Gosens weg, Rothe voll da

1. FC Union: Kein Traum! Tom Rothe (19) wird im Schlaf Stammspieler

Nach dem Blitzabgang von Robin Gosens kurz vor dem Anpfiff, sprang Teenie Tom Rothe gegen den FC St. Pauli ein.

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Unverhofft kommt oft! Teenie Tom Rothe feierte beim 1:0 gegen den FC St. Pauli sein Debüt beim 1. FC Union.
Unverhofft kommt oft! Teenie Tom Rothe feierte beim 1:0 gegen den FC St. Pauli sein Debüt beim 1. FC Union.Imago Images/Koch

Viel Ärger beim 1. FC Union wegen des Blitzwechsels von Robin Gosens zum AC Florenz nur vier Stunden vor dem Spiel gegen St. Pauli. Doch man kann auch etwas positiv sehen. Ein Spieler wurde im Schlaf unverhofft zum Stammspieler. Teenie Tom Rothe (19) ist jetzt erst mal der Mann für die linke Seite.

Eine ganz schön verrückte Geschichte. Der Neuzugang von Borussia Dortmund kam im Sommer mit der Aussicht, der Zukunftsspieler bei den Eisernen als linker Außenverteidiger zu werden. Der BVB hatte ihn zuvor für ein Jahr an Bundesliga-Aufsteiger Holstein ausgeliehen und fand nach seiner Rückkehr keine richtige Verwendung für ihn.

Also folgte der nächste Karriereschritt - Wechsel zum 1. FC Union, reinschnuppern in die Bundesliga. Vor ein paar Tagen sagte er noch: „Es ist schön, dass es jetzt richtig losgeht, ich habe richtig Bock. Wenn du einen wie Robin vor dir hast, kannst du viel mitnehmen.“

Jetzt ging es schneller als gedacht. Gosens weg, für den lange verletzten Jerome Roussillon war ein Startelfeinsatz zu früh, also Rothe. Bei der Mannschaftsbesprechung am Mittag war Rothe nicht eingeplant, er legte sich zum Schläfchen hin, als er wieder aufwachte, war er plötzlich in der Startelf, weil Gosens schon auf dem Weg nach Italien war.

Svensson lobt Rothe: „Er hat es gut gemacht“

Union-Trainer Bo Svensson setzt auf Linksverteidiger Tom Rothe.
Union-Trainer Bo Svensson setzt auf Linksverteidiger Tom Rothe.Imago Images/Koch

Erstes Pflichtspiel in der Försterei für den blonden Lockenkopf. Zuerst noch ein bisschen nervös, dann wurde er immer besser. Union-Trainer Bo Svensson bescheinigte ihm am Ende ein gutes Debüt: „Er hat die erste halbe Stunde, wie die ganze Mannschaft, Probleme gehabt. Danach war er mutiger, hatte mehr Power und in der zweiten Halbzeit hat er gut gespielt.“

Svensson sieht ganz viel Potenzial bei dem schnellen Rothe. „Er ist erst 19, kommt als neuer Spieler und muss dann von Anfang an spielen, ohne die ganzen Abläufe und so weiter. Das ist nicht einfach und dafür hat er es gut gemacht. Wir werden an ihm noch viel Freude haben.“

Rothe kennt das Gefühl, gleich ins kalte Wasser geschmissen zu werden. Als er vor drei Jahren vom FC St. Pauli als 16-Jähriger zu Dortmund wechselte, durfte er gleich mit ins Profi-Trainingslager. Neun Monate später feierte er sein Bundesliga-Debüt mit einem Tor beim 6:1 gegen Wolfsburg im April 2022. Rothe: „Das ging damals dann schon sehr schnell. Das war anders gedacht, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber wenn man dabei sein kann, sagt man ja auch nicht: Ich will nicht.“ So wie am Freitag, als Svensson auf ihn zu kam. ■