Sie wollen es kurz und schnell? Dafür gibt es unseren Olympia-Newsticker. Hier behalten Sie garantiert den Überblick über News, Storys und Ergebnisse bei den Spielen in Paris. Stars, Sternchen, Helden, Pechvögel, Aufreger, hier gibt es alles Wichtige kompakt und bunt.
+++ 10. August +++
Verweigerung und Ausschluss: Wieder Reit-Drama im Fünfkampf
Drei Jahre nach dem Eklat von Tokio erleben die deutschen Fünfkämpferinnen wieder eine große Reit-Enttäuschung. Annika Zillekens kam mit dem ihr zugelosten Arezzo de Riverland im Halbfinale beinahe zu Sturz, danach verweigerte das Pferd bei einem Hindernis. Die Berlinerin hat wegen der damit verbundenen Punktabzüge nur noch geringe Chancen, das Finale im Modernen Fünfkampf am Sonntag zu erreichen.2021 in Tokio hatte ihr Pferd komplett verweigert - die Szenen, wie sie völlig verzweifelt mit der Gerte zuschlug, gingen um die Welt und sorgten für große Empörung. Noch schlimmer erwischte es Teamkollegin Rebecca Langrehr. Sie kam beim Abreiten vor ihrem Wettkampf auf einem Nebenplatz zu Sturz. Dabei verletzte sie sich aber nicht schlimm. Dennoch wurde sie von der Jury vom Reiten ausgeschlossen. Ein Protest der Deutschen wurde abgelehnt, wie Sportdirektorin Susanne Wiedemann der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Langrehr trat danach zwar zum zweiten Event, dem Fechten an, hat durch die null Punkte aus dem Reiten aber praktisch keine Chance mehr auf den Finaleinzug.
+++ 8. August +++
Malaika Mihambo gewinnt Silbermedaille im Weitsprung
Malaika Mihambo hat bei den Olympischen Spielen in Paris erneut eine Medaille im Weitsprung gewonnen. Drei Jahre nach ihrem Triumph von Tokio sprang die zweimalige Weltmeisterin mit 6,98 m diesmal zu Silber. Damit musste sich Mihambo nur der Vize-Weltmeisterin und neuen Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall aus den USA (7,10) geschlagen geben. Bronze ging an deren Teamkollegin Jasmine Moore (6,96).
Hockey-Männer verlieren Olympia-Finale gegen Niederlande
Die deutschen Hockey-Männer haben das Finale bei den Olympischen Spielen in Paris verloren und müssen sich mit der Silbermedaille begnügen. Die Weltmeister-Mannschaft unterlag Europameister Niederlande 1:3 (1:1, 0:0) im Penaltyschießen. Zwölf Jahre nach dem bislang letzten Olympiasieg des Teams in London war die Auswahl des Deutschen Hockey-Bunds angetreten, um erneut Olympiasieger zu werden. Diese Mission scheiterte zwar, trotzdem holte die Nationalmannschaft von Bundestrainer André Henning die erste Olympia-Medaille seit 2016. In Rio de Janeiro hatte es Bronze gegeben, zuletzt in Tokio vor drei Jahren war die Enttäuschung nach Platz vier groß. Deutschland feierte in den Jahren 1972, 1992, 2008 und 2012 bislang insgesamt vier Olympiasiege. Im Stade Yves-du-Manoir im Nordwesten von Paris erzielte Thierry Brinkman (46. Minute) die Führung für die Niederlande, Thies Prinz (50.) glich nach einer eigentlich verunglückten Strafecke aus. Im Penaltyschießen sorgten Kapitän Brinkman, Thijs van Dam und Duco Telgenkamp für die Entscheidung zugunsten von Oranje. Justus Weigand traf für Deutschland.
Goldtraum geplatzt: Basketballer unterliegen Frankreich
Der Finaltraum ist geplatzt, die erste Medaillenchance vergeben: Die deutschen Basketballer haben den vorletzten Schritt zum großen Olympia-Coup im erneuten Duell mit Frankreich um Wunderknabe Victor Wembanyama dramatisch verpasst. Sechs Tage nach ihrem hochüberlegenen Sieg in der Vorrunde verloren die Weltmeister um Kapitän Dennis Schröder das umkämpfte Halbfinale gegen den Gastgeber mit 69:73 (33:33). Die Hoffnung auf den Olympiasieg verflog im Hexenkessel Bercy Arena trotz starker Aufholjagd in den letzten Minuten, am Samstag (11.00 Uhr) geht es um Bronze. Gegen Serbien oder die USA.
Gold vor Augen: Ehlers/Wickler schlagen die Olympiasieger
Die Olympiasieger geschlagen, Gold vor Augen: Zwölf Jahre nach dem Triumph von Julius Brink und Jonas Reckermann können die deutschen Beachvolleyballer auf ihre nächste olympische Sternstunde hoffen. Nils Ehlers und Clemens Wickler bezwangen im packenden Halbfinale die Norweger Anders Mol und Christian Sörum mit 2:1 (21:13, 17:21, 15:13). Im Finale am Samstag (22.30 Uhr) können Ehlers/Wickler ihren Siegeslauf krönen und Geschichte schreiben. Im Match um Gold treffen die Weltranglistendritten auf die Weltranglistenersten David Ahman/Jonatan Hellvig aus Schweden oder die Katarer Cherif Younousse / Ahmed Tijan. Schon jetzt steht fest, dass erstmals seit dem Triumph von Brink/Reckermann 2012 in London wieder ein deutsches Männer-Duo auf dem Olympia-Podium stehen wird.
+++ 6. August +++
Springreiter Christian Kukuk gewinnt Gold im Einzel
Springreiter Christian Kukuk hat im Einzel-Wettbewerb sensationell die Goldmedaille gewonnen. Nach einer Nullrunde setzte sich der 34-Jährige mit seinem Hengst Checker im Stechen gegen Maikel van der Vleuten aus den Niederlanden und London-Olympiasieger Steve Guerdat aus der Schweiz durch. Kukuk bescherte den deutschen Springreitern damit die erste Einzel-Medaille seit Marco Kutscher 2004 in Athen, letzter deutscher Olympiasieger war Ulrich Kirchhoff 1996 in Atlanta. In Paris standen die Reiter aus Deutschland fünf Mal auf dem Podium. Insgesamt holten sie nun 100 Medaillen bei Olympischen Spielen.
Basketballer nach Sieg gegen Griechenland im Halbfinale
Die deutschen Basketballer sind ihrem Traumziel einen großen Schritt näher gekommen und greifen erstmals nach einer olympischen Medaille. Vor den Augen ihres Idols Dirk Nowitzki zogen die Weltmeister von Trainer Gordon Herbert nach einem hart erkämpften 76:63 gegen Griechenland und NBA-Star Giannis Antetokounmpo ins Halbfinale ein und haben auf ihrer Olympia-Mission nun gleich zwei Chancen auf den erträumten Podestplatz. Franz Wagner war mit 18 Punkten bester Werfer des DBB-Teams, Antetokounmpo konnte mit seinen 22 Zählern den ersten Halbfinaleinzug der deutschen Männer bei Olympischen Spielen nicht verhindern. In der Runde der letzten vier geht es für Deutschland am Donnerstag gegen Gastgeber Frankreich oder Mitfavorit Kanada.
+++ 4. August +++
Hockey-Männer im Halbfinale
Die deutschen Hockey-Männer stehen zum sechsten Mal nacheinander im Halbfinale der Olympischen Spiele. Der Weltmeister erkämpfte sich im Viertelfinal-Krimi in Paris gegen Argentinien ein 3:2 (2:1) und darf wieder auf eine Medaille hoffen. In der Vorschlussrunde trifft die Mannschaft von Bundestrainer André Henning am Dienstag auf den achtmaligen Olympiasieger Indien.
„Unfassbar geil. Das letzte richtig wichtige Spiel haben wir 2016 gegen Argentinien bestritten. Es ist acht Jahre her, aber es fühlt sich trotzdem sehr gut an. In einem Olympia-Halbfinale muss alles reingehalten werden - das werden wir auch machen“, sagte Tom Grambusch. „Wir sind überglücklich, dass wir das Ding gewonnen haben“, fügte Siegtorschütze Justus Weigand in der ARD an.
Lyles ist schnellster Mann der Welt
Der US-Amerikaner Noah Lyles ist der Sprintkönig von Paris. Der Weltmeister gewann am Sonntagabend in 9,784 Sekunden auch Olympia-Gold über die 100 m und setzte sich im Stade de France damit gegen Kishane Thompson (Jamaika/9,789) durch. Bronze holte sich Fred Kerley aus den USA (9,81).
Der 27-jährige Lyles sicherte sich damit sein erstes Olympia-Gold und das erste für die USA seit 20 Jahren. 2004 in Athen hatte Justin Gatlin triumphiert.

