Der 1. FC Union hat es nicht geschafft. Mit Urs Fischer durch dick und dünn zu gehen, war die Hoffnung vieler Fans, die Perspektive, mit dem Schweizer notfalls ab- und dann wieder aufzusteigen, keine leere Floskel. Es wird nun kein gelebtes Brauchtum. Weil zu viel auf dem Spiel steht.
In vier Jahren Bundesliga hat sich der 1. FC Union als Verein weiterentwickelt. So weit, dass ein Absturz in die Zweitklassigkeit nicht mehr die Rückkehr aus dem schönen Urlaub wäre. Er würde das gesamte Gebilde gefährden und deshalb sind alle Beteiligten dazu verpflichtet, vor diesem Hintergrund die Entscheidungen immer wieder neu zu überprüfen.
Präsident Dirk Zingler, Manager Oliver Ruhnert und Urs Fischer – dieses Dreigestirn vereint so viel Fußball-Romantik, wie man es in der Bundesliga nur ganz selten findet. In Freiburg ist sie zu Hause, sie war auch mal in Bremen beheimatet. Und dann? Ist auch egal.
Es steht zu viel auf dem Spiel
Dort, wo sich Fußball-Romantiker in den Entscheidungsgremien treffen, gibt es immer einen Punkt, an dem sie noch Realisten sind oder nur noch Fantasten.
Unions Dreigestirn hat bewiesen, dass sie, so schwer es gefallen sein mag, noch Realisten sind. Was beim 0:4 in Leverkusen ablief, ließ die Waage sich in Richtung Neuanfang neigen. Das sah Fischer so, Zingler und Ruhnert schwenkten schweren Herzens auf die Linie ein.
Die Entscheidung ist keine gegen Urs Fischer. Es ist eine gegen das Vielleicht. Die Sicherheit, dass Union unterm Erfolgscoach aus den letzten fünf Spielen des Jahres die nötigen Punkte holt, um nicht schon zu Weihnachten abgestiegen zu sein, lag nicht mehr bei 100 Prozent. Es war zu viel vielleicht, es waren zu viele Wenn.