Neuer Trainer und alles auf null für die Spieler. Steffen Baumgart mischt den 1. FC Union seit Freitag mit neuem Schwung auf. Wer steht am Ende in der Startelf, wenn es am 11. Januar beim Auswärtsspiel in Heidenheim wieder losgeht? Darum ist Laszlo Benes (27) jetzt schon ein Gewinner.
Der Slowake kam im Sommer 2024 vom HSV zu den Eisernen. Jetzt hat Benes seinen alten Trainer wieder, für ihn ist es kein neuer Coach. Als er vor sechs Monaten die Hamburger verließ, gab es noch ein Gespräch mit Baume beim Abschied.
Der Trainer geht humorvoll und offen damit um: „Ich hätte ihn damals gerne in Hamburg behalten. Ich habe ihm im Sommer gesagt, dass der Weg hierher nicht der richtige ist. Jetzt würde ich ihm zustimmen und sagen, dass es der richtige Weg ist.“ Also, Benes hat da schon mal gewonnen …
Baumgarts schnelles Wiedersehen mit Benes

Es ist eine ganz besondere Wiedervereinigung. Für Benes kann es jetzt nur besser werden. Beim Zweitligisten HSV war er unter Baumgart unumstrittener Stammspieler. Beim 1. FC Union war er bisher nur ein Joker. Baumgarts Vorgänger Bo Svensson setzte auf andere Spieler im zentralen Mittelfeld, obwohl Benes, der 2016 von der Slowakei zu Borussia Mönchengladbach wechselte, vor seinem Wechsel nach Köpenick schon 53 Bundesligaspiele absolviert hatte.
Bei Union kam er in den ersten 15 Spielen nur auf acht Jokereinsätze, nur einmal war stand er beim 0:0 in Leipzig in der Startelf. Dabei hatte Benes sich gleich beim Saisonstart empfohlen. Er rettete Union einen Punkt, weil er als Joker beim Spiel in Mainz das Tor zum 1:1 machte.
Damals war er noch sehr optimistisch und sagte nach seinem bisher einzigen Treffer: „Das ist immer wichtig, wenn neue Spieler Energie einbringen. Wenn du 1:0 hinten liegst, dann musst du fußballerisch Schritte nach vorne machen, Aktionen und eigene Ideen entwickeln.“
Baumgart stellt Union auf Viererkette um
Doch Svensson ließ danach lieber andere ran, auch weil die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld groß ist – Rani Khedira, Andras Schäfer, Wooyeong Jeong, Lucas Tousart, Aljoscha Kemlein.
Da Baumgart jetzt das Spielsystem von Fünfer-Abwehrkette auf die klassische Vierer-Abwehrreihe umstellt (O-Ton Baumgart: „Gehen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es die Viererkette wird.“), wird es einen Platz mehr im Mittelfeld geben. Damit erhöht sich auch die Chance für Benes. Nicht zuletzt deswegen, weil Benes die Spielweise des Trainers besser kennt als jeder andere im Team.