Belgische Triathletin nach Wettkampf in Seine krank
Nach ihrer Teilnahme am Olympia-Einzelwettbewerb in der Seine ist die belgische Triathletin Claire Michel erkrankt. Dies teilte Belgiens Nationales Olympisches Komitee (BOIC) am Sonntag mit. „Das BOIC und Belgian Triathlon hoffen, dass daraus Lehren gezogen werden für die nächsten Triathlon-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen“, heißt es in der Stellungnahme. Wegen Michels Erkrankung musste Belgien die Teilnahme seines Triathlon-Teams an der Mixed-Staffel am Montag absagen.
Zu medizinischen Details nahm das belgische NOK keine Stellung. Michel war bei dem Wettbewerb am Mittwoch auf dem 38. Platz gelandet. Der Wettkampf hatte wegen der schlechten Wasserqualität der Seine auf der Kippe gestanden, konnte aber letztlich stattfinden.
Die Bakterienbelastung in der Seine ist seit Wochen Thema in der französischen Hauptstadt. Nach starken Regenfällen am Tag der Eröffnungsfeier waren die Grenzwerte für E.Coli-Bakterien im Fluss zunächst überschritten worden.
Novak Djokovic im fünften Anlauf auf dem Olympiathron
Als Novak Djokovic endlich auf dem Olymp angekommen war, bahnte er sich mit der serbischen Fahne in der Hand den Weg zu seiner Familie. Die Tränen liefen ihm übers Gesicht, sein ganzer Körper zitterte, und als er endlich die Box seiner Liebsten erreicht hatte, drückte er Tochter Tara ganz fest an sich. Der 37-Jährige hatte den spanischen Überflieger Carlos Alcaraz entzaubert und im fünften Anlauf olympisches Gold gewonnen - es war der letzte große Einzeltitel, der Djokovic noch fehlte. Im Hexenkessel von Roland Garros triumphierte der 37-Jährige vor 15.000 Zuschauern, darunter IOC-Präsident Thomas Bach und die frühere Tennis-Queen Serena Williams, nach zeitweise faszinierenden 2:50 Stunden 7:6 (7:3), 7:6 (7:2) gegen seinen 16 Jahre jüngeren Rivalen und krönte sich zum ältesten Einzel-Champion seit dem Olympia-Comeback des Tennissports 1988. „Ich habe fast zwei Jahrzehnte lang auf diese Chance gewartet“, sagte Djokovic vor seinem ersten Olympia-Finale. 2008 hatte der Grand-Slam-Rekordsieger Bronze geholt, es blieb 16 Jahre lang seine einzige Medaille.

