Sie steckten in Zügen fest, strandeten an Bahnhöfen oder drehten auf der Autobahn nach bereits stundenlanger Fahrt wieder um. Andere, die es tatsächlich nach München geschafft hatten, saßen dagegen in Bayern fest. Ganz klar: Der Wintereinbruch und die kurzfristige Absage des Spiels beim FC Bayern sorgte bei den Fans des 1. FC Union für viel Frost-Frust. Und es kommt noch schlimmer: Denn bei der Neuansetzung des Duells droht neuer Ärger!
Offiziell machten sich 3327 Union-Fans auf den Weg nach München. Nur ein Bruchteil kam aber tatsächlich an. Vor allem die Anhänger, die vom Champions-League-Duell in Braga am Mittwoch direkt aus Portugal anreisten. Zu sehen bekamen sie bekanntlich nur immense Schneemassen, aber kein Fußballspiel.
Entsprechend groß war die Enttäuschung. Vor allem darüber, dass das Duell beim FC Bayern erst sechs Stunden vor dem Anpfiff abgesetzt wurde. Ein Nutzer schrieb auf X: „Wie kann es sein, dass das Spiel so kurz vorher abgesagt wird? Will gar nicht wissen, wie viele Leute gerade schon unterwegs sind. Ganz schön bitter.“
Tausende Union-Fans waren auf dem Weg nach München
Genau lässt sich die Zahl der Union-Fans, die durch den massiven Wintereinbruch kalt erwischt wurden, natürlich nicht aufschlüsseln. Klar ist: Die große Mehrheit der 3327 Fans mit Ticket für den Gästeblock war am Samstagmorgen bereits auf dem Weg nach München. Manche drehten bereits in Erfurt um, andere machten erst nach Nürnberg kehrt. Wer weiß, wie viel Zeit und Aufwand die Fans jedes Mal in die Planung einer Auswärtsfahrt stecken, ahnt, wie bitter die Spielabsage für viele wirklich war.

Doch es droht noch mehr Ärger. Und zwar beim Nachholtermin: Noch hat sich die Deutsche Fußball-Liga (DFL) zwar nicht zur Neuansetzung geäußert. Da der 1. FC Union und der FC Bayern nicht mehr im DFB-Pokal vertreten und die Tage vor Weihnachten für beide Klubs aufgrund des letzten Gruppenspiels in der Champions League und einer englischen Woche in der Bundesliga gezählt sind, kommt in diesem Jahr nur noch die kommende Woche in Betracht.
Union-Fans werden mit Nachholtermin doppelt bestraft
Dass die Mühlen der DFL so schnell mahlen, erscheint sehr unwahrscheinlich. Dem Vernehmen nach soll zwar zügig, also bereits in den kommenden Tagen, ein neues Datum verkündet werden (vor allem mit Sky, das die TV-Rechte am Spiel des 1. FC Union beim FC Bayern besaß, wird verhandelt). Dabei wird vor allem auf die zweite, dritte oder vierte Woche im Januar spekuliert – und natürlich auf einen Termin unter der Woche.
Obwohl die Tickets wohl ihre Gültigkeit behalten, wird das für die meisten Fans die nächste hohe Hürde. Entweder wird gehörig am Dienstplan geschraubt und mit dem Arbeitgeber verhandelt werden müssen oder es geht sogar ein Urlaubstag für das Nachholspiel in München drauf.
Klar ist trotz der doppelten Bestrafung: Es werden sich erneut wieder Tausende Unioner aufmachen und diesen Aufwand auf sich nehmen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Nachholtermin dem Wetter im Januar standhält. ■