Behebt er das Sturmproblem beim 1. FC Union? Nur 33 Tore in der vergangenen Saison, das war der drittschlechteste Angriff der Bundesliga. Jetzt ist Ivan Prtajin (28) vom Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden da. Rund eine Million Euro zahlen die Köpenicker an die Hessen. Nächster Versuch mit einem neuen großen Mittelstürmer. Was passiert mit Wintereinkauf Chris Bedia (28)?
Donnerstag wurde alles mit Prtajin klargemacht. Er bekommt einen Drei-Jahres-Vertrag. Bei Wehen Wiesbaden war er im Team noch der Beste. 13 Tore schoss er in der Zweitliga-Saison 2023/24, doch seine Treffer halfen nicht. Der Aufsteiger stieg gleich wieder ab. Dadurch wurde eine Ausstiegsklausel mit der kleinen Ablöse von einer Million Euro für Prtjain gültig. Und Union schnappte schnell zu.
Prtajin freut sich auf die Försterei: „Schon bei den ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen von Union habe ich mich sehr wohlgefühlt und gemerkt, dass dieser Wechsel der richtige Weg für mich ist. Ich glaube daran, dass ich mit meiner Erfahrung und meinem Spielstil als Stürmer dem Klub weiterhelfen kann.“
Neben den Köpenickern waren auch Hertha BSC und Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel an dem 1,89 Meter großen Kroaten dran. Die Eisernen nehmen ihr altes Erfolgsmodell wieder auf: Günstige Spieler aus niedrigeren Ligen verpflichten, in der Hoffnung, dass sie sich durchsetzen.
Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert: „Mit Ivan bekommen wir einen sehr umworbenen, kopfballstarken, robusten und laufstarken Stürmer zu uns. Er will und wird sich in der Bundesliga beweisen und unserer Torgefährlichkeit und Flexibilität im Sturm guttun. Wir freuen uns sehr auf ihn!“
Bedia bei Svensson auf dem Prüfstand

Vor drei Jahren wurde zum Beispiel Kevin Behrens vom SV Sandhausen ablösefrei verpflichtet. Der Stürmer hatte dann vor einem Jahr eine Traumsaison und im Januar 2024 wurde er an den VfL Wolfsburg für 2 Millionen Euro verkauft. Problem nur: Das Sturmproblem verschlimmerte sich noch. Denn Behrens’ Nachfolger Chris Bedia konnte sich in der Rückrunde nicht durchsetzen. Der Ivorer, der für 2 Millionen Euro von Servette Genf kam, machte nur sieben Spiele als Joker und traf einmal.
Nur Probleme bei der Eingewöhnungsphase und weiter Geduld oder wird in diesem Sommer schnell ein Schlussstrich gezogen, obwohl Bedia noch einen Vertrag bis 2027 hat? Unions neuer Trainer Bo Svensson wird genau hinschauen, ob er Bedia noch für die Bundesliga torgeil machen kann. Auf dem Prüfstand steht auch der dritte Mittelstürmer Mikkel Kaufmann (23). Auch der Däne, der im vergangenen Jahr vom FC Kopenhagen kam, war nur Joker.
Ösi-Talent Querfeld für die Abwehr

Neben Prtajin ist auch für die Abwehr ein neuer Spieler als Ersatz für Robin Knoche im Anflug. Dessen Vertrag läuft am 30. Juni aus und wird nicht verlängert. Der junge österreichische EM-Fahrer Leopold Querfeld (20) soll für 2,5 Millionen Euro Ablöse von Rapid Wien kommen. Querfeld ist in der Alpenrepublik die Entdeckung der vergangenen Saison. Der 1,90 Meter große Verteidiger feierte erst im März sein Debüt in der Ösi-Nationalelf und ist jetzt bei der EM dabei. ■