Super-GAU in München. Für einen Wechsel von Florian Wirtz haben die Bayern-Bosse Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt. 150 Millionen Euro hatte Bayer Leverkusen als Schmerzgrenze für den Zauberfuß angesetzt. Dazu braucht es noch reichlich Gage für viele Jahre und schon rauschte das Gesamtpaket des Deals Richtung 300 Millionen Euro.
Das Geld können die Bayern jetzt wieder aufs berühmte Festgeld-Konto packen. Oder Thomas Müller weiter beschäftigen. Oder Leroy Sane. Oder Leon Goretzka. Oder auf dem internationalen Transfermarkt einen überteuerten Deal machen. Für Florian Wirtz brauchen sie die Kohle nicht mehr. Der hat abgesagt.
Bayern-Präsident bestätigt die Absage von Florian Wirtz
„Max Eberl hat mich informiert, dass Florian Wirtz wohl zu Liverpool tendiert. Wie das dann mit Leverkusen weitergeht, kann ich nicht sagen“, sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer laut „Abendzeitung“ bei einem Fanfest und bestätigte die Absage des Nationalspielers an den deutschen Rekordmeister.
Die Blutgrätsche für den FC Bayern kam aus Liverpool. Beim Trip der Familie Wirtz an die Anfiel Road zogen die Reds alle Register. Wirtz soll so begeistert gewesen sein, dass er sich nach den Gesprächen mit Trainer Arne Slot bereits über einen Transfer mit Liverpool geeinigt haben soll. Für Bayern-Patriarch Uli Hoeneß und Co. wäre es eine bittere Schlappe.

Bayern-Bosse pokerten noch, als Wirtz-Absage klar war
Die Münchner Bosse saßen nach dem England-Trip mit der Familie Wirtz noch einmal zusammen, um den Wechsel zu besprechen. Dabei war alles schon klar.
„Es reizt mich auf jeden Fall, auch irgendwann meine Komfortzone zu verlassen und etwas Neues zu erleben", hatte Wirtz kürzlich der Sports Illustrated gesagt: „Ich kenne die Fußballkabinen gut genug und bin überzeugt, dass ich überall schnell Anschluss finden würde." Für seine weitere Karriereplanung sei „die sportliche Perspektive viel entscheidender als das Geld“. Er glaube, „dass meine Eltern sauer werden würden, wenn ich zu sehr aufs Geld fixiert wäre".

Sportliche Perspektive beim FC Bayern reichte Wirtz wohl nicht
Hat Wirtz mit diesen Sätzen den Wechsel erklärt, dann sieht er in München nicht die glänzende sportliche Perspektive. Vielleicht auch wegen Kumpel Jamal Musiala. München hätte für das Zauber-Duo Wirtz/Musiala das Spielsystem ändern müssen. Die Bereitschaft dazu war wohl eher nicht vorhanden.