Acht Tore in einer Halbzeit, neuer Rekord in der Bundesliga. Was für ein irres 4:4-Torfestival des 1. FC Union gegen den VfB Stuttgart. Schön für jeden Fußballfan. Das war Unterhaltung pur. Doch für Unions Trainer Steffen Baumgart war es eben nicht nur schön, sondern auch ärgerlich. Vier Gegentore in 45 Minuten, dabei war doch zuletzt die Verteidigung wieder ein Prunkstück bei den Eisernen.
Baumgart kam auch darauf bei seiner Analyse nach dem Abpfiff zu sprechen: „Wir gehen durch einen guten Standard in Führung und erzielen anschließend auch das 2:0. Es folgen zwei gute Abschlüsse des VfB, die wir nicht gut verteidigt haben. Wir gehen jedoch wieder in Front, geben das Spiel kurz aus der Hand und kommen erneut mit einem Standard zurück. Ich kann meine Gefühlswelt aktuell nicht komplett beschreiben. In Hälfte eins haben wir vieles nicht so gemacht, wie wir es sollten. Natürlich habe ich in der ersten Halbzeit oft ungläubig den Kopf geschüttelt – bei so vielen außergewöhnlichen Toren. Aber genau das passt zu diesem verrückten Tag.”
Verrückt war das Ganze schon: 200. Bundesliga-Spiel, Torrekord und dan auch noch den Klassenerhalt geschafft. Baumgart: „Unser Hauptziel war heute, den Klassenerhalt klarzumachen, jetzt können wir durchatmen. Das zählt heute am meisten. Wir haben eine Serie hingelegt, durch die wir nun vier Tage vor Saisonende unser Ziel erreicht haben. Dass wir auch in der kommenden Saison Bundesliga spielen dürfen, macht uns in diesem Moment sehr stolz.“
Trimmel: „So etwas erlebt man wohl nur einmal“
Erleichterung, Freude und etwas Verwunderung über diese geschichtsträchtige Heimpartie in der Försterei war natürlich auch bei den Spielern zu spüren und zu hören. Kapitän Christopher Trimmel: „So eine Partie wie heute ist eigentlich unerklärlich – sowas erlebt man wohl nur einmal. Seit fünf, sechs Wochen zeigen wir wieder den Fußball, den wir zeigen wollen. Ich bin froh, dass wir jetzt schon den Klassenerhalt geschafft haben. Jetzt müssen wir es noch sauber zu Ende spielen.“
Traumtorschütze Leopold Querfeld, der mit einem 30-Meter-Hammer zum 3:2 traf, sagte es so: „Das war natürlich ein extrem nervenaufreibendes Spiel. Ich bin einfach nur froh, dass wir es am Ende so über die Ziellinie gebracht haben.” Seinen Treffer wird er nicht so schnell vergessen: „Solche Schüsse probiert man im Training manchmal aus Spaß – dass es heute so perfekt geklappt hat und ich der Mannschaft damit helfen konnte, ist natürlich ein wunderschönes Gefühl.“


