Viele Leute gehen in Deutschland gern in die Pilze, pflücken sich ihr Abendbrot in den Wäldern. Doch Vorsicht, im Busch lauern gefährliche Doppelgänger! Um zwei Pilze, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen, geht es am Montag auch bei „Wer wird Millionär?“: In dieser Ausgabe kämpft der Kandidat Jonas Kaul um die 32.000-Euro-Marke – und stößt dabei auf eine Frage, die nicht nur sein Wissen, sondern auch das vieler Hobbygärtner, Naturfreunde und Pilzsammler herausforderte. Denn: Welche Doppelgänger gibt es im Reich der Pilze wirklich? Haben Sie schonmal von Morcheln und Lorcheln gehört – oder wird es eher bei Seitlingen und Breitlingen gefährlich? Wir haben die Lösung!
Frage bei „Wer wird Millionär?“: Gibt es Morcheln und Lorcheln wirklich?
Die Frage lautet: Welche Pilze sehen sich zum Verwechseln ähnlich, unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer Giftigkeit? Die möglichen Antworten bei „Wer wird Millionär?“ sind zum einen die Paarung aus Morcheln und Lorcheln, zum anderen Seitlinge und Breitlinge. Außerdem bieten die Macher der Show Trüffeln und Rüffeln und Fliegenpilze und Liegenpilze an. Schon beim Lesen wird klar: Nicht alle dieser Begriffe existieren tatsächlich in der Pilzwelt. Doch wer sich mit essbaren und giftigen Pilzen auskennt, weiß: Hinter Antwort A verbirgt sich eine Paarung, mit der es richtig gefährlich werden kann.
Richtige Antwort bei „Wer wird Millionär?“: A) Morcheln und Lorcheln
Während Seitlinge, Trüffeln und Fliegenpilze real existieren und ihre Gegenstücke (Breitlinge, Rüffeln, Liegenpilze) eine Erfindung der Redaktion von „Wer wird Millionär?“ sind, ist es bei Morcheln und Lorcheln anders. Beide sind echte Pilze, die sich nicht nur im Namen, sondern auch äußerlich stark ähneln – und doch könnte der Unterschied in der Wirkung gravierender kaum sein.

Morcheln: Gut zubereitet sind sie delikate Frühlingspilze
Die Morchel gehört zu den beliebtesten Speisepilzen Europas. Mit ihrer charakteristischen wabenartigen Oberfläche, dem hohlen Inneren und dem angenehm nussigen Aroma sind Morcheln vor allem im Frühling heiß begehrt. In der Spitzengastronomie zählen sie zu den begehrtesten Wildpilzen – und erzielen getrocknet auf dem Markt hohe Preise. Doch Vorsicht: Auch Morcheln dürfen nicht roh verzehrt werden. Sie enthalten in rohem Zustand geringe Mengen giftiger Substanzen, die erst durch Erhitzen oder Trocknung unschädlich gemacht werden. Richtig zubereitet sind sie jedoch unbedenklich und ein echtes Geschmackserlebnis.

Lorcheln: Den Morcheln täuschend ähnlich – aber hochgiftig
Ganz anders sieht es bei der Lorchel aus – genauer: bei der Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Sie sieht der Morchel zum Verwechseln ähnlich, besitzt aber eine unregelmäßig hirnartig gewundene Hutoberfläche statt der typischen Wabenstruktur. Ihre Farbe variiert von bräunlich bis rötlich. Der entscheidende Unterschied: Lorcheln enthalten das hochgiftige Gyromitrin, das im Körper zu Monomethylhydrazin (MMH) umgewandelt wird – ein starkes Zellgift.
Die Folgen einer Lorchelvergiftung sind gravierend: Neben Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kann es zu Leberschäden, neurologischen Störungen und im Extremfall sogar zum Tod kommen. Besonders gefährlich ist: In manchen Ländern – etwa in Skandinavien – galten Lorcheln früher als essbar, wenn man sie vorher abkochte. Heute weiß man: Das Risiko bleibt, selbst bei mehrfacher Behandlung.
Wie lassen sich Morcheln und Lorcheln unterscheiden?
Für Laien ist die Unterscheidung nicht einfach – deshalb gilt bei Pilzen grundsätzlich: Im Zweifelsfall nicht essen! Dennoch gibt es einige Merkmale: Morcheln sind durchgehend hohl – vom Hut bis zum Stiel. Lorcheln sind oft kammerartig aufgebaut. Morcheln haben eine wabenartige, gleichmäßige Oberfläche. Lorcheln sehen oft „hirnartig“ oder „verknittert“ aus. Beide wachsen im Frühjahr, häufig in ähnlichen Habitaten – das macht die Verwechslungsgefahr besonders groß.
Jonas Kaul kennt sich bei „Wer wird Millionär?“ mit Pilzen leider nicht besonders gut aus, muss deshalb einen Joker setzen – und entscheidet sich, zuerst den 50:50-Joker zu setzen. Zwei falsche Antworten fliegen raus, stehen bleiben Morcheln und Lorcheln und Fliegenpilze und Liegenpilze. Der Telefonjoker weiß Bescheid – und entscheidet sich für die richtige Antwort, Morcheln und Lorcheln. Gut für Jonas Kaul: Er schafft es dank der richtigen Antwort auf 32.000 Euro. Wie viel er in der Show noch abräumt, sehen die Zuschauerinnen und Zuschauer am Montag um 20.15 Uhr bei RTL. ■