Noch eine Goldmedaille in der Dressur
Mit einer grandiosen Vorstellung hat Jessica von Bredow-Werndl in Versailles wie schon 2021 in Tokio Gold im Dressur-Einzel gewonnen. In der Kür erreichte sie mit Dalera mit 90,093 Prozentpunkten das beste Ergebnis und sicherte sich nach dem Sieg mit der Mannschaft am Vortag und dem Doppelerfolg von Tokio ihre insgesamt vierte Goldmedaille. Rekord-Olympiasiegerin Isabell Werth (89,614) machte mit ihrer erst zehnjährigen Wendy den deutschen Doppelsieg perfekt, Platz drei ging an Weltmeisterin Charlotte Fry mit Glamourdale. Werth hatte mit der deutschen Equipe am Vortag ihren achten Olympiasieg eingefahren und war damit zur Rekordhalterin und zur erfolgreichsten deutschen Olympionikin der Geschichte aufgestiegen. Ihr Medaillenkonto erhöhte sie bei ihren siebten Spielen auf 14, in jedem olympischen Wettbewerb, in dem sie startete, erreichte sie einen Podiumsplatz. Als dritter deutscher Starter belegte Frederic Wandres mit Bluetooth Platz 13.
Handballer jetzt gegen Frankreich oder Ungarn
Die deutschen Handball-Männer haben mächtig Schwung für den Kampf um die Medaillen getankt, holten sich vor knapp 6000 Zuschauern mit einem souveränen 36:29 (23:14) gegen Slowenien den vierten Sieg im fünften Spiel und gehen als Gruppensieger in die K.o.-Runde ab Mittwoch. Bester Werfer fürs Team von Bundestrainer Alfred Gislason (64) war diesmal Rückraum-Nachrücker Kai Häfner (35/Foto), der den Ball siebenmal im slowenischen Tor unterbrachte. Nächster Gegner im Viertelfinale am Mittwoch ist jetzt Frankreich.
+++ 3. August +++
Wieder Gold für Dressur-Team
Das deutsche Dressur-Team hat bei den Olympischen Spielen wieder die Goldmedaille gewonnen. Frederic Wandres mit Bluetooth, Isabell Werth mit Wendy und Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera holten sich im Schlosspark von Versailles den Sieg in der Mannschaftswertung vor Dänemark und Großbritannien und sorgten für das vierte deutsche Gold bei den Sommerspielen 2024. Für Werth war es zugleich ihre achte olympische Goldmedaille, womit sie zu Deutschlands Rekord-Medaillengewinnerin aufstieg.
Zeidler gewinnt erstes deutsches Einer-Gold seit 32 Jahren
Oliver Zeidler hat seine Ruderkarriere mit der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris gekrönt. Der dreimalige Weltmeister wurde seiner Favoritenstellung im Finale im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne gerecht und sicherte sich mit großem Vorsprung als erster deutscher Einer-Fahrer seit Thomas Lange 1992 in Barcelona den Olympiasieg. Für den Deutschen Ruderverband (DRV) ist es die zweite Medaille in Paris, der Achter war am Vormittag auf Rang vier gelandet.

Zeidler war als großer Goldfavorit in die olympische Regatta gestartet. Nach drei Siegen in den Läufen zuvor, im Halbfinale mit olympischem Rekord, ließ der 28-Jährige der Konkurrenz auch im Endlauf keine Chance und gewann vor dem neutralen Athleten Yauheni Zalaty und seinem niederländischen Dauerkonkurrenten Simon van Dorp.
Heiratsantrag bei Olympia löst Begeisterung in China aus
Der Heiratsantrag an die chinesische Badmintonspielerin Huang Yaqiong bei den Olympischen Spielen hat in ihrem Heimatland für Begeisterungsstürme gesorgt. „Ein Diamantring wurde gerade zur diesjährigen Medaillentabelle hinzugefügt“, lautet eine der am meisten geteilten Kommentare auf der Online-Plattform Weibo, wo das Thema weit über 100 Millionen Klicks erzielte.

Kurz nach ihrem Finalsieg im Mixed-Doppel am Freitag hatte die Athletin Haung Yaqiong von ihrem Freund Liu Yuchen, ebenfalls Badmintonspieler für das chinesische Team, einen Heiratsantrag erhalten. Vor laufenden Kameras ging Liu auf die Knie und holte einen Ring hervor. Die 30-jährige Huang reagierte mit Freudentränen. Die Athletin vom „glücklichsten Tag“ ihres Lebens.
+++ 2. August +++
Olympiasieger Märtens sorgt sich um Schwester
Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens macht sich mit Blick auf die Freiwasserrennen in der Seine Sorgen um seine Schwester Leonie. „Es geht um Themen, die eigentlich kein Thema sein sollten. Die Gefilde sollten sauber sein und möglichst strömungsfrei“, sagte der Magdeburger am Freitagmorgen im Deutschen Haus in Paris: „Ich hoffe, dass Leonie da ohne Beschwerden rauskommt.“
Seit Monaten steht die Seine als Austragungsstätte für die Zehn-Kilometer-Rennen der Open-Water-Schwimmer um Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock und Doppel-Europameisterin Leonie Beck in der Diskussion. Die Verschmutzung des Flusses ist dabei ein ebenso großes Problem wie die starke Strömung, die das Schwimmen flussaufwärts enorm erschwert.
Zuletzt waren die Grenzwerte mehrere Tage zu hoch, der Triathlonwettbewerb der Männer musste verschoben werden. Dann wurden die Rennen durchgeführt, obwohl es in der Nacht zuvor stark geregnet hatte.
IOC räumt Fehler bei olympischer TV-Regie ein
Das Internationale Olympische Komitee hat nach der Kritik an der Bildführung bei den TV-Übertragungen von den Sommerspielen in Paris Fehler eingeräumt und Verbesserungen für die weiteren Olympia-Tage versprochen. „Ohne Fans auf den Tribünen der Olympischen Spiele in Tokio wollten wir sicherstellen, dass unsere Kameras die unglaubliche Atmosphäre in den Austragungsorten der Spiele in Paris einfangen. Allerdings muss man zugeben, dass unsere Host-Broadcast-Produktion in manchen Fällen zu viele Aufnahmen von jubelnden Zuschauern enthielt“, teilte ein Sprecher der zuständigen IOC-Tochter OBS mit.

