Am Wochenende kommen die Berliner Freunde des Eiskunstlaufs auf ihre Kosten. Im Sportforum Hohenschönhausen versammeln sich ab heute über 100 Kufenkünstler aus allen Teilen Deutschlands beim Traditions-Wettbewerb „Großer Berliner Bär“. Als Stars unter den Teilnehmern gibt das Berliner Spitzen-Paar Minerva Fabienne Hase (24) vom BSC 92 und Nikita Wolodin (24) eine Kostprobe seines Könnens.
„Für uns ist der Wettbewerb ein letzter Test vor unseren Weltcup-Starts nächste Woche im finnischen Espoo und eine Woche später in Japan“, sagt Fabienne. Die Berlinerin gleitet seit diesem Sommer mit dem St. Petersburger Russen ziemlich erfolgreich über das Eis. Bei der Lombardei-Trophy im September in Bergamo standen die zwei gleich ganz oben. Die Wiederholung gelang ihnen mit dem Sieg auch bei der „Nebelhorn-Trophy“ in Oberstdorf.
Der Schwierigkeitsgrad ihrer Kür kann sich sehen lassen. Nach nur wenigen Wochen gemeinsamen Trainings gehören komplizierte Dreifachsprünge wie Toeloop und Salchow sowie beeindruckende Wurfelemente wie der Wurf-Salchow zu ihrem gängigen Repertoire. „Nikita ist ein äußerst talentierter Partner. Er ist ehrgeizig, vielleicht schaffen wir die Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaften“, hofft Fabienne. Die EM steigt bereits im Januar in Budapest, die WM dann im März in Montreal.
Minerva und Nikita passen vom Laufstil perfekt zusammen
Die Psychologie-Studentin glaubt fest an eine sportliche Zukunft mit dem St. Petersburger: „Wir laufen beide einen ähnlichen Stil und trainieren fleißig, denn wir wollen beide etwas schaffen.“ Dabei ist ihre Trainingskonstellation nicht ganz einfach. Ihr Coach Dmitri Sawin trainiert russische Paare in Sotschi und Moskau. „Sawin erarbeitet die Trainingspläne und mailt sie nach Berlin. Rico Rex und ich setzen sie dann um“, berichtet Knut Schubert. Der einstige Paarlauf-Star kommt schnell ins Schwärmen, wenn er von Fabienne und Nikita spricht: „Die beiden können glanzvolle deutsche Paarlauf-Traditionen fortsetzen. Es sieht wirklich gut aus, was sie aufs Eis bringen.“ Fabienne gibt denn auch unumwunden zu: „Unser großes Ziel sind die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand.“ Sportlich bringt Nikita dafür alles mit.
Doch um unter den fünf bunten Ringen für Deutschland starten zu können, benötigt er die deutsche Staatsbürgerschaft. Die erhält er aber nur, wenn er die nötigen Deutschkenntnisse beherrscht. „Deshalb hängt sich Nikita neben dem Training voll in den Sprachunterricht. Er will möglichst schnell in Wort und Schrift unsere Sprache können“, sagt Fabienne.
Was das Duo sportlich drauf hat, will es heute (16 Uhr) beim Kurzprogramm und morgen (16.15 Uhr) bei der Kür im „Welli“ in Hohenschönhausen zeigen. ■