Geschmacklose Aktion

Skandal-Banner bei Holstein Kiel gezeigt: Jürgen Klopp im Fadenkreuz

Mit der geschmacklosen Choreo wollten die Ultras der Kieler beim Spiel gegen RB Leipzig gegen das Engagement von Kloppo beim Brausekonzern protestieren.

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Mit diesem geschmacklosen Banner, das Jürgen Klopp mit einem Fadenkreuz zeigt, machten die Kieler Stimmung gegen Red Bull.
Mit diesem geschmacklosen Banner, das Jürgen Klopp mit einem Fadenkreuz zeigt, machten die Kieler Stimmung gegen Red Bull.Frank Molter/dpa

Geschmacklose Aktion der Kieler Ultras! Die Fans von Holstein Kiel sind beim Bundesligaspiel gegen RB Leipzig mit einem üblen Banner negativ aufgefallen. Anhänger der Störche präsentierten auf der Westtribüne ein Plakat, das Jürgen Klopp (Global Head of Soccer bei Red Bull), Martin Kind (ehemaliger Geschäftsführer bei Hannover 96), Dietmar Hopp (Ex-Mäzen bei der TSG Hoffenheim) und Red-Bull-Chef Oliver Mintzlaff im Fadenkreuz zeigte und das Quartett als „Totengräber des deutschen Fußballs“ beschimpfte.

Über dem Banner hielten die Fans ein großes Plakat in Form eines Grabsteins hoch, auf dem der Schriftzug „50+1“ stand. Die 50+1-Regel im deutschen Profifußball gibt im Kern vor, dass Investoren keine Stimmenmehrheit an den Kapitalgesellschaften von Vereinen übernehmen können.

Schiedsrichter Florian Badstübner ahndete die Aktionen nicht. Sie könnten für den gastgebenden Verein aus Kiel dennoch zu Sanktionen durch den Deutschen Fußball-Bund führen.

Trainer verurteilen Fan-Aktion gegen Investoren in Fußballvereinen

Erst vier Minuten nach Anpfiff wurden die Fadenkreuze entfernt, nach zehn Minuten wurde der Rest eingerollt. „Ich finde es mega smart, wenn wir alle Dummköpfen nicht die Plattform geben, sondern einfach nicht drüber reden“, sagte Leipzigs Trainer Marco Rose nach dem Spiel. Er wertete das Plakat als „hohles Zeug“.

Die sollen ihre Plakate wieder einrollen und mit nach Hause nehmen. Dann haben sie was drauf gepinselt, haben sich alle gefreut hier im Stadion, gehen nach Hause, keiner hat drauf reagiert. Oh, interessiert gar keinen das hohle Zeug, dass da verbreitet wurde. Und dann ist auch gut», sagte Leipzigs Trainer.

Kiels Trainer Marcel Rapp stimmte ihm zu. „Wenn man nicht so viel Aufmerksamkeit drauf gibt, dann verpufft es wahrscheinlich mehr, als wenn wir jetzt drüber reden, drüber schreiben. Weil dann stachelt es noch zu mehr an.“

Auch Kieler Präsident mit klaren Worten zu Klopp-Fadenkreuz

Die Kieler Verantwortlichen verurteilten das Plakat. „Personen ins Fadenkreuz zu stellen, ist nicht zu akzeptieren. Die Meinung des Vereins dazu ist klar und deutlich. Wir verurteilen daher diesen Inhalt der Choreografie auf das Schärfste“, erklärte Holstein-Präsident Steffen Schneekloth in einem Club-Statement.

„Die Art und Weise wie hier mit Menschen umgegangen wird, akzeptieren wir nicht und entschuldigen uns mit aller Deutlichkeit bei den diffamierten Personen. Die KSV wird den Vorfall zeitnah intern untersuchen, analysieren und behält sich entsprechende Maßnahmen vor“, sagte Schneekloth. Die Aktion sei „in dieser Form nicht angemeldet und somit auch nicht genehmigt“ gewesen.