Was wäre eine Paarlauf-Kür ohne die schillernden Kostüme? Neben dem sportlichen Können zählt im Eiskunstlauf seit Jahr und Tag auch das Erscheinungsbild eines Paares. Das gilt auch für die WM in Boston (26. bis 30. März). Hebt das Outfit einen Vortrag oder lässt „der Fummel“ ihn eher in der Normalität von der Stange verschwinden? Natürlich muss sich auch Berlins Traumpaar Minerva Hase/Nikita Wolodin (beide 25) bei seiner Jagd nach einer Medaille auch diesbezüglich nicht verstecken.
Zusammenarbeit schon von klein an
Man glaubt es kaum. Die tollen Kostüme der aktuellen Europameister werden nicht am Kudamm, in der Friedrichstraße oder am Tauentzien geschneidert. Maß genommen und genäht werden die funkelnden Stoffe von Modistin Britta Gericke im Neubauernweg im brandenburgischen Hoppegarten.
Die Frau kennt sich mit Kostümen aus. Neben den Eiskunstläufern zaubert die muntere Berlinerin auch Turniertänzerinnen und Tänzern tolle Outfits auf die Körper und designed auch Brautkleider. Gericke verrät: „Für Minerva schneiderte ich schon die Kunstlaufkleider, als sie noch bei den Kleinkindern über das Eis tanzte.“ Die erfahrene Kostümschneiderin weiter: „Ich war auch bei der EM in Tallinn mit dabei. Schließlich wollte ich meine Kleider und die Anzüge für Nikita glänzen sehen.“
Natürlich besteht auch Hase-Wolodin-Heimtrainer Knut Schubert darauf, die Europameister einmal im Training im Beisein des Choreografen in vollem Kür-Outfit übers eiskalte Parkett schweben zu sehen. „Die spartanische Umgebung der Trainingshalle stört nicht, wenn wir in unseren tollen Kostümen mit starken Leistungen glänzen“, gibt sich Minerva selbstbewusst.
Training in Wettkampfgarderobe
Schubert will sicher sein, dass alle Elemente auf dem Eis auch in maßgeschneiderter Wettkampfgarderobe klappen. „Für diese Probe benötige ich nicht etwa die Umgebung der großen Uber Arena. Unsere bewährte Trainingshalle im Welli in Hohenschönhausen reicht allemal für den Test“, bleibt Schubert der praktische Normalo.
Im Licht der Scheinwerfer von Boston soll neben Glanz und Glitter der feinen Stoffe dann vor allem aber das sportliche Können von Berliner Eislaufkunst zeugen. Denn auch wenn sie noch so tolle aussehen: Entscheidend bleibt das große Können von Minerva und Nikita. ■