den Abiturienten.

Prömel: „Ich will Ben helfen, seine Träume zu verwirklichen“

Faszinierend! Der 18-jährige blinde Surfer Ben Neumann in Aktion.
Faszinierend! Der 18-jährige blinde Surfer Ben Neumann in Aktion.Imago Images/Bonn.digital

Es wurde eine Erfolgsstory: Neumann holte Bronze bei der WM am kalifornischen Strand. Dabei muss er sich auf seine Ohren und sein Beingefühl verlassen. Ausgestattet mit einem Kopfhörer empfängt er Informationen per Funk von seinem Vater, der genau die Wellen beschreibt. Eine sensationelle Körperbeherrschung mit Reflexen auf einem Brett – ohne etwas zusehen.

Jetzt trafen sich die beiden Sportler zum ersten Mal in München in der neuen Surftown. Die Anlage, die künstliche Wellen erzeugt, war für beide eine echte Herausforderung. Gemeinsam stiegen sie auf die Bretter und ritten auf den Wellen. Prömel danach: „Ich kann es echt kaum glauben. Surfen ist kein einfacher Sport, schon gar nicht mit so einer immensen Einschränkung. Deswegen bin ich umso beeindruckter von dem, was Ben hier leistet.“

Neumann war danach nur happy: „Es war ein tolles Erlebnis, Grischa endlich persönlich zu treffen. Er ist supersympathisch, und das gemeinsame Surfen hat großen Spaß gemacht.“ Der junge Sportler hofft jetzt, dass Blinden-Surfen bei den Paralympics 2028 als Disziplin aufgenommen wird und träumt von der Goldmedaille. ■