Wenn der LKA-Kommissar Felix Murot, gespielt von Ulrich Tukur, ermittelt, ist sicher: Gewöhnlich wird es nicht. Die Fans von „Tatort“ wissen das längst. Doch der neue Fall „Murot und der Elefant im Raum“ sorgt schon vor der Ausstrahlung heute Abend, 28. Dezember, um 20.15 Uhr in der ARD für Schlagzeilen. Allerdings nicht wegen Mord, Ermittlungen oder Drehbuch, sondern wegen einer prominenten Absage kurz vor Drehbeginn.
Musikerin sagt „Tatort“-Rolle ab
Eigentlich gilt ein Auftritt im Tatort als Ritterschlag für deutsche Künstler. Umso größer war das Aufsehen, als die Musikerin Christiane Rösinger ihre geplante Mitwirkung an der Episode „Murot und der Elefant im Raum“ kurzfristig zurückzog. Die Dreharbeiten fanden 2024 statt – Rösingers Absage kam nur wenige Tage zuvor.
Der Grund: In der Folge wirkt auch Christian „Flake“ Lorenz mit. Der 59-jährige Keyboarder der Berliner Band Rammstein übernimmt eine kleine Gastrolle als Arzt. Die Band steht seit 2023 wegen Vorwürfen vor allem gegen den Frontmann Till Lindemann in der Kritik. Es ging um Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe. Die Ermittlungen wurden bereits eingestellt.

Klare Distanzierung vom „System Rammstein“
Rösinger, heute 64, erklärte ihre Entscheidung damals öffentlich auf Facebook. Sie habe nichts vom Auftritt des Rammstein-Keyboarders gewusst und deshalb abgesagt. „Schade, hatte mich auf den Dreh gefreut.“ Zugleich machte sie klar, dass es ihr nicht um persönliche Angriffe gehe. Sie wolle niemanden „canceln“, betonte die Musikerin, die sowohl solo als auch als Gitarristin der Band Britta bekannt ist.
Gegenüber dem Spiegel präzisierte Rösinger ihre Haltung weiter. Ihre Absage richte sich nicht gegen Lorenz als Person, sondern gegen das Umfeld, das sie mit Rammstein verbinde. „Ich möchte auf keinerlei Weise mit dem ‚System Rammstein‘ in Verbindung gebracht werden. Das widerspricht allem, wofür ich in den vergangenen Jahrzehnten mit meiner Musik und meinen Texten gestanden habe.“

„Tatort“-Kommissar sucht verschwundenes Kind
Unabhängig vom Wirbel hinter den Kulissen setzt der neue „Tatort“ inhaltlich auf Experimente. Kommissar Murot begibt sich in der Folge auf eine Reise in die eigene Psyche, um den neuen Fall zu lösen. Im Zentrum steht eine Mutter, die nach einem Autounfall im Koma liegt, während ihr Sohn spurlos verschwunden ist. Um den Jungen zu finden, verbindet Murot sich mit dem Bewusstsein der Frau – und gerät dabei selbst zunehmend aus dem Gleichgewicht.


