Union Berlin muss weiterhin ohne neuen Hauptsponsor auskommen, und es scheint, dass sich daran bis Ende des Jahres nichts ändern wird. Bislang war der Schriftzug „Berlin“ auf den Trikots der Spieler zu sehen, um die enge Verbindung des Vereins zur Hauptstadt zu betonen. Doch nun verschwindet das „Berlin“ von der Brust – und das aus einem besonderen Grund.
Stattdessen wird auf den Trikots des 1. FC Union künftig der Schriftzug „proAF Alte Försterei“ prangen. Es handelt sich dabei jedoch nicht um einen neuen externen Sponsor, sondern um eine Werbeaktion in eigener Sache. Der Hauptstadtklub nutzt die prominente Fläche auf den Trikots, um auf eine besondere Aktien-Aktion aufmerksam zu machen. Mit „proAF“ wird auf das geplante Großprojekt rund um die Modernisierung und Erweiterung des Stadions An der Alten Försterei hingewiesen.
Ab Dezember können die Vereinsmitglieder des 1. FC Union Aktien des Vereinsstadions erwerben. Insgesamt sollen 120.000 Aktien zu einem Stückpreis von 500 Euro verkauft werden. Mit dieser außergewöhnlichen Aktion will der Verein die Finanzierung des Stadionausbaus sicherstellen und zugleich die enge Bindung zu seinen Fans weiter stärken. Präsident Dirk Zingler verfolgt dabei ein ehrgeiziges Ziel: „Ich möchte, dass irgendwann 40.000 Eigentümer hier im Stadion stehen“, sagte er am Donnerstag während der Mitgliederversammlung.
Die Alte Försterei, das Heimatstadion der Eisernen, soll nach dem geplanten Ausbau Platz für rund 40.000 Zuschauer bieten. Mit der Aktien-Aktion will Union Berlin seine Anhänger aktiv in das Projekt einbinden und ihnen die Möglichkeit geben, symbolisch Teil des Stadions zu werden. Dies ist typisch für den Verein, der bereits in der Vergangenheit auf eine besonders enge Fanbindung setzte. Schon beim letzten Umbau des Stadions vor über einem Jahrzehnt packten hunderte Fans mit an und halfen dabei, die Heimstätte von Union eigenhändig zu renovieren.
Schützen, was wir lieben 😘 @StadionAdAF pic.twitter.com/zV6M8nrMmS
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) October 4, 2024
Die Entscheidung, den Schriftzug „proAF Alte Försterei“ auf die Trikots zu setzen, zeigt, dass der Verein auch in schwierigen Zeiten kreative Wege geht. Da der neue Hauptsponsor bisher nicht gefunden wurde, nutzt Union Berlin die Gelegenheit, um für das Herzensprojekt „Neue Alte Försterei“ zu werben. Für den Verein und seine Anhänger ist dies mehr als nur eine Baumaßnahme – es ist ein weiterer Schritt in der einzigartigen Geschichte des Klubs, bei dem die Fans und ihre Leidenschaft eine zentrale Rolle spielen.

Mit der Aktien-Aktion könnte Union Berlin einen Meilenstein in der deutschen Fußballlandschaft setzen. Selten zuvor wurde die Finanzierung eines Stadionausbaus so eng mit den eigenen Fans verknüpft. Für 500 Euro können die Unterstützer des Vereins nicht nur Aktien erwerben, sondern auch symbolisch Miteigentümer der Spielstätte werden, die für viele Unioner weit mehr ist als nur ein Stadion. Die Alte Försterei ist das Herzstück des Vereins und soll es auch in Zukunft bleiben.
Ob und wann Union Berlin einen neuen Hauptsponsor präsentieren wird, bleibt abzuwarten. Doch bis dahin wird der Slogan „proAF Alte Försterei“ auf den Trikots der Mannschaft ein Zeichen dafür sein, dass der Verein fest in den Händen seiner Mitglieder und Fans bleibt. Die Fans des 1. FC Union dürfen sich also nicht nur auf die Bundesliga-Saison, sondern auch auf die spannende Möglichkeit freuen, Teil der Geschichte des Vereinsstadions zu werden. ■