In den vergangenen Tagen hatte es bei Fernseh-Zuschauern und TV-Reportern der übertragenden Sender mehrfach Ärger darüber gegeben, dass bei den Live-Übertragungen öfter Fans auf den Rängen statt Sportler, wichtige Szenen oder Zeitlupen von spannenden Momenten gezeigt wurden.
„Wir haben dies gemeinsam mit unseren Veranstaltungsort-Produktionsteams vor Ort angesprochen und werden uns weiterhin vorrangig auf die Athleten und die Schlüsselmomente des Sportgeschehens konzentrieren“, kündigte das IOC nun an.
Tennisstar mag seine Sportart nicht
Der britische Tennis-Held Andy Murray war nach dem letzten Match seiner großen Laufbahn erfüllt. „Ich bin stolz auf meine Karriere, meine Leistungen und auf das, was ich in den Sport investiert habe“, sagte Murray, der am späten Donnerstagabend bei den Olympischen Spielen von Paris im Doppel mit Daniel Evans gescheitert war. „Natürlich war es emotional, weil es das letzte Mal war, dass ich ein Turniermatch bestritten habe“, sagte der 37 Jahre alte Schotte nach der 2:6, 4:6-Niederlage im Viertelfinale gegen Taylor Fritz und Tommy Paul aus den USA.
Der verletzungsgeplagte zweimalige Olympiasieger war froh, dass er noch einmal bei den Sommerspielen aufschlagen und sich auf seine Art verabschieden konnte. Auch, wenn wenige Stunden ein typisch ironischer Post von Murray in den Sozialen Netzwerken folgte. „Ich habe Tennis eh nie gemocht“, schrieb der dreimalige Grand-Slam-Sieger bei X .
+++ 1. August +++
Taxifahrer fordern Olympia-Entschädigung
Französische Taxifahrer sind von den Olympischen Spielen bislang enttäuscht: Wegen mangelnder Einnahmen haben sie die Regierung zur Einrichtung eines Entschädigungsfonds aufgefordert. „Die Nachfrage hat nachgelassen, und unsere Arbeit wird durch die Olympischen Spiele behindert“, heißt es in einem Brief der Taxigewerkschaften an das Verkehrsministerium.
„Die angereisten Olympia-Zuschauer machen den Ausfall durch Verkehrseinschränkungen, Absperrungen und die Abschreckung der üblichen Kunden nicht wett“, heißt es in dem Schreiben. Dies habe bereits im Frühjahr mit der Montage der ersten Olympia-Austragungsstätten begonnen. Zudem habe die Regierung die Pariser ermuntert, in den Urlaub zu fahren oder von zu Hause zu arbeiten. Die Einrichtung einer Sicherheitszone vor und während der Eröffnungsfeier habe ihre Aktivität noch weiter eingeschränkt. In Einzelfällen hätten Taxifahrer bis zu 50 Prozent weniger verdienst als sonst üblich.
Dreimal null: Springreiter makellos ins Olympia-Finale
Das deutsche Springreiter-Team kämpft am Freitag bei den Olympischen Spielen um die Medaillen und ist nun Favorit. Das Trio um Vize-Europameister Philipp Weishaupt mit Zineday schaffte die Qualifikation ohne Mühe und blieb als einziges Team ohne einen einzigen Fehler. „Das erste Ziel haben wir erreicht“, kommentierte Bundestrainer Otto Becker. „Alle haben sich gut präsentiert. Aber gewonnen haben wir noch nichts.“ Am Freitag starten alle Teams wieder bei null.
Erfolgreiche Frühschicht der 3x3-Basketballerinnen
Die deutschen 3x3-Basketballerinnen haben ihre ungewohnte Frühschicht erfolgreich gestaltet und in Paris die zweite Überraschung geschafft. Auf dem Place de la Concorde siegte das Team am Morgen gegen die bis dahin ungeschlagenen Kanadierinnen 19:15. Bereits um 5.50 Uhr hatte der Wecker im olympischen Dorf geklingelt.
Heute Abend (18.30 Uhr) treffen Svenja Brunckhorst, Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert auf Aserbaidschan.
Rudern: Zeidler kämpft um Gold
Topfavorit Oliver Zeidler hat erstmals das Finale bei Olympischen Spielen erreicht und greift nach der erhofften Medaille. Anders als noch vor drei Jahren in Tokio gewann der dreimalige Ruder-Weltmeister das Halbfinale im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne mit deutlichem Vorsprung. Damit fährt der 28-Jährige am Sonnabend (10.30 Uhr) im Endlauf um Gold im Einer.
+++ 31. Juli +++
DFB-Frauen im Viertelfinale
Deutschlands Fußballerinnen haben bei den Olympischen Spielen das Viertelfinale erreicht und dürfen weiter auf eine Medaille hoffen. Das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch kam im letzten Vorrundenspiel zu einem 4:1 (1:0)-Sieg gegen Sambia und beendete die Gruppe B mit sechs Punkten auf dem zweiten Platz.
Vor spärlicher Kulisse in Saint-Étienne erzielten Lea Schüller mit einem Doppelpack (10./61. Minute), Klara Bühl (48.) und Elisa Senß (90.+7) die Tore für die DFB-Auswahl, die zuvor gegen Australien (3:0) gewonnen und gegen die USA (1:4) verloren hatte. Barbra Banda (50.) traf für Sambia. Deutschlands Gegner im Viertelfinale am Samstag in Marseille ist Kanada.
Märtens am Donnerstag im Finale mit Außenseiterchancen
Schwimm-Star Lukas Märtens ist auf seiner Nebenstrecke 200 Meter Rücken ins olympische Finale eingezogen. Der Olympiasieger über 400 Meter Freistil schlug in der La Défense Arena von Paris nach 1:56,33 Minuten an und belegte damit den geteilten vierten Platz der Halbfinals. Im Endlauf am Donnerstag hat der 22-Jährige sogar Außenseiterchancen auf eine Medaille.

