Ganz Fußball-Deutschland wurde vergangenen Dienstag Zeuge des jämmerlichen Rutsch-Rasens in Frankfurt beim Länderspiel Deutschland gegen Holland. Die unwürdige Rumpelwiese brachte sogar Bundestrainer Julian Nagelsmann trotz des 2:1-Sieges richtig auf die Palme: „Leider ist der Platz eine Katastrophe, wirklich eine Katastrophe.“ Sonnabend (15.30 Uhr) spielt der 1. FC Union gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga auf dem Acker. Ist das sogar ein Vorteil für die Köpenicker? Das denkt Trainer Nenad Bjelica über den unterirdischen Gras-Untergrund.
Der Kroate sieht es sportlich und sagt: „Wir müssen uns da adaptieren, genau wie die Eintracht-Spieler. Der Platz ist so, wie er ist. Das müssen wir akzeptieren. Auch bei uns ist der Platz nicht immer im perfekten Zustand. Der Rasen wird keine Ausrede für irgendetwas sein.“
Unions Zeugwart wird in seine Kiste mehrere Stollensorten einpacken, um dann vor Ort zu entscheiden, welche wirklich die geeignetsten für den Rutsch-Rasen sind. Bjelica: Wir werden die Mannschaft darauf vorbereiten. Dann müssen die Spieler die richtigen Stollen nehmen.“
Bjelica: „Die richtigen Stollen mitnehmen“
Das Topteam aus Hessen hat die besseren Techniker im Team und die leiden besonders, wenn der Rasen rumpelt. Konnte jeder beim Holland-Spiel der DFB-Elf bei Zauberer Jamal Musiala sehen. Ein Haken kann da oft zum Sturz werden. Es ist es vielleicht ein Vorteil für die kampfbetonten Unioner?
Bjelica sagt es so: „Vorteil? Das kann sein, muss aber nicht sein. Wir werden sehen. Ich glaube, das Ergebnis ist nicht abhängig vom Platz, sondern von der Leistung. Einsatzbereitschaft, Taktische Aufgaben. Wir müssen einfach einen guten Tag erwischen. Aber wir wollen auch Fußball spielen.“ Also nur ackern mit vielen Grätschen auf dem Acker gibt es nicht.
Doch ein bisschen Hoffnung hat der Kroate doch, dass die Holperwiese Union in die Karten spielen könnte: „In Leipzig und Stuttgart hatten wir einen guten Platz und haben nichts nach Hause gebracht. Vielleicht werden wir es diesmal schaffen.“
Frankfurt-Coach Toppmöller nervt der Rasen seit Monaten
Auch Eintrachts Trainer Dino Toppmöller machte sich so seine Gedanken über die rutschige Spielwiese: „Das ist jetzt schon sehr lange Thema und wurde durch die Nationalmannschaft nochmal etwas größer. Wir haben es in den letzten Monaten immer wieder erleben müssen, wie es ist. Die Jungs sind viel weggerutscht. Am Ende müssen beide Mannschaften mit den Bedingungen klarkommen. Wir arbeiten an einer Lösung, aber müssen so lange das Beste daraus machen.“