Es ist eine Tragödie, die vor einem Jahr Menschen auf der ganzen Welt in Atem hielt – und die noch immer viele Geheimnisse birgt: Im Juni 2023 verschwand das U-Boot Titan mit fünf Menschen an Bord während einer Expedition zum Wrack der Titanic im Atlantischen Ozean. Tagelang suchten Experten nach dem Unterwasser-Gefährt – doch dann wurde klar: Das Tauchboot war unter dem Druck der Wassermassen in der Tiefsee implodiert. Eine neue Dokumentation widmet sich nun dem Unglück – und bietet auch ein neues, gruseliges Detail: Die letzten Geräusche, die aus dem U-Boot kamen, wurden nun erstmals veröffentlicht.
U-Boot Titan verschwand bei einer Expedition zum Wrack der Titanic
Sie wollten das legendäre Wrack der Titanic besichtigen, das im Jahr 1912 nach der Kollision mit einem Eisberg im Atlantik gesunken war – doch sie kehrten von ihrem Tiefsee-Ausflug nie zurück: Hamish Harding, Paul-Henri Nargeolet, Shahzada Dawood, Suleman Dawood und Stockton Rush, der CEO des Unternehmens OceanGate, befanden sich in dem U-Boot Titan, das im Juni 2023 zu einer Expedition zum legendärsten Schiffswrack der Welt aufbrach.
Doch dann kam es zur Tragödie: Zunächst verschwand das U-Boot spurlos, der Kontakt zur Außenwelt brach ab. Nach einer tagelangen Suchaktion wurden dann nur Trümmerteile gefunden. Damit war klar: Das Unterwasser-Gefährt war unter dem Druck der Wassermassen implodiert. Glück im Unglück: Für die Insassen bedeutete das einen extrem schnellen und vermutlich schmerzfreien Tod. Eine solche Implosion passiert in Bruchteilen von Sekunden. Experten sind sicher, dass das menschliche Gehirn gar nicht in der Lage wäre, eine Situation dieser Tragweite zu erfassen. Die fünf Insassen der Titan wurden getötet, bevor sie es realisieren konnten.
Aber: Wussten die U-Boot-Insassen, dass es ein Problem gab? Eine neue Dokumentation enthüllt nun ein gruseliges Detail: Audioaufnahmen, die während der Suchaktion gemacht wurden, zeigen, dass die Abenteurer vermutlich noch versuchten, auf sich aufmerksam zu machen. Der Film „The Titan Sub Disaster: Minute by Minute“ zeigt diese Tonaufzeichnungen – zu hören sind dort seltsame Klopfgeräusche, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen. Sie sollen aus dem Inneren des U-Bootes Titan stammen.
Die aufgezeichneten Geräusche stammen demnach von der kanadischen Luftwaffe, wurden den Produzenten der Doku übergeben. Seit dem ersten Tag der Suche seien diese Klopfgeräusche zu hören gewesen, heißt es. Das Klopfen sei etwa alle 30 Minuten registriert worden. Vor allem die Gleichmäßigkeit war es, die Experten stutzen lässt. Versuchten die Insassen der Titan, auf sich aufmerksam zu machen? Das wird ein Geheimnis bleiben: Schon Tage später wurden die Trümmer-Teile des implodierten U-Bootes gefunden und geborgen.
Für Wirbel hatten auch schon angebliche Aufzeichnungen der letzten Funksprüche von der Titan gesorgt. Protokolle im Netz zeigten demnach die letzten Kontakte mit dem zugehörigen Schiff an der Meeresoberfläche. So funkte die Titan, dass es eine Alarm-Meldung des Sicherheitssystems an Bord gibt.
Laut der Nachrichten scheitern die Versuche, das Problem zu beheben. Ein weiterer Funkspruch besagt, dass man ein „knackendes Geräusch“ gehört habe. Bei den Funk-Protokollen handelte es sich laut Experten aber um Fakes. Das enttarnte unter anderem der Wissenschafts-Journalist David Pogue, der für die „New York Times“ schreibt und sich intensiv mit der Technik der Titan auseinandergesetzt hat.
U-Boot Titan: Kommen die Klopf-Geräusche vom Wrack der Titanic?
Auch bei den nun veröffentlichten Klopf-Geräuschen ist nicht jeder davon überzeugt, dass sie wirklich vom U-Boot Titan kam. Laut Experten könnten es sich auch um Geräusche handeln, die vom Wrack der Titanic stammen – oder die Töne könnten eine andere Quelle in der Tiefsee haben. Wieder andere Experten glauben, es könne sich um Geräusche anderer Suchschiffe handeln. Woher das Klopfen auch stammt: Gruselig ist es allemal. Es ist nur schwer vorstellbar, was die fünf Menschen im U-Boot durchmachten. Zumindest hat das Unglück aber Folgen: Seit der Katastrophe heißt es auf der Website von OceanGate, dass „alle Explorations-Aktivitäten eingestellt“ wurden. ■