Er spielte Captain James T. Kirk

William Shatner: DAS bereue ich an „Star Trek“ am meisten

Mit 92 kann man schon mal seine Karriere in Hollywood Revue passieren lassen. Das tat William Shatner jetzt im Hollywood Reporter.

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William Shatner lässt seine Karriere in Hollywood noch einmal Revue passieren.
William Shatner lässt seine Karriere in Hollywood noch einmal Revue passieren.Future Image/Imago

Mit 92 kann man schon mal seine Karriere in Hollywood Revue passieren lassen. Das tat William Shatner jetzt im Hollywood Reporter und verriet, dass er in all den Jahrzehnten nur einen einzigen Film bereut: „Star Trek V: The Final Frontier“.

In dem Kinofilm hatte Shatner 1989 nicht nur wieder seine Paraderolle als Captain James T. Kirk am Steuer von Raumschiff Enterprise übernommen. Der Star fungierte auch als Co-Autor des Drehbuchs und führte die Regie. Doch aus heutiger Sicht war sein Projekt von Anfang an zum Scheitern verurteilt – dank der Einmischung der Produzenten und der Studio-Bosse, die Shatner verächtlich als „Management“ betitelt: „Ich wünschte, dass ich damals den Mut und den Rückhalt gehabt hätte, die wichtigen Elemente im Film durchzusetzen.“

Shatners Idee war, dass das Raumschiff Enterprise sich auf die Suche nach Gott macht. Das Problem allerdings war, dass das „Management“ sofort gegen den Inhalt Einspruch erhob: „Es hieß: ‚Wir werden alle Nichtgläubigen damit verschrecken. Nein, wir können Gott nicht mit einbauen!‘“ Am Ende ließ sich Shatner dazu überreden, dass „wir einen Alien haben, der sich für Gott hält“.

William Shatner (r.) als Captain James T. Kirk, Commander des Raumschiffes Enterprise, und Leonard Nimoy als Crewmitglied Spock vom Planeten Vulkan (Foto aus dem Jahr 1979).
William Shatner (r.) als Captain James T. Kirk, Commander des Raumschiffes Enterprise, und Leonard Nimoy als Crewmitglied Spock vom Planeten Vulkan (Foto aus dem Jahr 1979).dpa

William Shatner war Captain James T. Kirk vom Raumschiff Enterprise

Shatner wird mit seiner Selbstkritik im Laufe des Interviews noch deutlicher: „Ich habe versagt. In meinem Kopf habe ich fürchterlich versagt. Ich bereue es, emotional nicht stark genug gewesen zu sein, einen großen Kinofilm zu drehen.“

Denn das führte zu Entscheidungen über Filminhalte und Drehbuchänderungen, die er sich aus der Hand nehmen ließ. Shatner: „Ich hatte keine Macht am Set. Und in das Vakuum sind dann andere Leute getreten, die Dinge nicht getan haben, für die ich mich entschieden hätte.“

Als er in die Kinos kam, wurde der Film von eingefleischten „Star Trek“-Fans als große Enttäuschung abgetan, weil er laut einem Kritikers „einfach nur schlecht und teilweise stümperhaft gemacht wurde“. Diesen Schuh zieht sich Shatner an. Insbesondere sagt er aus heutiger Sicht, dass er sein 30-Millionen-Dollar-Budget einfach schlecht gemanagt hatte. Zudem gingen einige Entscheidungen nach hinten los: „Ich wollte zehn Special-Effects-Anzüge haben, die brennen konnten und aus denen Rauch herauskam. Die haben 2,5 Millionen Dollar auf einmal gekostet. Und am Ende hat die ganze letzte Szene mit den Anzügen wegen eines mechanischen Versagens nicht hingehauen.“

Schlaflose Nächte bereitet ihm die berufliche Schmach von vor 35 Jahren allerdings nicht. Shatner nennt sich selbst einen Glückspilz und bezieht das auf seine Gesundheit und lange Karriere: „Ich hatte nie etwas Schlimmes im Laufe der Jahre. Und diese Lebenskraft noch immer in mir zu haben, das ist ein wirkliches Glück!“ ■