Heiß auf Eis

Sommer da, aber Berlins Traumpaar hat nur nächsten Winter im Kopf

Minerva-Fabienne Hase und Nikita Wolodin peilen in Mailand 2026 Olympiagold an, die Grundlagen dafür legen die Eiskunstlauf-Vizeweltmeister auf dem Eis, wenn sich die meisten in der Sonne aalen.

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Die Todesspirale saß schon bei der WM, jetzt haben Nikita Wolodin und Minerva-Fabienne Hase das Kür-Element noch mal perfektioniert.
Die Todesspirale saß schon bei der WM, jetzt haben Nikita Wolodin und Minerva-Fabienne Hase das Kür-Element noch mal perfektioniert.Imago Images/imago

Sommer, Sonne, Badesee! Draußen wird es immer heißer. Da denkt niemand an Winter-Olympia 2026 in Mailand. Von wegen! Minerva-Fabienne Hase (26) und Nikita Wolodin (25) haben nichts anderes im Sinn. Berlins Traumpaar will in Italien ganz oben auf dem Treppchen stehen. Und das wird nur was, wenn die beiden auf dem Eis ackern, wenn andere am Strand liegen.

Trainingshalle neben dem Welli im Sportforum Hohenschönhausen. Die Vizeweltmeister bei der Arbeit. Zuschauer kommen kaum aus dem Staunen raus. Dreimal üben Fabienne und Nikita die Todesspirale. Schon beim ersten Mal sieht alles top aus, Fabienne aber lächelte erst nach dem dritten Durchgang zufrieden.

Minerva-Fabienne Hase ist bereits vier Weisheitszähne los

Dann wird sie beim Wurf-Flip von Nikita sechs, sieben Meter durch die Luft geschleudert und landet sicher. Ein vielleicht entscheidender Schritt hin zu Olympiagold. Trainer Knut Schubert (66) erklärt: „Der Flip geht mit 1,5 Punkten in die Wertung ein. Im Vorjahr hatten wir da den dreifachen Wurf-Salchow, der bringt nur 0,5. Fabienne und Nikita fehlten bei der WM lediglich 0,75 Punkte zu Gold. Da ist klar, warum wir einen Sprung mit höherer Bewertung in die Kür eingebaut haben.“

Bei der WM im März in den USA verpassten Minerva-Fabienne Hase und Nikita Wolodin die Goldmedaillen nur um 0,75 Punkte.
Bei der WM im März in den USA verpassten Minerva-Fabienne Hase und Nikita Wolodin die Goldmedaillen nur um 0,75 Punkte.Charles Krupa/AP

Höhere Schwierigkeit hin oder her – Fabienne schwebt geradezu mit besonderer Freude übers Eis. Hase lacht: „Mir wurden nach der WM vier Weisheitszähne gezogen. Eine echte Tortur. Ich musste meinen Urlaub auf zwei Wochen beschränken, aber der war in Spanien wunderbar.“

Minerva-Fabienne Hase und Nikita Wolodin: Vom Sportforum ab in die Alpen

Natürlich ist der Wurf-Flip nicht die einzige atemberaubende Nummer des Paares. Die Europameister haben auch eine Hammer-Kombi in der Kür für die Mission Gold in Mailand: dreifacher Toeloop mit zweimal Doppelaxel. Nikita: „Für uns beginnt die Wettkampf-Zeit am 24. September mit der Nebelhorn-Trophy in Oberstdorf, bis dahin sollte alles sitzen.“

Dafür verlassen Hase, Wolodin und Schubert, der als Heimtrainer das Paar mit zu den Spielen begleiten darf, sogar mal kurz das Sportforum – zumal sich in dem gerade Eiskunstläufer aus Berlin, Chemnitz, Dresden und Polen drängeln. Für eine Woche wird in Zell am See geschwitzt. In Österreich wird auch zusammen mit ihren Choreografen geübt.