
Er hatte sich so auf sein erstes Länderspiel für Serbien gefreut. Doch dieses Debüt wird Andrej Ilic (25), Stürmer des 1. FC Union, nicht so schnell vergessen. Serbien blamiert sich im Heimspiel gegen den Erzrivalen Albanien mit 0:1. Der WM-Zug ist so gut wie abgefahren und Nationaltrainer Dragan Stojkovic (60) erklärte ein paar Minuten nach dem Abpfiff seinen Rücktritt.
„Diese Niederlage hätte nicht passieren dürfen, ich übernehme dafür die Verantwortung. Ich habe meinen Rücktritt beim Verbandspräsidenten und beim Generalsekretär eingereicht. Ich werde nicht mit zum nächsten Spiel nach Andorra reisen, um das Team zu betreuen“, sagte der völlig enttäuschte Stojkovic. Nach vier Jahren ist für die Serben-Legende Schluss. Ehrlich gab der Coach zu: „Das Ergebnis war schlecht, das hatte ich nicht erwartet.“

Serbien-Coach tritt nach Schlusspfiff zurück
Durch die Heimblamage muss Serbien jetzt auf ein Wunder hoffen, noch auf Platz 2 in der WM-Quali hinter England zu kommen. Albanien hat nach sechs Spielen elf Punkte, Serbien nach fünf Spielen nur sieben Zähler. Beide Teams müssen noch gegen Fußballzwerg Andorra und gegen Topfavorit England spielen. Schon vor dem letzten Gruppenspiel im November gegen Lettland könnte Serbien raus sein und Albanien die WM-Play-offs sicher haben.
Das Ganze hatte sich Unions Ilic ganz anders vorgestellt. Acht Monate vor der WM in den USA, Kanada und Mexiko hatte sich der Stürmer durch gute Leistungen bei den Eisernen in den Fokus des Nationalteams gespielt. Jetzt kam er sechs Minuten vor Ende der Partie als Joker zu seinem Debüt für Serbien, doch da lag das Team schon 0:1 zurück. Auch Ilic konnte da nichts mehr in der Schlussoffensive retten.
WM-Traum für Ilic so gut wie geplatzt
Jetzt fliegt Ilic mit dem Nationalteam zum Spiel nach Andorra (Dienstag, 20.45 Uhr) – aber ohne Cheftrainer. Wie Ilic die verrückten Tage verkraftet, wenn er am Mittwoch wieder nach Köpenick zurückkommt, bleibt abzuwarten. Immerhin hat der Stürmer bei den Eisernen mehr Ruhe und genießt völliges Vertrauen bei Trainer Steffen Baumgart. Obwohl er in dieser Saison noch nicht in der Bundesliga getroffen hat (dafür fünf Torvorlagen), adelte ihn Baumgart: „Andrej ist unser wichtigster Stürmer!“