Im KURIER-Interview

VIDEO: Annemarie Eilfeld: Anzeige erstattet! „Man verkraftet das nie“

Annemarie Eilfeld spricht im Interview mit dem Berliner KURIER über die schlimme Erfahrung, von einem Stalker bedroht zu werden.

Author - Julia Nothacker
Teilen
Annemarie Eilfeld nimmt ihren Sohn heute nicht mehr mit zu Auftritten, wie hier beim 90erOlymp 2023 im Strandbad Lübars Berlin.
Annemarie Eilfeld nimmt ihren Sohn heute nicht mehr mit zu Auftritten, wie hier beim 90erOlymp 2023 im Strandbad Lübars Berlin.mix1/Imago

Seit 15 Jahren führt Annemarie Eilfeld (34) jetzt schon ein Leben in der Öffentlichkeit. Bekannt wurde die heutige Schlagersängerin 2009 durch ihre Teilnahme an der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Doch dass dieses Leben auch seine Schattenseiten hat, das musste Annemarie vor einiger Zeit am eigenen Leib erfahren. Annemarie und ihr knapp zweijähriger Sohn wurden von einem Stalker bedroht. Wie bei dem Thema der aktuelle Stand ist, erzählt uns Annemarie, als wir sie auf der Sommerparty von Julian F. M. Stoeckel im Strandhotel Vier Jahreszeiten Buckow treffen.

Ein Stalker machte Annemarie Eilfeld das Leben schwer

Berliner KURIER: Annemarie, genießt du den Abend?

Annemarie Eilfeld: Ja, es ist richtig schön, zwischendurch mal aus dem Mama-Alltag rauszukommen.

Machst du dir trotzdem Gedanken, wenn du nicht bei deinem Sohn bist?

Ich bin im ständigen Kontakt mit meinem Mann Tim und frage immer nach, ob bei dem Kleinen alles gut ist, ob er schon schläft, gut gegessen hat. Und Tim schreibt dann immer: „Ja, klar, was denkst du denn?“ Ich will eigentlich immer Foto- und Videomaterial haben, wenn ich nicht da bin, aber da ist Tim leider ein bisschen faul. Das kriege ich dann immer von meiner Mutti, wenn sie auf ihn aufpasst.

Heißt das, du kannst schwer loslassen?

Ich kann schon loslassen. Ich vertraue Tim ja komplett, dass er alles gut im Griff hat. Aber ich sehe meinen Sohn trotzdem gerne an. Nicht zur Kontrolle, sondern nur fürs Gefühl, weil ich gerne sehe, wenn er was Süßes macht.

Du hast vor ein paar Monaten erzählt, dass ein Stalker Morddrohungen gegenüber deinem Sohn geäußert. Hast du diese schlimme Zeit inzwischen verkraftet?

Man verkraftet das nie so richtig. Ich hatte das Thema mit dem Stalker 2016, 2017 schon mal - damals, als ich noch alleine gelebt habe. Das beschäftigt einen rund um die Uhr. Es gibt einfach viele Menschen, die vor allem im Internet schlimme Sachen machen, verbreiten oder auch dazu aufrufen - da will ich gar nicht näher ins Detail gehen. Das lässt einen nie so ganz los. Derjenige, der die Drohungen geschickt hat, wurde ermittelt. Anzeige wurde erstattet, aber mehr ist leider nicht passiert.

Warum nicht?

Das Problem ist, dass diese Person nicht in Deutschland lebt und dadurch ist das alles leider etwas schwieriger.

Aber diese Person hat aufgehört mit dem Stalking und den Drohungen?

Die Person hat sich zum Glück zurückgezogen. Was mir gut tat, war, zu wissen, dass die Person nicht aus unserem Umkreis war. Das war eigentlich meine größte Angst - dass es der Mann von gegenüber oder die Frau in der Einkaufsmeile sein könnte. Aber es ist zum Glück jemand, der weit weg ist.

Annemarie Eilfeld bei der Landpartie von Julian F. M. Stoeckel am 23. August 2024.
Annemarie Eilfeld bei der Landpartie von Julian F. M. Stoeckel am 23. August 2024.N. Kubelka/Future Image/Imago

Annemarie Eilfeld hält ihr Kind bewusst privat

Du lebst heute nicht mehr in Angst?

Heute nicht mehr. Ich passe natürlich trotzdem weiter auf mein Kind auf und halte ihn privat. Aber es ist nicht mehr so wie vor ein paar Monaten, als derjenige noch nicht ermittelt war, dass ich jedes Mal drei Leute mitnehmen muss, wenn ich mit dem Kleinen unterwegs bin.

Hat dich diese Erfahrung an dem Leben in der Öffentlichkeit zweifeln lassen?

An dem Leben in der Öffentlichkeit nicht. Mir war immer schon bewusst, dass alles seine Schattenseiten hat. Aber ich habe mich dadurch noch mal mehr in meiner Entscheidung bestärkt gefühlt, dass ich sage, mein Kind bleibt privat. Er wird nicht das große Shooting mit ihm geben und er wird auch nicht irgendwann in einer Doku-Soap auftauchen. Er wird, so lange wie es geht, von uns beschützt und anonym gehalten. Ich habe auch aufgehört, ihn mit zu Konzerten mitzunehmen.

Warum genau?

Aus dem Grund, dass er versehentlich auf einem Foto oder in einem Video landen könnte. Außerdem bestand die Angst, dass derjenige zu einem Auftritt kommt und dann hofft, auf uns zu treffen.

Fällt es dir schwer, dass du ihn jetzt nicht mehr mitnehmen kannst?

Ja! Ich hatte ihn schon sehr gerne dabei. Er liebt ja auch Musik und freut sich immer, wenn Mama singt. Das ist schade. Aber wenn ich mal in der Nähe auftrete, kann der Papa vielleicht mal mit ihm vorbei kommen und die beiden schauen dann von weitem zu. ■