Gose holt Bronze: Schon zweite deutsche Schwimm-Medaille
Vizeweltmeisterin Isabel Gose hat die zweite deutsche Schwimm-Medaille bei den Olympischen Spielen in Paris gewonnen. Die 22-Jährige aus Magdeburg schlug im Finale über 1500 m Freistil in der La Defense Arena mit deutschem Rekord nach 15:41,16 Minuten als Dritte an. Gold ging an die amerikanische Rekordweltmeisterin Katie Ledecky, die sich überlegen zum achten Mal zur Olympiasiegerin krönte. Silber gewann die Französin Anastasiia Kirpichnikova.
„Ich war so aufgeregt. Jetzt fällt so viel Druck ab, ich bin so stolz darauf, was wir erreicht haben“, sagte Gose in der ARD und verabschiedete sich schnell mit den Worten: „Jetzt muss ich los, weil ich Angst habe, die Siegerehrung zu verpassen. Ich muss jetzt weinen.“
Elena Lilik sichert gleich das nächste deutsche Silber im Kanu
Ex-Weltmeisterin Elena Lilik hat sich bei den Olympischen Spielen in Paris die Silbermedaille gesichert und die deutschen Slalomkanuten erlöst. Die 25 Jahre alte Olympia-Debütantin behielt im Canadier-Finale im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne die Nerven und musste sich nach einer fehlerfreien Fahrt nur der überragenden Olympiasiegerin Jessica Fox (Australien) geschlagen geben.
„Sie hat sich von Lauf zu Lauf gesteigert“, sagte Jens Kahl, Sportdirektor beim Deutschen Kanu-Verband (DKV), dem SID: „Damit hat sie den Gegnerinnen ein Pfund vorgegeben, an dem sie sich die Zähne ausgebissen haben. So soll es sein.“
Für Lilik ist es der größte Erfolg ihrer Karriere. 2021 hatte sie in Bratislava den WM-Titel im Canadier gewonnen. Zudem bescherte die 25-Jährige dem DKV die erste Medaille in Paris.
Judo: Miriam Butkereit holt erstes deutsches Silber
Judoka Miriam Butkereit hat dem deutschen Team bei den Olympischen Spielen in Paris die erste Silbermedaille beschert. In der Gewichtsklasse bis 70 kg musste sich die 30-Jährige vom SV Halle erst im Finale der kroatischen Europameisterin Barbara Matic geschlagen geben. Es ist der größte Erfolg ihrer Karriere. Seit Olympia 2004 bejubelt der Deutsche Judo-Bund (DJB) nun bereits die vierte Medaille im Mittelgewicht: Vor 20 Jahren in Athen holte Annett Böhm Bronze, Kerstin Thiele 2012 in London Silber, Laura Vargas Koch 2016 in Rio Bronze - und nun Butkereit wieder Silber.
Medaillentraum geplatzt: Tennis-Star Angelique Kerber verliert Viertelfinale

Das olympische Märchen von Angelique Kerber ist vorbei, ihre große Karriere hat ohne die erträumte Medaille, aber mit einem epischen Match geendet. Die 36 Jahre alte Kielerin unterlag im Viertelfinale der Sommerspiele von Paris der Chinesin Zheng Qinwen nach großem Kampf 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8) und vergab damit in ihrem letzten Turnier die Chance auf ihr zweites Edelmetall nach Silber in Rio 2016.
Im dritten Satz reichte der entkräfteten Kerber eine 4:1-Führung nicht zum Sieg. Im Tiebreak stemmte sie sich bei 3:6 gegen die Niederlage, wehrte drei Matchbälle ab, musste sich nach 3:04 Stunden aber doch geschlagen geben.
Nächstes Olympia-Gold für Deutschland in Reichweite

Miriam Butkereit hat beim olympischen Judoturnier in der Gewichtsklasse bis 70 kg das Finale erreicht und damit mindestens die Silbermedaille sicher. Die 30-Jährige vom SV Halle bezwang die österreichische Fahnenträgerin Michaela Polleres im Halbfinale und bekommt es im Finale am Nachmittag nun mit Europameisterin Barbara Matic aus Kroatien oder der Niederländerin Sanne van Dijke zu tun. Polleres wurde im Golden Score wegen Inaktivität disqualifiziert. Zuvor war Butkereit jeweils per Ippon gegen die Australierin Aoife Coughlan und Gabriella Willems aus Belgien in die Medaillenkämpfe eingezogen. Der Medaillengewinn ist für die gebürtige Hamburgerin der größte Erfolg ihrer Karriere.
Tischtennis-Ass Ovtcharov: Aus der Traum von einer Medaille
Dimitrij Ovtcharov muss den Traum von seiner dritten olympischen Einzelmedaille aufgeben. In einem Siebensatzdrama scheidet das deutsche Tischtennis-Ass im Achtelfinale aus. Wie ein Film spielte sich der folgenreiche Ballwechsel zu Beginn des letzten Satzes im olympischen Achtelfinale vor seinem inneren Auge ab.
Das deutsche Tischtennis-Ass hatte sich gewehrt, gegen Frankreichs Shootingstar Felix Lebrun, das lautstarke Heim-Publikum und die Erwartungen mit Bravour drei Sätze aufgeholt. Dann ein Fehlschlag - und das Momentum sowie der Traum von seiner dritten olympischen Einzelmedaille glitten dem Routinier aus den Händen. „Der Start im letzten Satz hing mir nach. Jetzt bin ich sehr, sehr traurig. Ich wollte wieder eine Medaille holen, das hat nicht geklappt, ich bin sehr enttäuscht“, sagte Ovtcharov. 3:4 verlor der 35-Jährige den Tischtennis-Krimi gegen den 17-jährigen Lebrun vor ohrenbetäubender Kulisse. Im letzten Satz verlor er 7:11.
Erster Dämpfer: Handballer unterliegen Kroatien
Deutschlands Handballer haben ihren ersten Dämpfer hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason unterlag Angstgegner Kroatien mit 26:31 (13:15) und zeigte im dritten Turnierspiel bei den Olympischen Spielen in Paris ihre bislang schwächste Vorstellung.
Korea-Selfie geht viral

