Die Jagd auf Union-Verteidiger Danilho Doekhi (27) wird immer verrückter. Ob der Holländer beim 1. FC Union bleibt, ist komplett offen. Zahlreiche Klubs aus Europa wollen den robusten Abwehrspieler. Seit Mittwochabend ist ein neuer Interessent dazu gekommen. Und der hat es in sich: Ausgerechnet Frankreichs Fast-Zwangsabsteiger Olympique Lyon ist an Doekhi dran.
Die französische Internetseite footmercato meldet, dass der Traditionsklub Lyon in den Poker um Doekhi eingestiegen ist. Viele wundern sich, wie das überhaupt möglich ist. Noch vor zwei Wochen war Olympique Lyon wegen hoher Schulden in Höhe von rund 200 Millionen Euro und undurchsichtiger Eigentumsverhältnisse des Klubs durch den französischen Fußballverband zum Gang in die Zweite Liga verdammt worden. Doch jetzt wurde der Klub nach einem Einspruch begnadigt.
Lyon entging nur knapp dem Zwangsabstieg
Die Auflagen für Lyon sind hart. Der Klub muss in den nächsten Jahren erhebliche Transfererlöse erwirtschaften. In diesem Sommer wurden durch Spielerverkäufe schon 73 Millionen Euro eingenommen. Bisher gab der Klub aber nur 5,8 Millionen Euro aus. Der Sparzwang für den früheren Serienmeister ist drastisch.
Doch jetzt wollen die Franzosen ausgerechnet für Doekhi 9 Millionen Euro hinblättern. Wie geht das? Wie alle anderen Klubs, die hinter dem Holländer her sind, wollen sie Doekhis Ausstiegsklausel über 9 Millionen Euro nutzen, obwohl sein Marktwert bereits auf 13 Millionen Euro geschätzt wird. Der Vier-Millionen-Unterschied beruht auf der Tatsache, dass Doekhis Vertrag bei den Eisernen 2026 ausläuft und er gar nicht verlängern will.

Unions Doekhi wird von acht Klubs gejagt
Union muss den Verteidiger jetzt verkaufen oder sieht im nächsten Sommer kein Geld mehr. Für Lyon wäre also ein Doekhi-Kauf nicht nur sportlich ein Gewinn, sondern mittelfristig auch finanziell. Der Spieler ist schlichtweg ein Renditeobjekt für den in Finanznot geratenen Klub aus Frankreich. Bei Doekhis Topleistungen ist zu erwarten, dass er im nächsten Sommer sogar mehr wert ist als die bisherigen 13 Millionen Euro. Lyon könnte ihn dann nach nur einem Jahr wieder teurer verkaufen, weil der Klub eben jedes Jahr hohe Transfererlöse erzielen muss.