Ach, Wimbledon! Beim ältesten und prestigeträchtigen Tennisturnier der Welt kommt es zu einem kuriosen Zwischenfall, der so wohl nur in Wimbledon passiert. Der Schiedsrichter hatte danach die Lacher auf seiner Seite.
Kein anderes Tennisturnier verströmt so viel Stil, Tradition und Glamour wie Wimbledon. Auf den akkurat gestutzten Rasenplätzen des Londoner Stadtteils treffen sich nicht nur die besten Spieler der Welt, sondern auch Prominenz aus Film, Mode und Adel. Während auf dem Centre Court um Grand-Slam-Ehre gekämpft wird, blicken Royals und Stars aus der Royal Box – streng nach Dresscode – dem Spektakel mit feiner Zurückhaltung entgegen. Wimbledon ist nicht nur Sport, es ist ein gesellschaftliches Ereignis mit britischer Note.
Champagner-Korken sorgt in Wimbledon für Lacher
Ganz klar: Wimbledon, das traditionsreichste Tennisturnier der Welt, steht für Etikette, Eleganz – und gelegentlich auch für charmante Zwischenfälle. So geschehen beim Match zwischen der Amerikanerin Amanda Anisimova und Yulia Putintseva aus Kasachstan: Als Anisimova sich gerade zum Aufschlag bereit machte, ploppte es plötzlich nicht vom Schläger, sondern aus dem Publikum – ein Champagner-Korken schoss mit vernehmbarem Knall durch die noble Stille des Court Number 15.
Schiedsrichter bittet Fans höflich, nicht beim Aufschlag die Korken knallen zu lassen
Ein Moment der Irritation, der im nächsten Augenblick in Gelächter überging – auch auf den Rängen. Der Schiedsrichter jedoch ließ britische Höflichkeit walten und griff dennoch durch: „Ladies and Gentlemen, wenn Sie es vermeiden könnten, Champagnerflaschen zu öffnen, wenn die Spielerinnen gerade aufschlagen. Vielen Dank.“
As Amanda Anisimova is about to serve, someone in the crowd pops a champagne bottle.
— The Tennis Letter (@TheTennisLetter) July 6, 2025
Amanda: “Why are you opening it right now?”
Only at Wimbledon. 😭😭😭🍾
pic.twitter.com/ho9N9ngOuc
Ein Satz, der in seiner höflichen Bestimmtheit fast schon klassisch britisch anmutet – und der einmal mehr unterstreicht, wie eng in Wimbledon sportliche Präzision und gesellschaftlicher Stil verwoben sind. Ein edler Tropfen zur Partie ist gern gesehen – solange er nicht den Rhythmus des Spiels sprengt.
Champagner-Knall in Wimbledon nicht an der Tagesordnung
Damit brachte der Unparteiische auf dem Stuhl nicht nur das Publikum, sondern auch die Spieler zum Lachen. Anisimova blieb nach ihrem Sieg gelassen und sagte in Richtung Champagner-Fans: „Irgendwann habe ich mich gefragt, ob das nicht jeder beim Seitenwechsel machen kann. Es war definitiv ein bisschen ablenkend.“
Der Champagner-Knall ist allerdings selbst in London nicht an der Tagesordnung und eher ein Fall für das Kuriositätenkabinett der Wimbledon-Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass beim nächsten Match nicht auch noch das Klirren von Teetassen den Tiebreak begleitet ...