Ein gemeinsames Selfie von olympischen Tischtennisspielern aus Nordkorea und Südkorea geht seit Dienstagabend um die Welt – und wird als seltenes Zeichen grenzüberschreitender Einigkeit der beiden verfeindeten Länder gefeiert. Nachdem Südkorea im gemischten Doppel in Paris Bronze hinter Nordkorea und Olympiasieger China gewonnen hatte, stellten sich alle drei Teams auf dem Medaillenpodium zum Gruppenfoto auf. Südkoreas Lim Jonghoon drückte ab – ein Bild für die Ewigkeit entstand.
Die politische Lage zwischen Südkorea und dem mit Atomwaffen ausgestatteten Nachbarn ist derzeit extrem angespannt. Die Silbermedaille war das erste olympische Edelmetall für Nordkorea seit 2016.
Wasserqualität „in Ordnung“: Triathlon-Wettkämpfe finden statt
Die olympischen Triathlon-Wettbewerbe der Frauen und Männer können dank einer verbesserten Wasserqualität der Seine am Mittwoch planmäßig starten. Das teilten die Organisatoren wenige Stunden vor den Rennen mit. „Die Ergebnisse der letzten Wasseranalysen wurden als in Ordnung befunden“, hieß es in einer Erklärung am frühen Mittwochmorgen.
Am Dienstag war das Rennen der Männer noch wegen einer zu schlechten Wasserqualität um einen Tag verschoben worden. Sogar ein Duathlon aus Laufen, Radfahren, und nochmal Laufen stand als Notfall-Alternative im Raum. Die Männer starten nun am Mittwoch um 10.45 Uhr in den Wettkampf und somit unmittelbar nach der Entscheidung der Frauen um 8.00 Uhr.
Olympia-Aus! Deutscher Zehnkämpfer hat Corona
Das Olympia-Debüt fällt aus, Zehnkämpfer Manuel Eitel ist „am Boden“ zerstört: Wegen einer Coronavirus-Infektion muss der 27-Jährige seinen Start in Paris absagen. Das gab der Teamkollege von Goldhoffnung Leo Neugebauer am Dienstag bekannt, drei Tage vor dem Start des Zehnkampfes im Stade de France. Für den Ulmer rückt der Hallenser Till Steinforth nach.
Dank Schröder: Deutsche Basketballer im Viertelfinale
Die deutschen Basketballer haben bei den Olympischen Spielen vorzeitig das Viertelfinale erreicht. Der Weltmeister gewann am Dienstagabend in Lille gegen Brasilien mit 86:73 (40:40) und feierte damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Zum Auftakt hatte Deutschland gegen Japan klar mit 97:77 gesiegt.
Bester Werfer gegen die Brasilianer, die ihre zweite Niederlage kassierten, war Kapitän Dennis Schröder mit 20 Punkten. Im letzten Gruppenspiel am Freitag gegen Gastgeber Frankreich geht es nun um den Gruppensieg und eine möglichst gute Ausgangsposition für die K.o.-Runde in Paris. Als Erster würde man Topfavorit USA im Viertelfinale sehr wahrscheinlich aus dem Weg gehen.
+++ 30. Juli +++
Angelique Kerber: Das Märchen geht weiter
Angelique Kerber weckt mit dem nächsten glänzenden Auftritt kurz vor ihrem Karriereende Hoffnungen auf eine märchenhafte Olympia-Medaille. Mit dem 6:4, 6:3 gegen die frühere kanadische US-Open-Finalistin Leylah Fernandez setzte die Olympia-Zweite von Rio de Janeiro 2016 ihren überraschenden Erfolgsweg bei den Sommerspielen in Frankreich fort und zog ins Viertelfinale ein. In dieser Form ist auch der Halbfinaleinzug mit einem Sieg gegen die Amerikanerin Emma Navarro oder die Chinesin Qinweng Zheng möglich.

Volleyball-Drama gegen die USA
Großer Kampf, trotzdem verloren: Deutschlands Volleyballer haben bei den Olympischen Spielen in Paris im zweiten Gruppenspiel den ersten Dämpfer eingesteckt – und müssen nun um den Einzug ins Viertelfinale bangen. Gegen die favorisierten US-Amerikaner fightete sich das Team um Altmeister Georg Grozer nach einem 0:2-Rückstand noch zurück in die Partie, unterlag am Ende aber doch noch dramatisch 2:3 (21:25, 17:25, 25:17, 25:20, 11:15). Der dreimalige Olympiasieger USA fand in der packenden Schlussphase in der Arena Paris Sud vor rund 10.000 begeisterten Zuschauern die bessere Antwort.
„Perfekte Welle“: Spektakuläres Foto des fliegenden Surfers
Die Surfer auf Tahiti sind weit weg von Paris. Sie sorgen aber für spektakuläre Bilder. Allen voran: Gabriel Medina! Der Brasilianer erwischte in der Qualifikation eine brachiale Welle, schoss durch die Röhre und hob feiernd ab. Für einen Moment wirkte es so, als stünde Medina in der Luft... Mehr über die Geschichte zum Foto lesen Sie hier!

Handball-Frauen fegen Slowenien von der Platte
Nerven bewahrt, Rekord gefeiert, Viertelfinale im Blick: Deutschlands Handballerinnen haben in ihrem ersten Olympia-„Finale“ den dringend benötigten Kantersieg eingefahren. Das wie aufgedreht spielende Team von Bundestrainer Markus Gaugisch bezwang Slowenien am Dienstagmorgen 41:22 (16:9) und hat dank des ersten Erfolgs in Paris nun wieder gute Karten im Kampf um die K.o.-Runde.
Drama um Nina Mittelham
Das Tischtennis-Achtelfinale der Frauen hat Nina Mittelham (Berlin) auf dramatische Weise verpasst. Die 27-Jährige verlor ihr Zweitrundenmatch gegen die Nordkoreanerin Pyon Song Gyong 3:4. Dabei kämpfte sich die EM-Zweite mit Schmerzen durch ihr Match, fasste sich häufig an den unteren Rücken und wurde zwischen den Sätzen von Teamarzt Toni Kass auch mit Schmerzmitteln behandelt. Mittelham war die letzte Deutsche im Einzelturnier der Frauen.

Seine zu schmutzig: Männer-Triathlon auf Mittwoch verschoben
Der olympische Triathlon der Männer ist wegen der schlechten Wasserqualität der Seine um einen Tag auf Mittwoch verschoben worden. Das teilten die Organisatoren nur wenige Stunden vor dem geplanten Start des Rennens mit. Die heftigen Regenfälle am Wochenende hätten erneut zu „Werten über dem Limit“ geführt, hieß es in einer Erklärung. Schon das Training am Sonntag und Montag war ausgefallen.

