Saison-Vorbereitung

Überstunden auf dem Eis: Norwin trainiert seinen Eisbären-Traum

Verteidiger nutzt die Eiszeiten in der Paul-Heyse-Straße noch, wenn seine Kollegen schon in der Kabine sind.

Author - Berliner KURIER
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Norwin Panocha will in der neuen Saison bei den Eisbären durchstarten.
Norwin Panocha will in der neuen Saison bei den Eisbären durchstarten.Eibner/Imago

Wahrscheinlich eroberte sich Norwin Panocha (20) durch seine Spieleweise bei den 26 DEL-Einsätzen in der vergangenen Saison längst einen festen Platz in der taktischen Gedankenwelt von Eisbären-Trainer Serge Aubin. Reicht dem junge Verteidiger aber lange nicht. Er tut im Moment alles dafür, um beim Trainer nicht hinten herunterzufallen. Schließlich ist die Konkurrenz bei zehn Eisbären-Verteidigern groß.

Norwin sprintet über das Eis, dann ein Schuss, wieder ein Sprint und noch ein Schuss. Die andern Eisbären-Spieler sitzen längst in der Kabine, während Norwin wahrlich bis zur letzten Sekunde die zwei Stunden Eiszeit in der Halle Paul Heise-Straße nutzt. Der Verteidiger weiß, dass die Konkurrenz groß ist.

Für den Eisbären-Traum: Zwei Wochen Urlaub müssen reichen

„Mit meiner Freundin Letizia haben wir 14 Tage auf Mallorca Urlaub gemacht. Danach war ich noch eine knappe Woche bei meinen Eltern in Burggrub. Seit Juni trainiere ich Athletik und Hunderte, vielleicht Tausende Kilometer auf dem Hometrainer. Ich will schließlich fit in die Saison gehen,“ begründet Norwin seinen Eifer.

Der kraftvolle Abwehrrecke spielte von klein auf nicht das Weichei zwischen den Banden. Vom heimatlichen Burggrub fuhren ihn die Eltern zum Training ins knapp 60 Kilometer entfernte Bayreuth. „Mit zwölf bin ich dann allein gefahren. Mit den Öffentlichen dauerte eine Strecke zwei Stunden. In Bayreuth war das Training nach Altersklassen eingeteilt. Die U11war zuerst an der Reihe. Die U20 zuletzt um 19 Uhr. Ich habe in den Altersklassen trainiert, wie ich das mit dem Bus geschafft habe. Meist war ich dann erst um 22Uhr wieder zu Hause. Als ich mit knapp 16 bei den Eisbären eingestiegen bin, waren die Bedingungen wie eine Komfortzone.“

Trotzdem zog es Norwin in die Fremde. In Kanada spielte bei den Quebec Major Juniors und in den USA bei den Green Bay Gamblers. „Das war eine gute Schule für mich. Neben Eishockey lernte ich Englisch und so lala auch Französisch.“ Jetzt aber will sich Norwin voll auf das Eisbärenspiel konzentrieren, denn ganz im Hinterkopf lodert bei dem Franken zumindest für 2030 die Olympiaflamme. (Fred Nell)