Unnützes Wissen

Was ist ein Schleichdiktat? Damit müssen sich Grundschüler rumplagen!

Jeder hat in der Schule mal ein Diktat geschrieben. Aber: Wissen Sie auch, was ein Schleichdiktat ist? Wir verraten, was hinter dem Begriff steckt.

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Diktate gehören zur Schulzeit dazu. Aber: Haben Sie schonmal etwas von einem Schleichdiktat gehört?
Diktate gehören zur Schulzeit dazu. Aber: Haben Sie schonmal etwas von einem Schleichdiktat gehört?Shotshop/imago

Jeder Mensch hat andere Erinnerungen an die eigene Schulzeit. Während die einen den Deutschunterricht besonders mochte, konnten sich andere für Mathematik begeistern oder fanden ihre Erfüllung im Kunst-, Musik- oder Sportunterricht. Doch es gibt Dinge, mit denen sich die meisten Kinder in der Grundschule irgendwann herumplagen müssen. Ein Beispiel gefällig? Wissen Sie etwa noch, was ein Schleichdiktat ist? Wir verraten, was es mit dem seltsamen Begriff auf sich hat und wie ein Schleichdiktat funktioniert.

Was ist ein Schleichdiktat? Wir erklären die interessante Technik

Diktate werden in der Schulzeit immer wieder geschrieben: Die Lehrerin oder der Lehrer liest einen Text vor, die Schülerinnen und Schüler müssen diesen in ihr Heft übertragen. Vor allem das Verständnis für Rechtschreibung und Zeichensetzung soll damit auf den Prüfstand gestellt werden. Aber: Wissen Sie, dass es neben dem normalen Diktat auch das sogenannte Schleichdiktat gibt? Diese besondere Form des Zitats soll nicht nur die Rechtschreibung, sondern auch das Gedächtnis der Kinder trainieren. Wir verraten, wie es geht.

Bei einem Schleichdiktat wird der Text nicht vom Lehrer oder der Lehrerin vorgelesen, stattdessen wird er, manchmal auch in Abschnitte unterteilt, an verschiedenen Stellen im Klassenzimmer ausgelegt oder befestigt. Die Schüler müssen selbstständig aufstehen, sich zu den jeweiligen Textstücken bewegen, sich diese Satz für Satz merken. Dann geht es zum Platz zurück, wo die entsprechenden Textstücke aufgeschrieben werden. Ist das erledigt, machen sie sich wieder auf den Weg, um die nächsten Textstücke zu studieren.

Ein Schleichdiktat unterscheidet sich von einem normalen Diktat. Hier können die Schüler gleich selbst prüfen, ob ihre abgeschriebenen Sätze richtig sind.
Ein Schleichdiktat unterscheidet sich von einem normalen Diktat. Hier können die Schüler gleich selbst prüfen, ob ihre abgeschriebenen Sätze richtig sind.Zoonar/imago

Was sollen Schüler bei einem SChleichdiktat üben und lernen?

So wird nach und nach der gesamte Text notiert. Weil sie sich dabei möglichst leise durch Klassenraum bewegen sollen, wird diese besondere Form des Diktats auch als Schleichdiktat bezeichnet. Beim Schleichdiktat geht es auch darum, ein Bewusstsein für die eigenen Schreibfähigkeiten zu schaffen. Denn: Weil der Diktat-Text ausliegt, können die Schülerinnen und Schüler ihren aufgeschriebenen Text auch selbstständig korrigieren. Außerdem kann laut Experten ein Schleichdiktat dazu beitragen, dass dem kindlichen Bedürfnis nach Bewegung Rechnung getragen wird.

Während die Schüler in der Schule bei einem Diktat auf ihren Plätzen sitzen, soll mit dem Schleichdiktat auch der natürliche Bewegungsdrang der Kinder befriedigt werden.
Während die Schüler in der Schule bei einem Diktat auf ihren Plätzen sitzen, soll mit dem Schleichdiktat auch der natürliche Bewegungsdrang der Kinder befriedigt werden.ZoonarII/imago

Schleichdiktat und Dosendiktat: Diese besonderen Diktate gibt es noch

Das Schleichdiktat wird übrigens auch als Laufdiktat bezeichnet – und ist nicht die einzige spezielle Diktatform, die in der Schule benutzt wird. Es gibt beispielsweise auch noch das sogenannte Dosendiktat – dabei wird ein Text in Abschnitte zerschnitten. Das Kind merkt sich dann einen Abschnitt, steckt den Schnipsel in eine Dose mit Schlitz, schreibt den Abschnitt nieder. Hier ist das Niederschreiben schwieriger als beim Schleichdiktat. Denn: Wer etwas vergisst, kann danach kein zweites Mal nachschauen, schließlich ist der Text dann auf nimmer wiedersehen in der Dose verschwunden. Eine andere Form ist das Wendediktat: Hier merken sich die Kinder einen Text, drehen dann das Blatt um und schreiben diesen auf die Rückseite.

Übrigens: Je nach Wissensstand der Schülerinnen und Schüler können die Lehrkräfte die Schwierigkeit beim Schleichdiktat noch anpassen. Zum einen kann der Schwierigkeitsgrad des eigentlichen Textes erhöht oder abgesenkt werden. Aber: Auch eine größere Entfernung der Schüler zu den Textabschnitten kann das Schleichdiktat wesentlich schwieriger machen, schließlich ist es schwerer, sich einen Satz über eine längere Laufdistanz zu merken. Außerdem werden Schleichdiktate oft auch mit weiterführenden Aufgaben versehen – Kinder sollen dann beispielsweise bestimmte Wörter unterstreichen.