So fit und lebensfroh wie Eva Jacob zu sein, das wünscht sich wohl jeder mit 81 Jahren. Die ehemalige Sängerin der Jacob Sisters lacht und strahlt, als wir sie bei der Sommerparty von Julian F. M. Stoeckel (37) am Schermützelsee treffen. Eva Jacob ist Stammgast auf Julians Veranstaltungen, auch beim alljährlichen Public Viewing zum Dschungelcamp-Start ist sie immer dabei.
In den 1960er Jahren etablierten sich die vier Jacob-Schwestern Johanna, Rosi, Eva und Hannelore als Schlager-Quartett. Sie galten als erste Girlgroup der deutschsprachigen Unterhaltungsmusik. Heute leben nur noch Eva und Rosi, Johanna und Hannelore verstarben 2015 und 2008. Im Interview mit dem Berliner KURIER erzählt uns Eva – die Neugierigste und Abenteuerlustigste unter den Jacob Sisters – ihr Geheimnis, wie man mit 81 noch so dynamisch bleibt.
Eva Jacob würde noch mal ins Dschungelcamp gehen
Berliner KURIER: Frau Jacob, wie geht es Ihnen heute?
Eva Jacob: Mir geht's ausgezeichnet, besonders heute hier am Wasser. Die frische Luft tut mir sehr gut.
Aktuell läuft ja die Jubiläums-Staffel vom Dschungelcamp mit ehemaligen Kandidaten. Sie waren auch 2011 im Dschungelcamp. Wären Sie bereit, noch einmal teilzunehmen?
Ja, ich würde es auch noch mal machen. Aber es ist schon ein Wagnis. Ich war damals sehr neugierig und abenteuerlich. Von uns vier Schwestern war ich immer die Neugierigste und Abenteuerlustigste. Meine Schwestern meinten nur: „Um Gottes Willen, die Eva kommt nicht wieder! Die fressen die Viecher auf.“ Die hatten Angst um mich. Denen hatte ich ja nichts gesagt. Ich habe gesagt, ich mache 14 Tage Urlaub in Ägypten und ich melde mich. Als wir uns dann am Flughafen verabschiedet haben, wurde ich interviewt. Das wurde dann meinen Schwestern gezeigt, da sind die ausgeflippt.

Aber die haben Ihnen die kleine Lüge verziehen, oder?
Na klar. Ich wollte es aber nicht sagen, denn wenn ich das gemacht hätte, hätten die mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich wollte mich mal behaupten und zeigen, dass ich auch was anderes machen kann. Und so habe ich das einfach gemacht.
Das heißt, Sie fühlen sich heute immer noch fit genug für den Dschungel?
Man wird nicht älter, man wird nur reifer. Jung sein ist schön. Wenn man älter ist, wird man knackiger. Ich würde das riskieren. Es kommt natürlich darauf an, wie man sich fühlt und wie man das verkraften kann. Ich bin jetzt 81 geworden, ich bin noch fit und will noch alles wissen. Das ist das, was einen jung hält. Und ich denke nicht weiter, was kommen könnte, sondern denke nur an heute.
Das ist Ihr Geheimnis, um sich jung zu fühlen?
Mein Geheimnis ist: Den Humor nicht verlieren. Und vor allen Dingen rege bleiben und das essen, worauf man Appetit hat. Ich achte nicht darauf, dass ich nur ein Salatblättchen esse, sondern esse das, was mir schmeckt. Ic habe auch zwei reizende Kinder, meine Tochter Angela und meinen Sohn René, die sind immer für mich da. Wir halten zusammen, das ist so schön. Mein Sohn bringt mir jedes Wochenende sechs Flaschen Wasser und meine Tochter sagt öfter: „Mama, komm mal zu mir, ich hab was Schönes gekocht!“ Wir haben ein wirklich schönes Verhältnis und wohnen auch relativ nah beieinander.
Eine Autobiografie über die Jacob Sisters
Wie geht es Ihrer noch lebenden Schwester Rosi?
Sie ist 83 Jahre alt geworden. Ihr geht es gut, aber sie hat ein bisschen mit ihren Beinen und den Gelenken zu tun. Aber das gehört zum Alter nun mal dazu.
Zuletzt hieß es, Sie hätten sich gestritten, aber wieder versöhnt ...
Wir haben uns nie gestritten. Früher hat man sich schon mal unter Schwestern in der Wolle gehabt, klar. Jeder sagt mal was und dann Schwamm drüber. Heute bin ich viel vernünftiger und ruhiger.

Es wurde berichtet, Sie wollen ein Buch schreiben - eine Autobiografie?
Ja, das habe ich vor, demnächst irgendwann.
Darin geht es also um ihr Leben?
Es soll Episoden beinhalten darüber, was wir so erlebt haben. Wir waren ja mal zu viert und wir waren immer gleich angezogen, seitdem wir Kinder waren. Unterm Christbaum lagen damals viermal die gleichen Strümpfe, viermal die gleichen Röcke ... Deswegen gab es auch keinen Krach. Wir sind mal auf einen Berg die Stufen hoch, die ersten zwei waren schon oben, dann kamen zwei Damen runter und die eine schrie los: „Fata Morgana!“ Und dann haben wir gesagt: „Was ist denn mit der los?“ Da hat die sich gewundert, die waren doch gerade oben, jetzt sind sie schon wieder unten. Die war perplex und dachte, sie wird verrückt.
Wie war das dann für Sie, als Sie plötzlich nur noch zu zweit und nicht mehr zu viert waren?
Wir waren ja nicht immer zusammen. Und wenn ich mal alleine einkaufen war, habe ich natürlich nicht das gleiche getragen wie meine Schwester zuhause. Wir waren nur gleich angezogen, wenn wir unterwegs waren. ■