Auweia, Uefa! Das hat bereits im Vorfeld mehr als ein Geschmäckle und könnte noch für mächtig Ärger sorgen. In der Gruppe E können am Mittwoch (18 Uhr) die Slowakei und Rumänien das Weiterkommen unter sich ausmachen. Beiden Teams genügt wegen des neuen, aufgeblähten Turnier-Modus' ein schnödes Remis. Damit droht der EM 2024 ein handfester Skandal!
Liebe Uefa, das nennt man wohl ein klassisches Eigentor. Die Europäische Fußball-Union schlachtet das EM-Turnier immer weiter aus. Die einfache Rechnung: mehr Teams, mehr Spiele, mehr Geld. Doch die simple Uefa-Mathematik hat einen verdammt großen Haken: Am letzten Tag der EM-Vorrunde droht dadurch nämlich ein zweites Gijon!
EM-Nichtangriffspakt zwischen Rumänien und der Slowakei?
Zur Erinnerung: Der Nichtangriffspakt in der spanischen Stadt sorgte 1982 bei der WM dafür, dass sowohl Deutschland als auch Österreich mit dem gleichen Ergebnis die nächste Runde erreichten – zulasten von Algerien, das die Gruppenphase zuvor bereits beendet hatte.
Ähnliches droht nun auch in Frankfurt beim Duell zwischen Rumänen und der Slowakei. Mittendrin statt nur dabei: Hertha-Verteidiger Peter Pekarik (37) für die Slowakei und zwei Berliner Schiedsrichter. Daniel Siebert (40) leitet die Partie. Felix Zwayer (43) unterstützt ihn als vierter Offizieller an der Seitenlinie.

Die Aufgabe könnte extrem unangenehm werden – und als nächstes Skandalspiel in die Fußball-Geschichte eingehen. Denn wie in Gijon droht eine massive Wettbewerbsverzerrung. Leidtragende wären Ungarn (aktuell Dritter der Gruppe A mit drei Punkten) und Kroatien (aktuell Dritter der Gruppe B mit zwei Punkten).
EM droht Skandal: Ausgang von Parallelspiel egal?
Dazu kommt: Das Problem ist hausgemacht! Der KURIER erklärt, warum die Uefa in Alarmbereitschaft ist.
Durch den neuen Modus mit 24 Teams und sechs Gruppen, aus denen die vier besten Dritten weiterkommen, haben die Slowakei und Rumänien schon vorm Anpfiff Klarheit. Beiden Teams würde ein Remis reichen, um garantiert ins Achtelfinale einzuziehen. Nach zwei Spieltagen führen in der Gruppe, in der alle vier Teams drei Punkte gesammelt haben, die Rumänen (3:2 Tore). Pekariks Slowaken sind hinter Belgien und vor der Ukraine zunächst auf Rang drei (2:2).
Bei einer Punkteteilung würden beide Teams sicher unter den besten drei der Gruppe bleiben. Denn im Parallelspiel Belgien gegen Ukraine gibt es entweder einen Sieger, womit der Verlierer hinter Rumänien und der Slowakei bliebe. Bei zwei Remis in Gruppe E bliebe die Ukraine auf dem letzten Tabellenplatz. Der Ausgang des anderen Spiels wäre für ein Weiterkommen der Slowakei und von Rumänien also egal, sofern beide Teams einen Punkt holen. Auweia!
EM-Achtelfinale: Rumänien und der Slowakei reicht Remis
Da die Dritten aus Gruppe A (Ungarn) und Gruppe B (Kroatien) weniger als vier Zähler verbucht haben, würde der Slowakei und Rumänien ein Remis reichen. Für beide vorab als Außenseiter gehandelte Teams wäre der Einzug in die Runde der letzten 16 bereits ein riesiger Erfolg.
Bleibt zu offen, dass für beide Mannschaften der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund steht und es somit für alle Teams im Turnier fair zu geht. Immerhin können sowohl Rumänien als auch die Slowakei mit einem Sieg als Gruppenerster Weiterkommen, sodass im Achtelfinale ein vermeintlich leichterer Gegner winkt. Hoffentlich Anreiz genug, um eine Wettbewerbsverzerrung durch eine Leistungsverweigerung zu vermeiden. ■