Jetzt tritt Boxtrainer Georg Bramowski (65) endgültig aus dem Schatten von Ulli Wegner (81) und steht selbst voll im Licht. Jahrelang war er Assistent des großen Weltmeister-Machers. Am Wochenende steht Bramo selbst zum ersten Mal als verantwortlicher Coach bei einem großen WM-Kampf in der Ringecke.
In den vergangen beiden Jahren stand Bramowski mit seinen Kämpfern beim polnischen Boxstall Tornado unter Vertrag. Mit den Polen bleibt der Coach zwar weiter in Verbindung. Inzwischen betreut der Diplom-Trainer aber auch andere Boxer wie den Bielefelder Leon Harth (35), der in Armenien unter dem Namen Lewon Hakobjan geboren wurde.

Der Gegner ist wahrhaft ein (Russen-)Riese
Im Box-Gym der Skihalle Bispingen nahm Harth bei Bramowski eine bemerkenswerte Entwicklung. Der Trainer: „Leon ist richtig gut geworden. Ich schaue dem nächsten Kampf mit Optimismus entgegen.“

Und dieser nächste Kampf hat es in sich. Am Sonnabend steigt Harth in der Agenda-Arena von Dubai in den Ring, will im Kampf gegen Jewgeni Tischtschenko (32) sein Glück versuchen. Der Russe ist 1,96 Meter groß und damit 16 Zentimeter länger als der Bielefelder sowie Europa-, Weltmeister und Olympiasieger (2016) bei den Amateuren. Harth hat Respekt, aber keine Angst: „Bangemachen gilt nicht.“
Nicht mehr Cruiser- und noch nicht Schwergewicht
Der Kampf um den WBA-WM-Gürtel ist nicht nur die Premiere für Bramowski als Chefcoach in einem großen WM-Fight, er ist für den neben WBC, IBF und WBO bedeutendsten Weltverband auch der Startschuss für eine neue Gewichtsklasse. Die nennt sich Bridgerweight (90,7 bis 101,6 Kilo) und sortiert sich als neue Kategorie zwischen Cruiser- und Schwergewicht ein.