Der Wettkampf der Männer soll nun am Mittwoch um 10.45 Uhr beginnen und somit unmittelbar nach der Entscheidung der Frauen um 8.00 Uhr. Voraussetzung sei, dass „die nächsten Tests den Standards entsprechen“, teilten das Organisationskomitee der Pariser Spiele und der Verband World Triathlon mit. Die Gesundheit der Athleten habe Priorität
Hitzewelle und Gewitterwarnung für Paris
Eine Hitzewelle und möglicherweise heftige Gewitter beeinträchtigen die Olympischen Spiele in Paris. Der französische Wetterdienst gab am Dienstag für die Hauptstadt eine Unwetterwarnung für den Abend aus. Es bestehe ab 18 Uhr ein hohes Risiko starker Gewitter mit heftigen Niederschlägen, auch Hagelschauer seien möglich. Im Laufe des Tages sind zudem Temperaturen von bis zu 36 Grad angekündigt.
Ovtcharov souverän im Tischtennis-Achtelfinale
Der ehemalige Weltranglistenerste Dimitrij Ovtcharov steht im Achtelfinale des olympischen Tischtennis-Turniers. Der 35-Jährige setzte sich in der zweiten Runde in Paris gegen den Brasilianer Vitor Ishiy mit 4:1 durch. Im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale wartet gegen den erst 17 Jahre alten Franzosen Félix Lebrun nun eine schwere Aufgabe. Das Supertalent ist als Fünfter der Weltrangliste derzeit der beste Nicht-Chinese in dem Ranking.
+++ 29. Juli +++
Ein Jahr nach Skandal: Ukraine-Fechterin holt Bronze
Die ukrainische Fechterin Olga Charlan hätte fast nicht bei Olympia dabei sein dürfen, weil sie einer Russin nicht die Hand geben wollte. Jetzt holt die Fechterin in Paris das erste Edelmetall für ihr Land.
Die 33-Jährige entschied im Säbel-Wettbewerb nach einer starken Aufholjagd den Kampf um Bronze gegen die Südkoreanerin Choi Sebin für sich. Im Vorjahr war Charlan zunächst von der WM in Mailand ausgeschlossen worden, weil sie der Russin Anna Smirnowa nicht wie damals in den Regeln vorgeschrieben die Hand reichen wollte.

Zverev scheitert schon in Runde eins
Die Medaillenträume von Alexander Zverev und Laura Siegemund im olympischen Mixed-Wettbewerb sind bereits in der ersten Runde geplatzt. Der Einzel-Olympiasieger von Tokio und die French-Open-Siegerin im gemischten Doppel verloren am Montag in Paris gegen das tschechische Duo Tomas Machac/Katerina Siniakova überraschend 4:6, 5:7.
Dramatische Hockey-Niederlage
Die Durststrecke geht weiter: Auch im 43. Anlauf sind die deutschen Hockey-Frauen gegen die Niederlande sieglos geblieben. Im Pariser Stade Olympique Yves-du-Manoir unterlagen die „Danas“ im olympischen Vorrundenduell dem Weltranglistenersten am Montagabend dramatisch mit 1:2 (0:0). Der letzte Erfolg über Oranje datiert damit weiter vom olympischen Finale 2004 in Athen.
Dämpfer zum Auftakt: Ludwig/Lippmann kassieren Niederlage
Fehlstart im Schatten des Eiffelturms: Beachvolleyball-Star Laura Ludwig hat zum Start in ihre fünfte Olympia-Mission einen Dämpfer kassiert. Die 38-Jährige unterlag mit ihrer Partnerin Louisa Lippmann vor einer lautstarken Kulisse den Lokalmatadorinnen Alexia Richard und Lezana Placette aus Frankreich mit 0:2 (14:21, 20:22) und verschenkte mit Blick auf die kommenden Herausforderungen einen wertvollen Sieg.
„Wir haben am Ende des Spiels unsere Stärke bewiesen, das war leider zu spät“, sagte Ludwig, die zu viele Fehler im ersten Satz bemängelte: „Da haben wir uns rausgearbeitet.“ Insgesamt seien auch die Gegnerinnen „aber sehr, sehr stark“ gewesen.
Märtens verpasst zweite Medaille knapp
48 Stunden nach seinem Goldcoup hat Lukas Märtens die zweite Medaille für die deutschen Schwimmer bei den Olympischen Spielen in Paris knapp verpasst. Im Finale über 200 m Freistil schlug der 22-Jährige nach 1:45,46 Minuten als Fünfter an. Zu Bronze fehlten 67 Hundertstelsekunden. Gold ging an den rumänischen Doppel-Europameister David Popovici vor dem Briten Matthew Richards (+0,02 Sekunden) und Luke Hobson aus den USA (+0,07).
Am Samstag hatte sich Märtens über 400 m zum ersten deutschen Schwimm-Olympiasieger im Becken seit 1988 gekrönt. Der Magdeburger startet in der Rugbyarena La Defense auch noch in der 4x200-m-Staffel und über 200 m Rücken.
Vielseitigkeitsreiter Jung holt zweite deutsche Goldmedaille in Paris
Vielseitigkeitsreiter Michael Jung hat bei den Olympischen Spielen in Paris die zweite deutsche Goldmedaille gewonnen. Der 41-Jährige aus Horb setzte sich am Montag mit seinem Hengst Chipmunk im finalen Einzel-Springen vor dem Schloss von Versailles vor Christopher Burton aus Australien und der britischen Europameisterin Laura Collett durch. In vier Prüfungen sammelte Jung nur 21,80 Fehlerpunkte.
Mit seinem dritten Triumph ist Jung nun alleiniger Rekordhalter, nie zuvor hatte ein Vielseitigkeitsreiter dreimal Einzel-Gold bei olympischen Spielen gewonnen. Nach London 2012 im Einzel und im Team und Rio 2016 im Einzel war es sein insgesamt vierter Olympiasieg.

Erregung über Auftritt bei Eröffnungsfeier

Der Auftritt des französischen Sängers Philippe Katerine sorgt auch Tage nach der spektakulären Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris noch für heftige Reaktionen. Sowohl die französische Bischofskonferenz als auch rechte und rechtsextreme Politiker sind mächtig erregt: Wurde hier wirklich „die Gefühle von Christen verletzt“? Auch Elon Musk und Donald Trump motzen mit. Mehr dazu lesen sie hier.
Kerbers Karrierende muss weiter warten
Die olympische Reise von Angelique Kerber geht weiter: Die frühere Weltranglistenerste hat beim olympischen Tennisturnier in Paris mit einem Kraftakt das Achtelfinale erreicht und damit ihr Karriereende als Einzelspielerin weiter hinausgezögert. Die 36 Jahre alte Kielerin besiegte am Montagmittag in der zweiten Runde die Rumänin Jaqueline Cristian (Rumänien) 6:4, 3:6, 6:4 und überstand dabei auch heikle Momente. Nach 2:16 Stunden verwandelte Kerber ihren dritten Matchball und schrie vor vielen deutschen Fans ihre Freude heraus.
Kerber, die in Roland Garros ihr letztes Profiturnier spielt, bekommt es in der Runde der letzten 16 mit der früheren US-Open-Finalistin Leylah Fernandez (Kanada/Nr. 16) oder der Spanierin Cristina Bucsa (Spanien) zu tun. Die Olympiazweite von 2016 ist die letzte deutsche Spielerin im Einzelwettbewerb, im Doppel wird sie zudem an der Seite von Laura Siegemund antreten.

