Keine Einigung

1. FC Union und Ex-Union-Liebling zoffen sich weiter vor Gericht

Im Frühjahr trennten sich die Eisernen überraschend von ihrem Technischen Direktor Michael Parensen. Jetzt treffen sich beide Seiten vor dem Arbeitsgericht wieder.

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Die Zeiten des Miteinanders sind vorbei: Michael Parensen (l.) klagt gegen seine Kündigung, die der 1. FC Union um Boss Dirk Zingler aussprach.
Die Zeiten des Miteinanders sind vorbei: Michael Parensen (l.) klagt gegen seine Kündigung, die der 1. FC Union um Boss Dirk Zingler aussprach.Matthias Koch/Imago

Nach 90 Minuten steht es unentschieden, der Rechtsstreit zwischen dem 1. FC Union und Ex-Union-Liebling Michael Parensen (37) geht weiter. Der ehemalige Technische Direktor hatte beim Arbeitsgericht gegen seine Kündigung aus dem März 2024 zum 30. September dieses Jahres geklagt. Bei der Verhandlung am Dienstag in Berlin kam es zu keiner Einigung. Von der Vorsitzenden Richterin Kerstin Miehe wurde ein Kammertermin anberaumt. Der ist – Stand jetzt – aber in weiter Ferne, könnte wegen eines Terminstaus wohl erst im Juni 2025 (!) stattfinden.

Beim Gütetermin erklärte Union-Anwalt Michael Müller als Grund für die Kündigung, dass die Tätigkeit des Technischen Direktors aus einer unternehmerischen Entscheidung heraus beim Verein ausgesetzt werde. Da Union in der kommenden Saison nicht mehr in der Champions League spielt, sei dies mit weniger Aufgabenfeldern verbunden. Weiter wurden Kostengründe angeführt.

Außergerichtliche Einigung geplant

Parensen selbst war bei dem Termin nicht anwesend. Sein Anwalt Horst Kletke entgegnete derweil, dass die Tätigkeit nicht entfallen sei. Die Berufsbezeichnung habe schließlich nicht Technischer Direktor Champions League, sondern Technischer Direktor der Lizenzspielerabteilung gelautet. Er sprach zudem von einer „Austauschkündigung“, ohne den Namen Horst Heldt (54) zu nennen. Heldt übernimmt am 1. Juli die Manager-Tätigkeit bei Union. Er folgt als Geschäftsführer Profifußball auf Oliver Ruhnert (52). Lange galt Parensen als designierter Ruhnert-Nachfolger.

Horst Kletke (l.), Anwalt von Michael Parensen, und Unions Rechtsbeistand Dr. Michael Müller am Arbeitsgericht Berlin
Horst Kletke (l.), Anwalt von Michael Parensen, und Unions Rechtsbeistand Dr. Michael Müller am Arbeitsgericht BerlinMatthias Koch/Imago

In den nächsten Wochen soll nun ein Treffen stattfinden, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. „Ich nehme die Gespräche über eine Verständigung hoffnungsvoll auf“, sagte Kletke. Union-Anwalt Müller gab keinen Kommentar ab.

Beide Seiten hatten vor dem Termin vereinbart, während der Verhandlung öffentlich keine Zahlen zu nennen. Laut Kletke strebt Parensen eine Wiedereinstellung an. Momentan ist der Ex-Profi, der von 2009 bis 2020 für die Köpenicker spielte und seitdem auf der Geschäftsstelle gearbeitet hat, freigestellt.