Es war so ziemlich das Schlimmste, was dem 1. FC Union passieren konnte. 0:3 (0:1) im Sechs-Punkte-Kick beim VfL Bochum abgewatscht, der Druck vorm Spiel am Mittwoch gegen den 1. FC Köln (18.30 Uhr, Alte Försterei) wird immer größer. Wie wohl auch die Probleme von Trainer Nenad Bjelica (52). Vize-Kapitän Rani Khedira (29) spricht Klartext.
Die Hoffnung auf Besserung war da nach dem 3:1 gegen Gladbach, nach dem Vorne-harmlos-hinten-kopflos-Auftritt beim VfL herrscht wieder Frust. Khedira: „Ich bin sauer auf alles. Bochum sollte unser Highlightspiel sein, dass wir mit dem VfL gleichziehen und Mittwoch weiter auf der Welle reiten.“ Von wegen, das Wasser steht nach der sechsten Auswärtspleite in Serie weiter Unterkante Oberlippe.
Rani Khedira knöpft sich Union vor
Was alles noch schlimmer macht: Union will, will, will, kann aber nicht. Weil einige anscheinend noch immer nicht kapiert haben, was Sache ist. Khedira wird deutlich: „Wir wissen, wie schwierig es ist, 40 Punkte zu holen, das haben wir eigentlich von Anfang an gepredigt, aber vielleicht nicht zu 100 Prozent danach gelebt.“ Peng!
Damit nicht genug. Khediras nächste Backpfeife für die Kollegen: „Wenn du deine Position nicht einhältst wie abgesprochen, dann ist es schwierig, Punkte zu holen.“ Abwehrchef Robin Knoche (31) springt ihm bei: „Es ist nicht immer leicht, eine Standardsituation zu verteidigen, aber zumindest in der Nähe des Gegenspielers sollte man stehen.“ Rums!
Unions Spiel gegen Köln wird der Wahrsager
Khediras flammender Appell: „Wenn du mit zehn Punkten dastehst, dann kannst du nicht zufrieden sein, dann kannst du nicht in Ruhe Weihnachten feiern. Wir müssen mit vollem Fokus alles in diesen Abstiegskampf reinlegen und jedem bewusst machen, um was es wirklich geht.“ Das Köln-Spiel wird zeigen, ob Khedira erhört wurde.
Dass im Winter neues Personal hersoll, ist kein Geheimnis mehr. Ein erster Kandidat auf der Zugangsliste ist Enis Bardhi (28). Den Kapitän von Nordmazedonien (57 Länderspiele) kennt Coach Bjelica aus gemeinsamen Zeiten bei Türkei-Erstligist Trabzonspor. Der Mann fürs Mittelfeld und die linke Außenbahn soll um die drei Millionen Euro kosten. ■