Deutschland-Achter fährt hinterher
Der Deutschland-Achter hat den direkten Einzug in das olympische Finale verpasst. Nach dem ernüchternden dritten Platz im Vorlauf muss das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) in den Hoffnungslauf. Wie schon im bisherigen Saisonverlauf fuhr die Crew um Schlagmann Mattes Schönherr (Potsdam) auch im Stade Nautique östlich von Paris der Weltspitze weit hinterher. Im Ziel betrug der Rückstand auf die siegreichen Amerikaner und den WM-Zweiten aus den Niederlanden mehr als zwei Bootslängen. Nur der Sieger des Rennens buchte ein Finalticket. Im Hoffnungslauf am Donnerstag werden weitere vier Startplätze vergeben.

Sportschütze: Vater stirbt auf Flug nach Paris
Am Tag, an dem Aleksi Leppäs Lebenstraum in Erfüllung ging, brach auch eine Welt für ihn zusammen. Seit Jahren hatte der finnische Gewehrschütze von den Olympischen Spielen geträumt – doch als am Freitag die bunte Eröffnungsfeier Paris hell erleuchtete, war der Mann, dem Leppä viel mehr als nur die erste Olympia-Teilnahme verdankte, von ihm gegangen. Marko Leppä, sein Vater, Trainer und Förderer, erlag auf dem Weg nach Paris im Flugzeug einem Herzinfarkt.
„Es ist eine große Ehre für mich, hier zu sein, aber mein Vater ist nicht dabei. Er hat alles für mich getan. Er hat sein Leben meinem Erfolg gewidmet“, sagte Leppä nach seinem ersten Wettkampf mit dem Luftgewehr dem norwegischen Sender NRK. Die Tränen, die dem Doppel-Weltmeister von 2018 dabei ihn die Augen schossen, waren Ausdruck seines Schmerzes.
Unter schwierigsten Voraussetzungen schoss Leppä 627,8 Ringe, sein 22. Platz reichte nicht für die Teilnahme am Finale der besten Acht. Am Mittwoch hat er im KK-Dreistellungskampf eine weitere Chance. „Ich glaube, er wäre stolz“, sagte Leppä über seinen Vater, der nur 59 Jahre alt wurde: „Ohne ihn wäre ich nie hier.“
Tischtennis: Nina Mittelham siegt
Die EM-Zweite Nina Mittelham hat beim olympischen Tischtennis-Turnier souverän die zweite Runde erreicht. Die Weltranglisten-16. siegte gegen die Australierin Minhyung Jee 4:0 und trifft nun auf die Nordkoreanerin Song Gyong Pyon. Mittelham ist die letzte noch im Wettbewerb verbliebene deutsche Spielerin, nachdem Xiaona Shan zum Auftakt gescheitert war.

„Sabotageaktionen“: 50 Festnahmen!
Weil sie die Olympischen Spielen stören wollten, sind in Frankreich Dutzende Menschen festgenommen worden. Wie der geschäftsführende Innenminister Gérald Darmanin im Sender France 2 sagte, nahmen die Sicherheitskräfte knapp 50 Menschen fest. Sie hätten während der ersten olympischen Wettkämpfe „Sabotageaktionen oder radikale Proteste“ vornehmen wollen. Dies habe man verhindert.
Deutsche Handballer deklassieren Japan
Deutschlands Handballer haben bei den Olympischen Spielen ihre Pflichtaufgabe gegen völlig überforderte Japaner mit Bravour erfüllt und einen Riesenschritt in Richtung Viertelfinale gemacht. Zwei Tage nach dem überraschenden Erfolg gegen den EM-Dritten Schweden bestätigte die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason mit einem in allen Bereichen überzeugenden 37:26 (21:10) gegen die Asiaten ihre Medaillenform.

Deutsche Surfer ausgeschieden
Die heiße Phase der olympischen Surf-Wettbewerbe findet ohne deutsche Athleten statt: Nach Camilla Kemp (28) verpasste in der Nacht zum Montag auch Tim Elter (20) den Einzug ins Achtelfinale in der Welle von Teahupoo. Beide waren dennoch glücklich, neue Erfahrungen bei dem Großevent gesammelt zu haben. „Ich glaube, dass Tim und ich viel für die deutsche Surfkultur gemacht haben und ich hoffe, dass wir das weiterhin machen können“, sagte Kemp: „Natürlich ist es schade, dass wir so früh rausgeflogen sind. Ich glaube, wir hatten beide mehr zu zeigen und hoffen, dass wir es in Zukunft machen können.“

Wasser zu dreckig: Schwimmtraining abgesagt!
Vor dem Triathlon bei den Olympischen Spielen in Paris ist auch das zweite Schwimmtraining in der Seine wegen zu schlechter Wasserqualität abgesagt worden. Damit steigen die Zweifel, ob wie geplant Wettbewerbe bei diesen Sommerspielen im Fluss durch die französische Hauptstadt stattfinden können. Die Organisatoren halten allerdings derzeit weiter an diesem Plan fest und geben sich optimistisch.
Olympia-Aus für deutsches Badminton-Doppel
Deutschlands Badminton-Doppel Mark Lamsfuß und Marvin Seidel hat bei den Olympischen Spielen in Paris aufgeben müssen. Grund für den Rückzug ist nach Angaben des Deutschen Badminton-Verbandes eine Verletzung von Lamsfuß. „Mark bereitet sein Knie immer noch Probleme und sportfachlich beziehungsweise aus Leistungssicht ist es überhaupt nicht sinnvoll, dass sie weiterspielen“, sagte Teilmannschaftsleiter Martin Kranitz.
